Guyanese wildlife

Wir nutzen das gemietete Auto um uns in Französisch Guayana ein wenig umzusehen. Ein Besuch im Zoo steht ganz oben auf der Liste. Denn hier im Fluß sehen wir zwar viele Vögel – Schwalben, die uns oft auf dem Boot besuchen,  verschiedene Fischreiher die bei Niedrigwasser im Schlamm der Mangroven nach Nahrung suchen, eine Tyrannensorte die alle mit ihrem Geschrei tyrannisiert, rote Ibise, die sich auch gern mal im grünen Laub der Bäume versuchen zu verstecken (klarer Fall von Rot-Grün-Schwäche meint Rolf) und die allgegenwärtigen Geier die sich meist in der Nähe des Fischerstegs rumtreiben… –  am Marinasteg sind meist Schlammspritzer im Wasser und im Morast der Mangroven sind wiele Krebse beheimatet. Dennoch sehen wir kaum etwas von der vielfältigen Tierwelt die das Land bietet. Der Zoo, nahe der Staße nach Cayenne gelegen beheimatet nur einheimische Tierarten. Die Gehege sind sehr natürlich angelegt und nicht immer sind die Tiere zwischen den Büschen zu erspähen. Dennoch bietet der Zoo eine Menge, vom Jaguar (auch einem schwarzen Exemplar), über Puma und Otzelot, Tapir, Faultier und Ameisenbär, bis zu den verschiedenen Affenarten. Aber auch Kaimane, Schildkröten und Vögel beherbergt der Park. Sehr witzig sind auch die wilden Äffchen die sich hier tummeln, und bei genauem hinsehn das Futter des Tapirs klauen… Ein sehr schönes Plus ist der kleine Trail durch den sumpfigen Regenwald, der über Hängebrücken führt, mitten durch Bäume und Palmen hindurch. Immerhin existiert laut Wikipedia noch 90% des ursprüngliches Regewaldes. Selbst hier in der besiedelten Küstenregion ist viel Dschungel, gemischt mit Feuchtsavanne. 

Schlammspringer,…
Krebse und ….
Geier im Kourouriver
Jaguar,…
Tucan,….
,roter Ibis…
und Affen im Zoo

Ein weiterer Ausflug führt uns in einen botnischen Garten. Von einem Gartenliebhaber angelegt, der sein Geld mit Orchideenzucht verdient, können wir hier viele heimische Pflanzen, auch Orchideen in ihrer natürlichen Umgebung und verschiedene Vanillearten anschauen. Ein Beet ist mit fleischfressenden Pflanzen  bepflanzt und an einer großen Bromelie (?) liegt eine Vogelspinne auf der Lauer nach Beute.

Vogelspinne wartet auf Beute

Etwa 50 Kilometer von Cayenne Richtung Süden liegt Cacao. Ein Dorf von ausgewanderten Hmong, die nach dem Vietnamkrieg dort eine neue Bleibe gefunden haben. Rund um das Dorf sind viele Plantagen, denn die Hmong liefern mittlerweile den Großteil der feinheimischen Gemüse und Fruchtproduktion nach Cayenne und Umgebung. Sonntags ist Markt in Cacao, und es herrscht ziemlich Trubel dort, das örtliche Museum hat geöffnet und bietet Führungen an. Leider haben wir da kein Auto mehr, deshalb statten wir dem Dorf unter der Woche einen Besuch ab. Natürlich ist nicht viel los, aber dennoch ist die Fahrt dorthin interessant und in einem kleinen Restaurant lassen wir uns einen typischen vietnamesischen Pho schmecken, yammi!

Zum Phoessen nach Cacao

Neben der Landschaft um uns herum, genießen wir auch die Klimaanlage des Autos. Endlich mal wieder schön kühl – nicht nur beim einkaufen. Das Klima ist teilweise schon ganz schön anstrengend, wenn man nur an Arbeit denkt rinnt der Schweiß und auch die Nächte sind schwül warm. So standen wir anfangs gern mal bei den heftigen Regenschauern drausen, um zu duschen und uns abzukühlen, aber mittlerweile gibt es weniger heftigen Regen, nur noch alle paar Tage. Wir wissen noch nicht, was besser ist, Regenzeit oder Trockenzeit, denn momentan ist die Luftfeuchtigkeit immer noch irre hoch. Im Fluß baden mögen wir beide nicht, denn bei der trüben Brühe weiß man nicht was noch so rumschwimmt. Und die Schlange die erst kürzlich am Boot vorbei geschwommen ist, festigte unser Bedenken. Wenn, dann duschen wir uns mit der Pütz, das reicht auch, aber Regen ist angenehmer. Unseren Wassermacher haben wir seit unserer Ankunft nicht mehr betrieben, denn das viele Sediment würde uns nurunsere Vorfilter verstopfen, deshalb versuchen wir möglichst unser gemachtes Wasser zu sparen. Mal sehen wie lange wir noch durchhalten…

