Zu den liparischen Inseln

Nachdem der Mistral durch ist, segeln wir den kurzen Schlag nach Cefalú. Gleich hinter der Kaimauer von Termini Imerese schalten wir den Motor aus. Zuerst geht es kaum vorwärts, doch bald nimmt der Wind etwas zu und wir können ganz entspannt bis kurz vor Cefalú segeln. Kurz vor der Hafeneinfahrt lässt uns dann der Wind doch noch im Stich und bei Welle von über einem Meter müssen wir nochmals die Maschine bemühen bis in den Hafen. Die Mole ist nicht so lang wie in Termini Imerese und somit schafft es noch etwas Restwelle um die Kaimauer, dennoch können wir einigermaßen gemütlich ankern.

Wir warten das schlechte Wetter ab
Dann geht es unter Segel nach Cefalú
Auf den Gipfeln der Madonie liegt Neuschnee
Cefalú schmiegt sich an den Felsen

Cefalú kennen wir schon von vorigen Besuchen im Winter, doch nun, Ende April ist die Stadt wie ausgewechselt. Alle Läden sind geöffnet, ein Restaurant reiht sich an das nächste undes ist schon richtig was los. Mehrere Reisebusse parken hinten am Hafen, während sich die Gäste die Stadt anschauen. Cefalú ist bekannt und gilt als eines der Must See um Palermo, speziell der Dom zieht viele Besucher an, da er mit der Cathedrale von Palermo und Monreale zum Weltkulturerbe zählt.

Wir liegen hinter der Kaimauer
… und treffen unseren Stegnachbar aus Palermo: Salvatore

Der nächste Mistral ist angesagt. Der Plan ist früh loszusegeln, um bei wenig Wind und wenig Welle segeln zu können bis der kräftige Wind einsetzt. Leider müssen wir einige Stunden Motoren, da die schwache Brise bei weitem nicht reicht uns zügig vorwärts zu schieben. Am späten Vormittag zieht dann die Genua mit und keine zwei Stunden später müssen wir schon reffen. Die Welle lässt natürlich nicht lange auf sich warten und am Nachmittag wird es ruppig. Als wir die Südseite der Insel Vulcano umrunden dreht der Wind kurz mit, dann sind wir in der Abdeckung und wir bergen das Segel und starten wieder den Motor. 10 Minuten später pfeift es uns mit knapp 30 Knoten entgegen und vor allem steht auch eine ordentliche Welle an der Ostküste der kleinen Insel. Das haben wir so nicht erwartet. Wir motoren die 3 Seemeilen gegenan bis zur Bucht Porto Levante. Auch hier bläst der Wind ungehindert über den Isthmus der Insel auf das Ankerfeld, aber außer dem Schwell der ständigen Fähren verirrt sich keine Welle herein. Wir liegen hier gut, einziger Wehmutstropfen ist der muffelnde Fels gleich beim Hafen.Da brodelt warmer Schlamm, der heilsam sein soll. Glücklicherweise ist das Areal momentan geschlossen, sonst müsste man ja fast in den stinkenden Schmodder steigen? Hübsch anzusehen ist der Fels ja, schön bunt und viel gelb – und am Anker lässt sich der Geruch ertragen, aber direkt am Schlammbad ist der Schwefelgestank mitunter schon sehr penetrant. Da muss man sich nicht lange fragen woher die Insel ihren Namen hat.

Am Nachmittag wird’s etwas ruppig
Porto Levante auf Vulcano – keine Welle aber viel Wind
Fischer kommen vorbei und verkaufen ihren Fang
Der schwefelgelbe Felsen mit dem unangenehmen Geruch
Einfach coole Farben….

Der Vulkan von Vulcano
Auch hier Rauchschwaden …

Anscheinend leben nur rund 700 Einwohner auf Vulcano, doch der Fährverkehr ist unglaublich. Mindestens drei mal am Tag kommt eine Autofähre und die Tragflügelboote die nur Passagiere befördern kommen mehrmals in der Stunde von Milazzo auf Sizilien, oder von den anderen eolischen bzw. liparischen Inseln.

Eine Schnellfähre am Anlegesteg

Der Mistral braucht noch zwei Tage bis er sich ausgeblasen hat und etwas Regen bringt er auch mit. Dazwischen gehen wir mal an Land und schauen uns im kleinen Örtchen um. Sehr viele Restaurants und Bars direkt um den Hafenbereich fallen auf und viele Souvenirläden. Man sieht sofort dass der Tourismus eine Haupteinnahmequelle ist. Oft sind es sogar nur Tagesausflügler die von Lipari herüberkommen – sind ja nur ein paar Minuten mit den schnellen Fähren. Einmal hoch auf den Vulkan und vielleicht noch ins sprudelnde warme Wasser am Strand von Porto Levante und zurück geht’s wieder per Boot. Das Dorf ist nichtgroß und ein Überblick ist schnell verschafft. In der zweiten Reihe gibt es einen ganz ordentlich sortierten Supermarkt, dazu noch zwei Bäcker und einen Metzger. Jetzt werden wir erst mal ein paar Tage hier bleiben.

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