Zwei deutsche Nordseeinseln, aber ganz unterschiedlich.
Helgoland liegt weit ab der Küste. Hier kann man zollfrei einkaufen und Diesel bunkern. Die Gelegenheit nutzen wir und fahren die Insel von Brunsbüttel – dem Endpunkt des NOKs – direkt an. Erst raus in die Elbe.
Leider wegen der Schleusung eine Stunde zu spät. Denn ab jetzt sind wir im Tidengewässern unterwegs und deshalb sind nun Gezeiten- und Stromtabellen immer dabei bei der Törnplanung. In der Elbe geht auch gleich die Post ab. Knapp 10 Knoten Fahrt über Grund, da schiebt der Strom mit über 4 Knoten von hinten. Ruckzuck sind wir an Cuxhaven vorbei. Auf dem Fahrwasser ist relativ wenig los und es ist ja im Vergleich zum NOK viel Platz. Erst in der Elbmündung lässt der Strom nach und die Tide kippt. Dafür kommt jetzt der Wind von der richtigen Seite und wir können den Motor ausschalten und die Segel setzen.
Am Nachmittag erreichen wir Helgoland und müssen wie erwartet ins Päckchen liegen. Dafür ist die Insel bei Seglern bekannt. Am Wochenende in der Hochsaison liegen da schon mal 10 Boote aneinander. Gut dass es bei uns nur 5 werden, denn zwei Tage später weht starker Südwind und drückt die Päckchenboote aufeinander. Die Fender leisten Schwerstarbeit und alle sind froh als der Wind nachlässt.
Helgoland hat ihren eigenen Charme. Ab 12 Uhr spucken die Butterdampfer hunderte an Tagestouristen aus. Schnapps und Tabak gibts an jeder Ecke, den Lebensmittelladen muss man dagegen suchen. Abends ab fünf sind nur noch die Einheimischen und die Feriengäste da. Ruhe kehrt ein.
Berühmt ist die Insel vor allem für ihre Steilküste im Westen und der langen Anna. Auch wir spazieren durchs sogenannte Oberland. Unzählige alte Bombenkrater zeugen von der Bombardierung der Engländer nach dem zweiten Weltkrieg. Der Rundweg führt vorbei an den Seevogelkolonien, die an der Steilwand brüten. Um diese Jahreszeit sind vor allem noch Basstölpel auf der Insel. Bei viel Wind macht es total Spaß ihnen beim Anflug zu den Nestern zuzuschauen. Nur die Nase findet den Geruch weniger prickelnd.
Nach ein paar Tagen kommt ein Wetterfenster für die Weiterfahrt. Noch kurz zur Bootstankstelle und dann am späten Nachmittag los Richtung Borkum. Das ist die einzige nordfriesische Insel die wir 24 Stunden am Tag anfahren können. Beim letzten Tageslicht überqueren wir das letzte Verkehrstrennungsgebiet, dann geht es über Nacht stur nach Westen an den nordfriesischen Inseln entlang. Der Wind schläft langsam ein und am Morgen motoren wir das Emsfahrwasser hinauf. Um zehn Uhr legen wir in Borkum an und schlafen erst mal aus.
Vom Hafen sind es ca. sieben Kilometer in die Stadt. Wir packen die Räder aus. Der Radweg führt vorbei am Naturschutzgebiet mit seinen Salzwiesen und dem vorgelagerten Watt. Weiter drausen fahren die Schiffe auf der Ems vorbei. Am Südrand der Stadt Borkum radeln wir durch Wald, bis wir zu den Dünen am Südstrand kommen. Die Stadt selbst besteht aus vielen Ferienhaussiedlungen. Gar nicht so einfach dort die Orientierung zu behalten. Fahrräder sind das bevorzugte Verkehrsmittel. Die Innenstadt ist übersichtlich und jetzt zur Hochsaison gut besucht. Eine schön angelegte Promenade führt am nördlichen Sandstrand entlang, der mit bunten Strandkörben gespickt ist. Im Wattenmeer drehen Kitesurfer ihre Runden.
Wir könnten es hier sicher einige Tage länger aushalten, aber sobald es der Wind hergibt, werden wir weiter Richtung Niederlande segeln.
Gut Fahrt!! Abel und Ingrid, (Borkum)
Hallo Ingrid und Abel,
euch viel Erfolg mit eurem Projekt. Vielleicht kreuzen sich mal unsere Wege.
Alles Gute
Rolf und Steffi