Wir haben die Insel gewechselt und sind nun auf Ibiza. Nur ein paar Meilen weiter liegen wir im einer Ankerbucht und können von dort bequem mit dem Bus in die Hauptstadt Eivissa fahren. Die Altstadt soll sehr schön sein. An einem Samstag geht es am Vormittag in die Stadt, a pinken Salinen vorbei. Wir haben Glück: an diesem Wochenende ist das Midevil Festival, mit Mittelalterlichen Ständen, Karusell, Gauglern und natürlich dürfen die Hexen nicht fehlen. Wir verbringen jedenfalls eine nette Zeit in den Gassen innerhalb der großen Festung.
Ein Blick auf das HafengeländeInnerhalb der Festung ist es teils ziemlich verschachteltBlick auf die AltstadtHeute sind die Gassen bunt geschmückt…und für das leibliche Wohl ist gut gesorgt Yummi
Viel zu Gucken….
Waldgeister…….und Hexen kommen auchRuhige Gassen gibt es heute wenige
Bevor es weiter Richtung Westen geht noch ein Blick auf die Salinen, von der Steilklippe aus
Im Hintergrund Formentera Das neue Blatt….Typische FischerhüttenSudküste Ibizas
Wir segeln ein paar Meilen weiter nach Porroig. Eine total hübsche Ankerbucht, leider außer ein paar Häusern nicht viel drumrum, kein Laden, kein Bäcker, kein Cafe – schade!
Schicke Häuser um die Bucht und sehr schöne Kulisse Ein neues Boot drausen in der großen Bucht
Nach kurzer Recherche sehen wir dass es die SY Koru ist, die neue (127m lange) Yacht von Jeff Bezos. Das hässliche Boot nebendran ist die Abeona, der Satellit (schlappe 75m) von uns auch Spielzeugboot genannt. Denn das transportiert die ganzen Gachets, die man gerne immer in Reichweite hat, aber leider kein Platz um sie auf einem Segelboot zu verstauen – außerdem braucht man ja auch noch einen Helikopterlandeplatz, keine Chance mit drei Masten und den ganzen Wanten und Stagen dazu. Nur gut dass das Schiff auf Cayman Island zugelassen ist, dann fragt auch niemand nach der Energiebilanz….
Die Yacht aus ca. 2km EntfernungAber wenn die Segel gehisst werden ist es schon eindrucksvoll Da segelt sie von dannen – Abeona motort mit 2 Stunden Abstand hinterher
Von Calpe sind es gerade mal 60 Seemeilen nach Formentera. Eigentlich um diese Jahreszeit ein schöner Tagestörn – sofern genügend Wind angesagt ist. Leider ist dies die nächsten Tage nicht der Fall und so starten wir am Nachmittag, nehmen den Südwind über Nacht mit, der wie angesagt in der zweiten Nachthälfte ziemlich einschläft. Für uns passt das aber genau, denn so kommen wir beim ersten Tageslicht in der große Bucht auf der Westseite der Insel an und mussten nur 2 Seemeilen mit dem Motor mitschieben. Die Luft riecht nach Pinie. Da kommt Mittelmeerurlaubsfeeling auf. Kurz vor Sonnenaufgang fällt der Anker in kristallklares Wasser. Ein Traum – wenn da nicht Horden von Quallen wären. Nach dem Frühstück und einer morgendlichen Siesta sind nicht mehr ganz so viele Bister zu sehen, aber für heute hat es mir den Badespaß vermießt. Lieber ein andermal.