P.S. Da wir einige Zeit kein Internet hatten, kommen einige Beiträge hintereinander….

Nach dem Start ist vor dem Start

Das Raumfahrtzentrum in Kourou ist unbestritten der größte Arbeitgeber in Französisch Guyana. Durch den Raumfahrtbahnhof fließt viel Geld ins Überseedepartement und hier in Kourou hängt unserer Meinung nach fast die gesammte Wirtschaft daran. Manches ist offensichtlich, aber bei genauerem Hinsehen entdeckt man dass z. B. der Ponton, an dem wir immer mit dem Dinghy anlanden im Besitz des CSG – Centre Spacial Guyanese ist. Auch das Hotel und die Insel Ile de Royale gehört anscheinend dazu. Das direkte Gelände des Raumfahrtzentrums ist mit ca.700qkm riesig. Davon können wir uns bei einer geführten Tour überzeugen. Im Reisebus werden wir durchs Gelände gefahren und uns wird erklärt, wo welche Abschussrampen stehen, wir fahren am Produktionsgelände von Sauerstoff und Wasserstoff – dem Treibstoff des Haupttriebwerks – vorbei, sehen das Kontrollzentrum der Ariane und bekommen viel Info über Technik. Einziger Wehrmutstropfen: die Führung ist auf französisch. Eine englische Variante gibt es derzeit nicht. Der Bus sitzt voller Franzosen, wir sind die einzigen fremdsprachigen Touristen. Während einer kurzen Ausstiegpause an der Soyuzstartrampe kommt eine Reiseleiterin auf uns zu und nimmt sich die Zeit  alle unsere Fragen auf englisch zu beantworten. Insgesamt haben wir während der dreieinhalbsündigen, kostenlosen Führung eine Menge Info mitgenommen und wir sind stark beeindruckt vom europäischen Raumfahrtprogram. Der nächste Start einer kleineren Vega-Rakete war für den 5. Juli angesetzt, wurde aber wegen des Wetters erst um zwei Tage und nun auf unbestimmt verschoben.

Kontrollcenter Jupiter

Eine kleine Geschichte am Rande: da die Führung durch das Gelände des CSG am Museum startet, welches ca. 6 Kilometer entfernt ist und ein Fußmarsch durch die Tropen in der Mittagszeit nicht jederman Sache ist erkundigten wir uns nach einer Fahrgelegenheit. Wir erfuhren von einer Buslinie von Kourou nach Cayenne, die in Kourou mehrere Haltestellen anfährt und unseren Weg um 2/3 abkürzen würde. Der Bus kam pünktlich, wir stiegen ein, sagten unsere gewünscht Ausstiegstelle und wollten den entsprechenden Betrag bezahlen. Doch die Busfahrerin schüttelte den Kopf – nein sie fährt nach Cayenne!  „Die Haltestelle liegt doch auf dem Weg.“ “ Aber das ist so nicht vorgesehen.“ Ich werde schon etwas ärgerlich, Rolf bleibt sehr freundlich und erzählt ihr dass sie doch sowieso dran vorbei fährt. Als die Fahrerin fragt, wo wir den hinmöchten und große Augen bekommt, als sie hört Centre Spacial, ist das Eis gebrochen. „Das ist aber weit!“ – „Ja, genau“ – Sie nimmt uns mit, bezahlen müssen wir nicht, denn es gibt anscheinend keinen Tarif für die kurze Strecke. Auf dem Rückweg trampen wir einfach, wie in früheren Tagen und prompt hält das erste Auto und bringt uns zurück in unser Viertel. Auch eine sehr schöne Erfahrung.

