Auch der dritte Tag unsere Überfahrt bringt uns viele Wolken. Der Wind nimmt ständig ab, dann wieder kräftig zu, so dass wir dauernd die Genua ein- und ausreffen. Immerhin ist die Windrichtung fast konstant und wir können immer noch direkten Kurs Azoren anlegen. Gegen Mittag kommen auf ein kurzes Hallo ein paar Delfine vorbei, doch sie halten sich nicht lange bei uns auf, sondern ziehen schnell weiter. Der Tag vergeht wie im Flug mit schlafen, essen, lesen und immer wieder and den Segeln zupfen.
Zu Beginn der Nacht schläft der Wind dann ganz ein, wir rollen das Vorsegel weg und starten den Motor. Es liegt ein großer Hochdruckkern mit sehr wenig Wind vor uns. Der Mond kann sich selten zwischen den Wolken durchkämpfen und verbreitet nur sehr difuses Restlicht.
Als am nächsten Morgen die Sonne aufgeht ist der Himmel immer noch bedeckt, aber von Stunde zu Stunde verziehen sich die Wolken, bis nur noch ein paar weiße Wattebäusche den tiefblauen Himmel zieren. Auch der Atlantik liegt nun müde und spiegelglatt vor uns. Wir motoren durch dicke, ölige Flüssigkeit. Die kleinen Wölkchen spiegeln sich in der Wasseroberfläche so spiegelglatt ist das Wasser. Die langgestreckte Dünung ist kaum mehr auszumachen, ganz sanft hebt und senkt sich Piccolina durch das bleierne Meer.
Wir genießen die Sonne, die Wärme und die Einsamkeit, und lassen uns vom monotonen Motorgeräusch nicht stören. Bis zum Abend sind es noch 330 Restmeilen zu den Azoren.
Autor: ham radio
//WL2K Zu den Azoren zweiter Tag
Nachdem wir schon am Sonntagabend an den Tanksteg verholt hatten, konnten wir am Montag gleich nachdem wir unsere Dieselvorräte gefüllt hatten ablegen. Drausen im großen Hafenbecken des Industriehafens zogen wir unsere Segel auf und segelten auf einem Holeschlag mehrere Meilen nach Osten um die vorgelagerte Halbinsel Isleta umfahren zu können. Die See vor Gran Canaria war kabbelig, der Wind schwach und wir waren froh, als wir die Wende fahren konnten um den richtigen Kurs zu den Azoren anlegen zu können, da wir nun auf dem besseren Bug segelten. Auch der Wind nahm zu und so sahen wir Grand Canaria langsam im Dunst verschwinden.
Am Abend segelten wir an der Nordostspitze von Teneriffa vorbei, welche in dicke Regenwolken gehüllt war. Der Wind legte stetig ein wenig zu, so dass wir zur Nacht das zweite Reff ins Groß banden. Trotz Vollmondnacht, hatten wir nur wenig Licht, da der Himmel dicht bewölkt war. Wir kamen ganz ordentlich voran und hatten am Morgen 120sm zurückgelegt, obwohl wir die ersten Stunden kaum vom Fleck kamen.
Auch am zweiten Tag konnten wir bei 4-5 Bft immer am Wind direkten Kurs auf die Azoren nehmen Der Himmel war fast durchgehend von einer zähen Wolkenschicht bedeckt, aber die Temperaturen sind dennoch sehr angenehm.
Die ersten zwei Tag waren etwas zäh. Unsere Seebeine haben wir in den 4 Monaten! Las Palmas kompett verloren und sie brauchen Zeit wieder nachzuwachsen. Der Aufenthalt unter Deck wird auf ein Minimum begrenzt – außer zum Schlafen – und so sitzen wir meist mit leicht flauem Magen im Cockpit und schauen aufs Meer.
Auch die zweite Nacht ist meist Wolkenverhangen, den Mond bekommen wir erst am frühen Morgen zu Gesicht, als er es schafft sich an den Wolken vorbeizuschummeln und uns mit seinem Silberlicht die Nacht verzaubert. Der Wind flaut langsam ab, dafür beschert uns Mutter Natur einen wunderbaren Sonnenaufgang. Im Osten schiebt sich langsam die Sonne über den Horizont um gleich wieder in einem weit entfernten Wolkenband zu verschwinden, im Westen steht noch der volle Mond über dem Atlantik. Das Farbspektrum wandelt sich vom dunklen Blau in hellere Pastelltöne und die umgebenden Cumuluswolken werden von der Sonne in rosa und lila Farbtöne getaucht. So schön!
Mittlerweile haben wir uns erstens etwas an die Schaukelei gewöhnt und zweitens sind die Wellen etwas weniger geworden, die Mahlzeiten werden regelmäßiger und die Portionen gehaltvoller. Ganz langsam kehrt Bordroutine ein. Etwa ein Drittel der Wegstrecke liegt hinter uns. Bleibt zu hoffen, dass uns der Wind nicht so schnell ausgeht, denn irgendwann werden wir direkt in das Hoch segeln, das sich momentan zwischen den Azoren und den Kanaren befindet.