Der Mond erhellt uns die NachtfahrtSonnenaufgang auf FormenteraIm klaren Wasser sind die Quallen gut zu erkennen
Die Ankerbucht ist weitläufig, türkises Wasser, der Badestrand ist mit gelben Bojen abgesperrt. Hier kommt Karibikfeeling auf. Am Ufer stehen vereinzelt ein paar Anwesen. Manche Villen sind nur zu erahnen, oberhalb auf der Klippe, hinter Tamarisken und Pinien versteckt. Mit uns liegen weitere 3 Yachten vor Anker , aber weit verstreut. Das ändert sich am Mittag, wenn die Tagesausflügler mit den Charterbooten von Ibiza kommen. Vom 7m RIB bis zur 30m Yacht ist alles dabei. Oft mit lauter Musik und Party, manchmal auch nur die Familie zum Baden. Das ist mal witzig, mal lästig, je nachdem wir nah das Partyboot an uns ankert und was für eine Mucke gespielt wird. Spätestens um 18 Uhr fahren die Charteboot wieder ab und die Bucht gehört den Handvoll Segelbooten, die über Nacht bleiben. Am kleinen Sandstrand gibt es eine Gasse um mit dem Dinghy anlanden zu können und eine kleine Strandbar hat auch schon geöffnet. Uns gefällt es hier. Wir können Schwimmen und Schnorcheln, das SUP wird auch ausgepackt und sonst genießen wir einfach die Aussicht.
Blick vom BootBlick von der StrandbarBlick auf die StrandbarBlick vom CockpitDas Wetter wird wechselhafterDer Sonnenuntergang ist trotzdem schön
Zum Einkauf müssen wir etwas weiter in den Norden verholen. Vor dem Hafen fällt der Anker. Auch hier kristallklares Wasser, aber die Fähren, die im halbstundentakt an uns vorbeibohren lassen uns ganz schön schaukeln. Der kleine Supermarkt im Städtchen ist überraschend hochwertig bestückt und scheint auch gut betuchte Kunden bedienen zu können.
Die Schapps sind wieder gefüllt und wir verholen an einen traumhaften Strand, den Playa de Ses Illetes. Vor uns liegt weißer Sandstrand und das Wasser schimmert in ganz hellem Blau zum Ufer hin. Hinter dem schmalen, sandigen Küstenstreifen erkennt man das dunkelblaue Wasser der Ostküste. Etwas weiter südlich liegt ein Restaurant am Strand, doch ein kurzer Blick in die Speisekarte genügt – 12 € für eine Halbe Bier ist komplett überteuert. Die restlichen Preise sind auch entsprechend hoch, die Bewertungen im Internet dafür sehr niedrig. Dann lieber doch ein kühles Blondes aus dem eigenen Kühlschrank und man kann ganz entspannt den Kitesurfern und Foiler zuschauen, die bei dem frischen Wind im Wasser unterwegs sind. Natürlich liegt man auch in dieser Bucht nie alleine am Nachmittag, doch genau wie in der südlicheren Bucht bleiben ganz wenige Yachten über Nacht. Bei Sonnenuntergang ist es schön ruhig und wie fast jeden Abend riecht es unglaublich würzig nach Pinie und Curry und Maggie. Herrlich.
Die Pinien richen herrlichAm TraumstrandTagescharter….KitesurferImmer wieder schön
In Almeria bekommen wir Besuch und hangeln uns von hier an der Küste entlang nach Norden. An der Costa Cálida gibt es wieder etwas mehr Ankermöglichkeiten, wenn auch nicht immer ganz toll geschützt vor Schwell, aber teilweise richtig schön gelegen. 5 Segeltage brauchen wir bis Cartagena. Der Wind ist wechselhaft, manchmal sehr wenig, dann wieder von Vorn und wir müssen gegenan kreuzen. Dabei baut sich schnell eine ordentliche Windsee auf, die etwas ruppig ist, aber unsere Piccolina steckt das eigentlich recht gut weg. Wir genießen die Tage bzw. Abende vor Anker, es ist noch nicht viel los und es sind oft nur zwei, drei Boote in der gleichen Bucht. Das Wetter ist sonnig und warm, außer wenn der Wind zu sehr kühlt. Leider ist das Wasser für uns Warmduscher noch zu kalt zum Baden, doch das wird sicher auch bald anders, da die Sonne schon richtig Kraft hat. Den letzten Tag vor Cartagena liegen wir in Azohia vor Anker -prima geschützt vor dem starken Ostwind – und in herrlich türkisblauen Wasser. Die Karibik lässt grüßen. Der ganze Ort hier gefällt uns gut, da er nicht die typisch furchtbare Hochhausarchitektur in Strandnähe aufweist, sondern einfach ein normal gewachsenes Fischerdorf geblieben ist. Im Sommer sicher auch mehr als voll, aber um diese Jahreszeit sehr beschaulich.