Um mehr von Französisch Guyana kennenzulernen mieten wir uns einige Tage ein Auto, mit dem Nebeneffekt uns in den großen Supermärkten in Cayenne und Kourou ordentlich verproviantieren zu können. Cayenne liegt etwas mehr als 50 Kilometer von Kourou entfernt. Da 90% des Landes aus Regenwald besteht, führt die Strecke durch tropischen Wald und Feuchtsavanne. Morgens und abends sind überraschend viele Autos auf der zweispurigen Staße unterwegs und um Cayenne fahren eine Menge Roller, oft in sehr zweifelhaftem Zustand. Tagsüber noch kein Problem, aber bei Dunkelheit kann es ganz schön gefährlich werden, mit den teils unbeleuchteten Gefährten. Die Benutzung des Blinkers bei nicht funktionierendem Licht ist eine durchaus gängige Maßnahme. Da wir auch einige Male etwas unkontrollierte Überholvorgänge beim Gegenverkehr feststellten, vermieden wir weitere Nachtfahrten.

Platz in Cayenne
In Cayenne
Regenzeit
Tribut ans feuchte Klima

Die Üppigkeit des Regenwaldes versetzt uns immer wieder in Staunen. Da sind riesige Palmen, mit Philodendron überwucherte Baumstämme, unzählige Grünnuancen und Blattformen. Oft sind Häuser neben der Straße nur zu erahnen, da ein lebender, grüner Zaun sie fast vollständig verdeckt. Obwohl wir die Strecke von Kourou nach Cayenne einige Male fahren, sehen wir doch auf jeder Fahrt neue Dinge, die uns vorher noch nicht aufgefallen sind; die Rinderfarm gleich gegenüber dem Golfplatz, die Radaranlage auf dem Hügel bei Kourou… 

Üppiger Regenwald
…entlang der Straße

Auch um Cayenne gibt es schöne Strände. Leider ist das Wasser jedoch braun vom angeschwemmten Sediment. Dennoch ist es schön zu sitzen und aufs Wasser zu schauen.

Blick aufs braune Meer
bei Cayenne
Zurück zum Boot, den Sonnenuntergang genießen


Kourou – zwischen Hightech und Hinterhof

Seit ca. einer Woche ankern wir im Kourou River. Bei unserer Ankunft waren wir fünf Boote vor Anker, mittlerweile sind es acht geworden, was vor allem dem Raketenstart am Donnerstag zuzuschreiben ist. Der Fluß ist braun von den Sedimenten die er aus dem Hinterland mitbringt und das Ufer ist undurchdringliches grün, unsere ersten Mangroven – wir sind in den Tropen angekommen. Die Tide reicht bis in den Fluß, d. h. etwa alle sechs Stunden wechselt die Strömung und mit ihr die Ausrichtung von unsere Piccolina. Dennoch haben wir nur einen Anker eingefahren (so wie alle ankernden Boote hier) und der hält bis jetzt prima. Der Tidenhub beträgt ca. 2 Meter hier im Fluß und die Strömung bei Ebbe oder Flut fließt mit über 2 Knoten, was nicht wenig ist, wenn man mit dem Dinghy gegen an muß. Es gibt zwei kleine Pontoons die in der Verlängerung einer der Haupstraßen von Kourou liegen. Einer gehört dem örtlichen Yachtclub und einer ist für die Fischer. Mit dem Dinghy dürfen wir bei den Seglern festmachen. Der Steg ist nicht abgesperrt, aber meist ist die Tür am Eingang geschlossen und es sind nur Clubangehörige auf dem Steg, bzw. zweimal am Tag, wenn der Zubringer zu den Iles de Salut geht oder kommt benutzen auc dessen Gäste den Pontoon.

der Yachtponton bei Niedrigwasser
das Ufer mit Mangroven bewachsen
Schiffswrack in den Mangroven….

