Im ambrakischen Golf

Aktio liegt direkt gegenüber der Stadt Preveza, getrennt durch den engen Kanal der den ambrakischen Golf mit dem ionischen Meer verbindet. Viele wird der Name geläufig sein, denn dort liegt der Flughafen, an dem viele der Feriengäste der Ionischen Inseln ankommen. Für uns bzw. Piccolina wird Aktio das Winterlager werden. Drei große Werften sind hier angesiedelt und die Zahl der Yachten, die hier hauptsächlich über den Winter stehen geht sicher weit ins vierstellige. Auch wir haben vorab schon einen Platz gebucht und so fahren wir mit dem Dinghy von unserem Ankerplatz in Preveza zum Office hinüber, um einen genauen Krantermin festzulegen. Dabei schauen wir uns schon mal grob um in der Werft. Die Mitarbeiter machen allesamt einen sehr netten, aber auch professionellen Eindruck. In ein paar Wochen werden wir genauer davon berichten können.

Am Ankerplatz in Preveza mit Blick auf das Epirus Gebirge auf dem Festland
Der ambrakische Golf ist sehr fischreich, man sieht viele kleine Fischerboote

Zurück beim Boot warten wir auf Segelwind, um weiter in den ambrakischen Golf zu reisen. Wie fast immer setzt der Seewind kurz nach der Mittagszeit ein. Mit der Genua segeln wir entspannt einige Meilen. Unweit von Vonitsa suchen wir uns einen Platz in einer netten Bucht und verbringen dort zwei ruhige Nächte, bevor es weiter in das kleine Städchen geht. Dort liegen wir dann direkt vor der Stadt, die Promenade ist wie üblich eine Aneinanderreihung von Tavernen und Cafés. Wir schlendern durch enge Gassen. Ein paar Straßen weiter gibt es kleine Supermärkte und wir kaufen frische Früchte in einem Gemüseladen und haben Spaß mit den netten Besitzerin. Das Burggelände gleich neben der Stadt wurde renoviert und man muß Eintritt zahlen (3 Euro). Es gibt nicht sehr viel her, aber es lohnt sich dennoch, hat man doch einen sagenhaften Ausblick.

Ankerplatz zwischen Preveza und Vonitsa

….und vor Vonitsa – Blick von der Burg

Alter Olivenbaum
Blick auf Vonitsa
Blick Richtung Preveza

„Finde den Fehler“

Der ambrakische Golf ist wie ein großer Magen der sich vom Meer aus ins Festland stülpt. Das Wasser ist nicht klar – mehr als zwei Meter Sichtweite ist eher selten – dafür gibt es hier viele Schildkröten (können wir schon bestätigen), Delfine (haben wir später ein paar gesehen) und sehr viele Vögel, von Seeschwalben bis Pelikanen. Durch die zwei Zuflüsse und den nur engen Kanal ins Meer ist das Wasser weit weniger salzig als im ionischen Meer. Das merkt man nicht nur wenn man ins Wasser springt, auch unser Wassermacher kann mit einer nie dagewesenen Ausbeute an Süßwasser aufwarten.

Es gibt auch zahlreiche Fischfarmen im Golf

Leider ist die Sicht durch das trübe Wasser eingeschränkt, so dass man die Schildkröten meist nur sieht, wenn sie beim Luftholen den Kopf aus dem Wasser strecken. Aber einmal ist auch ein Exemplar direkt am Boot vorbeigeschwommen. Die Schildkröten hier sind riesig, noch größer und stämmiger als die Art die wir in der Karibik gesehen haben. Nach einiger Recherche im Internet vermute ich, dass es sich um die grüne Meeresschildkröte handelt, aber ganz sicher bin ich mir nicht.

Eine Bucht für uns alleine

Es ist wenig los im Golf
…aber genauso heiß wie sonst in Griechenland

Während die hohen Temperaturen ein paar wenige Tage lang etwas zurückgegangen sind, ist die Affenhitze wieder zurück. Wir schwitzen was das Zeug hält und vor allem nachts sind wir dankbar um jeden kleinen Windhauch. Tagsüber nutzen wir den Seewind und segeln weiter in den Golf hinein. In den Ankerbuchten sind wir alleine und bis auf wenige Ausnahmen sehen wir auch draußen auf der offenen Wasserfläche keine Boote. Es ist absolut nichts los. Unglaublich wenn man weiß, wie es um diese Jahreszeit auf den ionischen Inseln zugeht. Von Land gibt es dennoch ein paar Strände die ganz gut besucht sind und nach ein paar sehr einsamen Nächten verlegen wir unseren Ankerplatz vor das Städtchen Menidi, ganz im Nordosten des Golfs. Hier machen Griechen Urlaub. Es gibt viele Tavernen und Cafés an der Promenade, Bäcker und ein kleiner, ganz ordentlich bestückter Supermarkt sind auch zu finden. Am Nachmittag, wenn das Gebläse losgeht, wird es mitunter zwar etwas schaukelig, aber nachts ist alles wieder ruhig. In Menidi gefällt es uns ganz gut. Es ist eine seltsame Mischung aus kleinem Fischerdorf und (griechischem) Touristenort. Alles sehr überschaubar. Nach ein paar Tagen wird man auf der Straße von einigen gegrüßt und man weiß welche Fischer um welche Zeit rausfahren. Dadurch dass wir nahe an einem Höhenzug ankern, kommt die Sonne erst nach 8 Uhr über den Berg, so dass wir eine Stunde länger im Schatten liegen. Das macht echt was aus, jetzt an den heißesten Tagen im Jahr.

Wir segeln nach Menidi
Am Strand ist viel los
Der Berg hinter uns gibt uns morgens Schatten
Es gibt einen kleinen Fischerhafen
Typische orthodoxe Kirche
Hier steht statt einer roten Tonne einfach eine rote Straßenlaterne
Mittags ist es brütend heiß – nicht immer kommt Wind
Der Ort liegt versteckt in der Bucht
Im Norden gibt es flache Lagunen
Wie wohl der Starfighter hier“gelandet“ ist?
Die Schatten werden länger – die Hitze lässt nach
Viele Besucher bleiben im Wasser bis es dunkel ist
Am Strand und am Boot gibt es spektakuläre Sonnenuntergänge

Die Hitze lähmt. Nachmittags verdrücken wir uns oft in den Schatten an Land, aber große Aktivitäten sind nicht drin. Dafür versuchen wir etwas grichisch zu lernen. Nicht ganz einfach. Die Schrift ist die erste kleine Hürde. Nicht nur die Buchstaben an sich, sondern wie was ausgesprochen wird… Beispiel gefällig? Es gibt 6 verschiedene Arten ein gesprochenes i zu schreiben:

6 Möglichkeiten um ein gesprochens i zu schreiben – als Legastheniker muss diese Sprache ein Alptraum sein

Gut – wir müssen kein Diktat schreiben und lesen ist natürlich viel einfacher als schreiben, dennoch ist es manchmal nicht ganz einfach da durchzublicken, denn das ist ja erst der Anfang. Nun, immerhin ist es ein Zeitvertreib, der nützlich ist und die Griechen freuen sich, wenn man ein paar Brocken in ihrer Sprache beherrscht. Allerdings wird dann oft schnell wieder auf Englisch gewechselt, denn damit funktioniert die Verständigung dann doch um ein vielfaches einfacher. Aber wir bleiben dran!

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