Ums Cabo de Gata
Endlich wieder ankern vor der Playa de Genovesesschönes Farbenspielwunderbare Ankerbucht bei Azohia
In Cartagena gehen wir für ein paar Tage in die Marina. Die Stadt liegt in einer natürlichen Bucht, der Hafen wird zusätzlich von einem großen Breakwater geschützt und im hinteren Areal befindet sich ein riesiger Militärstützpunkt. Das bekommen wir schon bei der Anfahrt auf Cartagena mit, als plötzlich ein Funkspruch abgesetzt wird, der auf eine Schießübung hinweist und wir gleich mal wenden müssen um nicht zu nahe zu kommen. Vor der Einfahrt in die Bucht segeln wir zwischen drei Militärschiffen hindurch, aber die Übung scheint beendet zu sein und auch sie motoren gleich darauf in den Hafen.
Cartagena ist eine Stadt mit langer Geschichte und hat viele archäologische Sehenswürdigkeiten. Dennoch sind wir ein klein wenig von der Stadt enttäuscht, da wir uns etwas mehr davon versprochen hatten. Nichts desto trotz haben wir ein paar schöne und interessante Tage in der Stadt, wenn wir auch nicht jeden alten Stein umdrehen. Vielleicht waren einfach die Erwartungen zu hoch, da viele Segler von der Stadt so geschwärmt haben.
Das römische Theater in Cartagena
Schöne PlazaBlick auf den Yachthafen
Ansichten…
Promenade bei Nacht von unserem Liegeplatz aus
Auf unserem weiteren Weg Richtung Norden machen wir einen Ankerstop vor dem Mar Menor, welches wir aber auf Grund der Hochhausbebauung nur erahnen können. Schön geht leider anders, aber gerade diese Küste ist teilweise total verbaut, so dass hinter den oft tollen Sandstränden riesige Betonburgen aufragen.
Nächster Stopp Torrevieja. Hier ankern wir im großen Hafenbecken, hervorragend geschützt und ohne Schwell. Wunderbar. Dennoch gibt es auch hier einen Wermutstropfen: es ist nicht einfach mit dem Dinghy anzulanden. In den Marinas ist es wohl nicht erlaubt, also bleibt nur der Strand, oder ein kleiner Fischersteg, wo man das Gummiboot dann auch anschließen kann, dafür aber ganz schön lang bis in die Stadt laufen muss. Irgendwie hält uns auch in dieser Stadt nicht viel und wir segeln weiter auf die kleine Insel Tabarca. Hier fällt der Anker zuerst auf der Nordseite der Insel, am nächsten Tag verholen wir in die südliche Ankerbucht, die dann besser vor dem Schwell geschützt ist. Hier gefällt es uns schon besser. Die Insel steht teilweise unter Naturschutz, dennoch darf im westlichen Teil, geankert werden. Im Dorf gibt es viele Kneipen und Bars, die jedoch fast alle nur tagsüber geöffnet haben, wenn die Tagestouristen mit den Fähren angespült kommen. Die südliche Ankerbucht besticht mit klasklarem türkisen Wasser, aber der Schein trügt – es ist immernoch saukalt.