Kourou ist schwer zu beschreiben. Beim ersten Gang in die Stadt haben wir den Eindruck, dass viele Häuser an der Haupstraße auch schon bessere Zeiten gesehen haben. Es gibt ein paar einfache Restaurants und Bars, so richtig gemütlich erscheint uns keine, also versuchen wir unser Glück in Richtung Strand. Doch auch dort gibt es nichts außer ein paar Überdachungen unter denen die Einheimischen grillen und ihre mitgebrachten Getränke konsumieren. Weiter zum Hotel vorne am Fluß. Hier kann man nicht bar zahlen, sondern nur mit Hotelwährung (so zumindest unsere Überserztung) außer am Kiosk, wo wir wenigstens zwei Softdrinks kaufen um der Dehydrierung zu entgehen. Also wieder zurück zum Boot, beim Chinesen um die Ecke kaufen wir noch ein paar Dosen Bier, die wir dann auf dem Boot trinken. Natürlich geben wir Kourou noch eine zweite und auch eine dritte Chance, aber ganz ehrlich werden wir mit dieser Stadt nicht so recht warm (mal abgesehen davon dass die Hitze immens ist). Mit dem Auto könnte man sich vielleicht noch anfreunden, aber fußläufig ist Kourou ein Alptraum. Es gibt kein Stadtzentrum, alles ist auseinander gezogen. Manchmal komme es mir vor als wenn 15 Dörfer zusammengewachsen sind. In einem Dorf gib es einen Waschsalon, im nächsten eine Bank, wieder etwas weiter kommt der Supermarkt. Was jedes Dorf besitzt sind mindestens drei Chinaläden (hier vorwiegend kleine Lebensmittelläden), eine Pizzeria und einen Dorfplatz. Sprich die Entfernungen sind unglaublich, zum richtigen Supermarkt mindestens drei Kilometer. Dazu kommt dass wir in Kourou noch nie ein Taxi gesehen haben und ein Stadtbus ist nicht existiert. Für mich ist es bislang die fußgängerunfreundlichste Stadt die ich je (zu Fuß) besucht habe.

Lange Wege
in Kourou
am Besten mit Auto unterwegs

Das allererste was jedoch auffällt ist das unglaubliche Grün. Überall wächst und sprießt es. Palmen, riesige Bäume, Farne, Gräser, alles in üppigem Grün, ganz anders als auf den Kapverden. Gleich am ersten Abend am Strand geben die Frösche und Zikaden ein Konzert in voller Lautstärke. Die Temperaturen fallen kaum unter 25° Celsius, die Wassertemperatur beträgt 28°. Im Boot haben wir mittlerweile fast beständige 30°, in der Nacht kühlt es ein wenig ab, aber nur wenn es nicht regnet und wir die Luken offen lassen können. Noch ist Regenzeit in französisch Guyana und es regnet fast jeden Tag mindestens einmal.  Die Luftfeuchtigkeit ist immens und wir freuen uns wenn eine schöne Brise weht, die wenigsten etwas Abkühlung bringt.

Am Stadtstrand
einer der Seen im Stadtgebiet

Vielleicht sind wir von Kourou ja nur deshalb so enttäuscht, weil wir uns die Stadt etwas kosmopolitischer vorgestellt haben. Immerhin ist hier das europäische Raumfahrtzentrum stationiert. Und cnes schießt nicht nur Ariane Raketen in den Orbit, es gibt auch Vega und Soyus Abschußrampen. Ein paar Tage nach unserer Ankunft ist ein Start der Ariane 5 angesetzt (ursprüglich war er für den 12. Juni geplant und wir haben uns auf dem Atlantik die Augen ausgeguckt). Nach einer kleinen Odyssee, mit Dinghyfahrt und anschließendem Fußmarsch stehen wir auf einer Aussichtsplattform mit Blick auf die Rakete. Auf Bildschirmen werden Lifebilder vom Kontrollzentrum übertragen. Es gibt ein etwa eineinhalbstündiges Zeitfenster zum Start, aber das Wetter ist hervorragend und so wird gleich am Anfang der Countdown gestartet. Es ist das erste Mal, dass wir einen Raketenstart miterleben und es ist wirklich eindrucksvoll. Ein atemberaubendes Spektakel. Allerdings nur für zweieinhalb Minuten, dann werden die Booster abgeworfen und die Rakete entschwindet aus dem Blickfeld. Nur auf den Monitoren kann die weitere Reise mitverfolgt werden. Ariane 5 bringt heute zwei Telekommunikationssateliten auf ihre Umlaufbahn. Alles funktioniert – Mission accomplished.

warten auf den Raketenstart
Lift off
??

Atlaniküberquerung – 16. Tag und Ankunft

Kourou wir kommen – aber langsam.Wir sind schon am Rechnen wann wir in etwa ankommen, denn wenn möglich möchten wir im Tageslicht den Fluß hinauf fahren.