Noch 470 Meilen bis Santa Maria
//WL2K Fahrt nach Gran Canaria, 1. Tag
Früh morgens möchten wir ablegen. Leider brist der Wind genau dann auf, wenn wir bereit sind die Leinen loszuwerfen. Mal kommt er von Backbord (Bb) vorne, mal von Bb achterlich, so dass Piccolina an den restlichen drei Leinen etwas hin und her fährt. Wir sehen auf der Wasseroberfläche wie die Böen auf uns zukommen. Ein kurzes Abflauen nutzen wir um abzulegen und bekommen gerade so bei der ersten Drehung Piccolinas Bug drch den Wind. Im Vorhafen, wo wir die restlichen Leinen und Fender aufklarieren ist es dagegen dann fast windstill, die Böen die es bis hierher schaffen, kommen dafür aus allen Richtungen. Deshalb setzen wir die Segel erst vor dem Hafen, wo der Wind wieder konstanter weht. Bei der Hafenausfahrt, auf der Mole steht Rainer und winkt zum Abschied. Wir hoffen wir sehen Ihn irgendwann mal wieder. Drausen begrüßt uns die Atlantikwelle, aber wie angekündigt hat der Schwell stark abgenommen und wir sind auch noch in der Abdeckung von der Insel. Das Groß im 1. Reff, die kleine Arbeitsfock und dann geht’s mit Halbwindkurs gen Süden. Porto Santo (die Locals sprechen es Prt Sant aus), verschwindet am Horizont achteraus, auf der Steuerbordseite ist die weiter südwestlich gelegene Ilha Gran Deserta noch bis zum Abend zu sehen, bevor auch sie im Dunst verschwindet. Der Tag endet wolkenverhangen, wie er begonnen hat, nur wenige Male kam die Sonne durch, dafür haben wir konstanten Wind mit ca. 5 Bft und die Welle nimmt langsam aber stetig ab. Die Nacht ist mal wieder stockduster. Die kleine Mondsichel geht schon vor elf unter und ist meist von den Wolken verdeckt. Und so fahren wir in die schwarze Nacht hinein. Das Boot hebt uns senkt sich wie von Geisterhand. Wenigstens liegen wir immer schön auf einem Bug, so dass das Inventar kaum klappert und die Freiwache leichter Schlaf findet. Gegen Mitternacht brist der Wind auf und wir reffen die Fock als weg. Trotzdem geht es mit über 6 Knoten fahrt durch die Wellen. Kurz nach vier Uhr früh kreuzt uns dann ein Segelboot auf Kollisionskurs. Ohne AIS und im Schwell erst spät durch die Positionslichter zu erkennen, steht die Peilung und das Boot scheint schon sehr nah zu sein. Wir fallen ab und funkten die Segelyacht an. Nach einiger Zeit meldet sich der Skipper (haben wir ihn geweckt??) und wir weichen einander aus. Nun können wir auch die Fock wieder ausreffen. Drei Stunden später ist die erste Nacht vorbei, auf dem AIS sind mittlerweile viele Tanker und Frachtschiffe zu sehen. Alle sind sehr weit entfernt, aber soviel Trubel sind wir gar nicht mehr gewohnt :-). Die Welle ist nun merklich kleiner geworden und wenn nicht gerade Böen Piccoline auf die Backe legen, ist es nun herrlichstes Segeln bei wolkenlosem Himmel. Ach ja- auh dieses Mal haben wir mit 160sm ein fantastisches Etmal. Montag früh sollten wir in Las Palmas ankommen.
//WL2K nach Porto Santo – dritter Tag
Heute hat sich die Sonne meist hinter den Wolken versteckt und ließ sich nur selten blicken. Auch der Wind und die Windsee wurde merklich weniger, aber der alte Schwell lässt uns immer noch ganz schön schaukeln. Das Highlight des Tages war der Besuch einer Delphinschule. Durch das ruppige Wasser, konnten wir zwar die Tiere unter Wasser nicht sehen, dafür nutzten sie die Wellen und sprangen noch höher als sonst. Immer wunderbar zuzuschauen. Was auffällt ist, dass fast immer Delphine mit Einkerbungen in der Rückflosse dabei sind. Möglicherweise sind das alte Verletzungen von Schiffsschrauben.
Auch die Nacht war nicht so hell wie am Vortag, da der Mond meist von großen, dunklen Wolken verdeckt wurde und nur ein diffuses Licht verbreiten konnte. Erst in der zweiten Nachthälfte klarte es auf und der fast volle Mond ließ die See wieder ausschauen als wäre sie aus flüssigem Blei.
Es sind noch etwas über 100 Meilen bis Porto Santo, wir werden also nochmal eine Nacht auf dem Meer verbringen.
//WL2K nach Porto Santo – zweiter Tag
Der zweite Tag gleicht dem ersten. Die Sonne scheint, es ist etwas wärmer geworden, der Wind nimmt langsam ab, dafür werden auch die Wellen etwas kleiner. Die Nacht gestaltet sich ganz gut. Der Schlaf stellt sich bei der Freiwache langsam ein, die Wache darf den Vollmond geniesen, der das Meer in eine silbernglänzende Masse verwandelt und die Wattewolken am Himmel erscheinen plastischer als am Tag. Kurzweilig anzuschauen.
Langsam haben wir uns eingeschaukelt und das Bergfest liegt hinter uns, es sind nur noch 200 Meilen bis Porto Santo.