Gebäude in Torrevieja
Unter Segel nach Isla de TabarcaAusblick von der Nordseiteglasklares Wasser
Isla de TabarcaAnkerplatz auf der Südseite
Eine knappe Tagesetappe weiter machen wir vor der nächsten Insel fest. Diese ist unbewohnt, dient aber den Möven als Nistplatz. Bei einem (noch geschlossenen) Restaurant können wir unser Dinghy anlanden, denn Sandstrand sucht man vergebens auf dem schroffen Stück Fels. Die Idee zum Aussichtspunkt hochzusteigen verwerfen wir schnell, denn die brütenden Möven finden das gar nicht gut. Sie fliegen kreischen um uns herum und kommen dabei unangenehm nahe. Da wir keine Lust auf einen pickenden Mövenschnabel oder guanoähnliche Hinterlassenschaften auf unseren Köpfen haben, kehren wir bald wieder um und lassen die Insel den Vögeln. Wir können ja auch einfach die Aussicht auf Benidorm vom Boot aus genießen. Die ist aus dieser Entfernung durchaus eindrucksvoll, besonders, wenn es Nacht wird. Wir nennen es scherzhaft New Dorm oder Beniyork
Noch viel Schwell in der ersten Nacht vor BenidormAusblick auf Benidorm bei Tag….…und bei Nacht
Mövengelege – und Jungvögel, alles prima getarnt
Wir segeln an Benidorm vorbeiBlick zurückFelsküsteAnkerplatz vor Calpe mit dem Berg Ifach
In Calpe legen wir nochmals einen Stop ein. Unser Besuch geht von Bord und wir bunkern wieder Wasser, kaufen ein und statten einem Waschsalon einen ausgiebigen Besuch ab. Auch hier prägen Hochhäuser die Uferbebauung, nur der alte Stadtkern ist noch ursprünglicher, mit Cafes und Restaurants, die nicht nur auf Strandtouristen eingestellt sind. Mittlerweile ist es schon ganz schön heis geworden. Die iberische Halbinsel hat ihre erste Hitzewelle dieses Jahr. Am Meer ist es nicht ganz so schlimm, kühlt doch das Wasser die Umgebung etwas ab. Aber einige Städte im Süden kratzen schon fast an der 40°C – Marke und das Anfang Mai!
Wir möchten nicht mehr weiter an der Festlandküste nach Norden, sondern machen uns bereit auf den Absprung zu den Balearen, rund 60Seemeilen östlich von Calpe.
Wie im vorigen Beitrag erwähnt suchen wir in Almerimar Schutz vor Ostwind. Die Stadt ist reine Retorte und gefällt uns nicht sonderlich, immerhin bietet der Hafen guten Schutz und ist preisgünstig. Um das Hafenareal gibt es einige Kneipen und Bars, soviele dass man etwas braucht um sich einen Überblick zu verschaffen, es gibt Lavanderias und Shipchandler, der Supermarkt ist nur wenige Meter von unserem Liegeplatz entfernt. So weit, so gut, der nächsten Stadt geben wir eine Chance in dem wir mit dem Bus reinfahren, aber auch mit El Ejido werden wir nicht warm. Dabei stören die riesigen Plastikflächen der Gewächshäuser nicht so sehr wie befürchtet, wenn man auf die Satellitenperspektive schaut. Aber schön geht anders.
Freunde kommen mit dem Wohnmobil vorbei und wir machen einen Ausflug in die Taberna Wüste, etwas nördlich von hier. Mal was anderes, man kann hier nett wandern oder Touren mit dem Mountainbike machen. Die Landschaft ist etwas surreal, sehr karg und es wurden hier früher einige Western gedreht – die Kulissen stehen teilweise heute noch.
Coole Landschaft
Nach einer Woche sehen wir eine Chance segelnd bis Almeria zu kommen. Viel Wind ist nicht angesagt, aber er reicht bis kurz vor den Hafen. Zwischendurch kommt etwas Nebel auf, mit Sicht unter 300m, so dass seit Langem mal wieder unser Radar für kurze Zeit zum Einsatz kommt, denn hier gibt es viele Fischer, die ohne AIS unterwegs sind.