Der Wind hat ziemlich abgenommen, um uns herum immer noch dicke Regenwolken, die uns aber Winddreher und Flauten bringen, wenn sie zu weit weg sind, und Schauer und Wind wenn sie über uns sind. Heute morgen beim Frühstück schon der erste Schreck. Eine kleine Welle, die auf dem hohen Schwell tanzt klatscht so blöd an unsere Bordwand, dass ein ordentlicher Schwung Salzwasser an Deck landet – und im Boot. Wir hatten nicht damit gerechnet unddie Salon luke etwas geöffnet. Glücklicherweise kam nicht allzuviel ins Boot, dennoch genügend damit wir erst mal eine halbe Stunde mit Putzen und Trocknen beschäftigt waren.

Dann zwei Stunden später, wir sind gerade fertig mit dem Schiften und Ausbaumen unserer Genua (Segel auf die andere Seite bringen), da surrt unsere Angel. Wir haben einen feinen Thunfisch am Haken. Genau zu diesem Zeitpunkt fängt es natürlich an zu Regnen. Bis wir den Fisch im Boot haben sind wirklitschnass, dafür haben wir nun frische Thunfischfilets für morgen, denn die Pizza für heute ist schon im Ofen!

 Der Nachmittag ist wolken verhangen,immer wieder geht ein Regenschauer nieder, während denen wir dank Hardtop und kleiner Kuchenbude trocken im Cockpit sitzen bleiben können. Der Wind ist unstet, dreht ständig etwas, frischt auf, flaut wieder ab, schrecklich. Kurz nach Sonnenuntergang hoffen wir auf konstanteren Wind, bergen unseren Spibaum, ziehen die Genua ganz raus und legen einen herrlichen Halbwindkurs an. Piccolina legt sich leicht auf die Backe und gleitet mit 5-6 Knoten ganz leise durch die Nacht. Ganz anders als das vor-dem-Wind-ich-schaukel-hin-und-her geeier. Aber leider ist der Spaß nur von kurzer Dauer. Nach einer Stunde schläft der Wind ein und da wir langsam zappelig werden so kurz vor dem Ziel werfen wir den Motor an.

Die Nacht bringt viele Squalls mit Gewitter, Wetterleuchten und Regen. Manchmal ist es wieder trotz Vollmond stockduster um uns herum, dann die Schauer, mal hat das Gefühl, man sieht kaum weiter als zum Bug….

Der Morgen begrüßt uns mit einem Regenbogen. Wenn das mal kein gutes Zeichen ist! Die Wolken verziehen sich, Wind kommt trotzdem keiner, bzw. nur ein laues Lüftchen und das von vorn. Also bleibt der Motor an – dann reicht es noch zur Ansteuerung am Nachmittag. Wir sind schon sehr gespannt.

Dann bekommen wir noch ganz kurz Besuch von Delfinen. Sie spielen einige Minuten um den Bug. Jetzt sieht man, dass das Wasser hier zwar klar, aber eine ganz dunkelgrüne Farbe hat. Die 100Meter Tiefenlinie haben wir schon lange gequert.Der Festlandsockel von Südamerika reicht mehr als 50 Meilen weit auf den Ozean. Auch so ganz anders als auf den Kanaren oder auf den Kapverden, wo der Meeresgrund meist nur wenige Meter neben der Küste gleich tief abfällt.

Dann an den Iles de Salut vorbei ins Fahrwasser des Kourou. Es steht ganz schön viel Strömung quer zur Fahrrinne und obwohl eigentlich Hochwasser sein müsste, zeigt das Lot teilweis nur 3,6m Tiefe an. Kaum sind wir aber richtig in den Fluß eingebogen, werden die Tiefen wieder üppiger, die Strömung versetzt uns nicht mehr fies zur Seite sondern kommt einfach von vorn. Der Anker fällt bei 5m kurz hinter dem winzigen Steg des Yachtclubs. Direkt am Ufer beginnt ein dichter grüner Wald, der Fluß ist braun von der transportierter Erde und es ist schwül heiß. Im Dickicht hören wir Vögel und anderes Getier. Es ist ein tolles Gefühl angekommen zu sein und wir sind ein bischen stolz auf uns. Jetzt genießen wir unseren Anleger!!