Nebel zieht auf
Der Yachthafen in Almeria hat nur wenig Gastliegeplätze und macht keine Reservierungen. Also legen wir uns an den Warteponton am Eingang der Marina und machen uns auf den Weg zur Rezeption. Auf halber Strecke begegnen wir einem Marinero, der uns gleich einen Liegeplatz zeigt und beim „römisch-katholischen“ Anlegemanöver hilft. Der seltsame Name in der Seglersprache kommt von der Tatsache, dass in den meisten Häfen im Mittelmeer mit Bug oder Heck an der Pier festgemacht und das Boot mit Muringleinen verzurrt wird. Die verbreitete religiöse Konfession in dieser Region ist bekannt, also hatte dieses Anlegemanöver bei den Seglern bald seinen Spitznamen weg.
Almeria ist total anders als Almerimar. Es ist eine alte Stadt, mit einem großen Fährhafen. Nahe an Marokko gelegen und mit maurischen Wurzeln prägen auch arabische Einflüsse das Stadtbild. Uns gefällt es hier. Ein Besuch in der alten Festung – der Alcabaca, oben auf dem Berg ist sehr lohnenswert. Eine große Anlage, vieles ist restauriert – manchmal vielleicht etwas zu glatt, aber dennoch sehr schön und interessant. Kleine Ausstellungsräume erklären die alte Bauweise und Kultur, man hat eine gute Aussicht auf die Stadt und den Hafen. Gleich unterhalb der Anlage ist das arabische Viertel, mit netten Gässchen und schmalen Straßen, hier kann man bummeln, ein Bier trinken und leckere Tapas dazu essen. Was will man mehr?
Alte Lok von Deutz im Hafengelände Hübsche Gassen in AlmeriaDie Kirche ähnelt eher einer FestungDie Alcabaca – die alte Burg – liegt oben auf dem HügelDie Gärten wurden im letzten Jahrhundert neu gestaltet Die alten Zisternen
Einen richtig langen Beitrag habe ich über Gibraltar geschrieben, dabei sind wir die ganze Zeit in der Marina Alcaidesa auf der spanischen Seite der Grenze gelegen. Das fanden wir alles in allem auch angenehmer. Gibraltar ist interessant, aber häufig – und ganz besonders das Ocean Village – war es für uns eher eine aufgehübschte Plastikwelt. Vielleicht tun wir der Stadt damit unrecht, doch wir sind nicht richtig warm geworden mit ihr. Dafür fanden wir die Innenstadt von La Linea richtig gut. Viele Kneipen, Bars und Restaurants, leckere Tapas und bessere Preise. Spanisches Flair mit der eher seltenen Kombination dass sehr viele Bedienungen und Verkäufer englisch sprechen.
Siestafall – am frühen Nachmittag ist nix los in Spaniennette Plätzchen in La Linea
Langsam wird es Frühling und das Mittelmeer ruft. Mit dem Hochwasser legen wir ab und haben somit laut Stromatlas noch eine ganze Weile kräftigen Strom der schiebt. Zwischen Gibraltarfelsen und großen Frachtern vor Anker geht es um den Europa Point rein ins Mittelmeer. Eine Stunde später können wir die Genua ausrollen. Der Wind nimmt immer mehr zu, schließlich preschen wir mit 8kn Fahrt über Grund unserem angepeilten Ziel Motril entgegen. Doch wenn es so weitergeht kommen wir mitten in der Nacht dort an. Das wollen wir eigentlich nicht. Also Planänderung wir segeln nach Fuengirola, ankern dort über Nacht und am nächsten Tag geht es nach Motril. Leider schwächelt der Wind gegen Nachmittag, doch es sollte sich gut ausgehen, dass wir vor Sonnenuntergang in der Ankerbucht ankommen. Vor Fuengirola sind unzählige Fischerbojen im Wasser. Da haben wir fälschlicherweise geglaubt, dass wir das mit der Altlantikküste hinter uns gelassen haben.
Bei Ostwind liegt Gibraltar unter Wolken Auch auf Reede sind manche Frachter echte Dreckschleudern Europa Point Blick zurück auf den Felsen
Der Ankerplatz direkt vor dem Hafen von Fuengirola ist perfekt. Gut geschützt, auf sandigem Boden und mit einer netten Kulisse. Am nächsten Morgen wird erst mal das Meerwasser angetestet. Aber puuuhhh 16°C ist für uns noch viel zu kalt zum Schwimmen.
Wir setzen Kurs nach Osten, müssen aber erst einmal motoren um aus dem Flautenbereich rauszukommen. Dann setzen wir mit Genua und ausgebaumter Fock einen Schmetterling. Der Wind wird stetig langsam mehr und am Nachmittag müssen wir mehrmals reffen. Für Motril sind wir zu spät, da wir am Morgen getrödelt haben, also suchen wir uns eine Ankerbucht vor einem Hafen, gleich hinter der Ponta der la mona. Da es bis auf die letzten 3 Meile ziemlich gekachelt hat, steht eine kräftige Windsee in die große Bucht. Unsere Ankerbucht hinten im Eck ist kleiner als gedacht, aber wir finden ein Plätzchen das uns passt und der Anker gräbt sich bombenfest ein. So können wir auch trotz der paar Böen die durchkommen ruhig schlafen.
Schmettlingsegeln
Am Morgen frühstücken wir gemütlich in der Sonne, heute haben wir nur ein paar Meilen vor uns. Diese werden etwas zäh, da der Wind von 5 bis 18 knoten alles drauf hat und ständig dreht. Doch um Mittagszeit gehen wir vor Motril vor Anker – wieder einmal direkt vor dem Hafen. Dieser ist überraschend groß. Am Längskai liegt ein Kreuzfahrtschiff, das zweite Becken beherbergt zwei Frachter, etwas weiter kommt der Fischerhafen und schließlich finden auch noch zwei Fähren und ein großer SAR-Kreuzer Platz vor der Marina, die im hintersten Teil gelegen ist. Wir legen uns vor die erste Kaimauer und sind nach Südwest geschützt durch den Längskai. Das ist auch ganz gut so, denn am Nachmittag weht es aus Südwest, dreht später über West und in der Nacht auf Nord. Erst am Morgen lässt der Wind spürbar nach. Wir liegen nicht sehr idyllisch aber gut geschützt aus SW bis NO.
Auch Kreuzfahrtschiffe nutzen die Nähe zu Granadawunderbares Abendrot am ersten Abend
Eigentlich wollten wir ja die nächsten Tage hier in die Marina, ist es doch die kürzeste Strecke nach Granada. Die zwei, drei Stunden Südostwind der angesagt ist haben wir zwar zur Kenntnis genommen, aber dass es soooo aufbriest hat uns doch überrascht. 35Knoten in Böen, lassen sehr schnell eine Windsee entstehen, die praktisch ohne Hinderniss direkt auf uns einwirkt. Dazu der Wind der an der Kette zerrt und dann die Kaimauer hinter uns, die nicht mehr sehr viel Raum lässt. Noch scheint der Anker zu halten, aber für unseren Geschmack sind wir zu knapp an der Betonmauer. Wir gehen Anker auf und fahren mal in Richtung Marina. Als wir dort sehen, wie die Boote schwanken und an den Festmachern zerren, drehen wir gerne wieder um und setzen den Anker in komfortabler Entfernung von besagter Kaimauer erneut. Nach einer Stunde ist der Spuk vorbei – nun tatsächlich wie vorhergesagt, nur die Welle braucht etwas länger um sich zu beruhigen. Die große Frage für uns: was machen wir die nächsten Tage? Denn laut Windvorhersage war dies nur ein kleiner Vorgeschmack auf zwei Tage Starkwind aus der gleichen Richtung. In diesen Hafen wollen wir nicht, doch vor Anker können und wollen wir nicht bleiben bei angesagten 3m Wellenhöhe. Also werden wir vor dem schlechten Wetter in den nächsten Hafen nach Almerimar flüchten. Granada muss warten….