Kármánsche Wirbelstraße – schon mal was davon gehört?

Wir auch nicht – bis vor kurzem. Seit wir im Hafen von Las Palmas liegen, haben wir nämlich mit diesem Phänomen zu kämpfen.

Wir liegen mit unserer Piccolina quer zur Hauptwindrichtung auf der Insel. Besser gesagt, der Wind kommt meist entweder von etwas vorlicher als querab oder etwas achterlicher als querab (für Nichtsegler: nicht ganz genau von der Seite sondern leicht schräg von vorne oder hinten). Unser Mast – ziemlich genau 16m lang – hat ein symmetrisches, ovales  Profil. Wenn nun ein stetiger Wind  bläst, bilden sich gegenläufige Wirbel hinter dem umströmten Körper (Mast) aus. Die sogenannte Kármánsche Wirbelstraße. Das merken wir wahrscheinlich meist gar nicht, außer die Ablösefrequenz der Wirbel entspricht der Eigenfrequenz des umströmten Körpers (unseres Mast’s) und er wird in Schwingung versetzt. Das ist bei uns bei etwa 10 bis 15 Knoten der Fall. Dann merkt man wie der Mast anfängt zu schwingen und manchmal setzen sich die Schwingungen bis in den Rumpf fort. Das haben wir auch schon auf anderen Schiffen bemerkt, wenn wir zu Besuch waren, allerdings gibt es auf unserer Piccolina einen sehr lästigen Unterschied: wir hören wie ein Fall oder Kabel im gleichen Rhythmus im Inneren des Masts gegen das Alu schlägt. Klong, klong, klong. Dann eine Pause und wieder: klong, klong, klong. Mal etwas länger, mal etwas kürzer, mal leiser oder lauter, die Pausen größer oder kleiner, aber immer wieder das nervtötende klong, klong, klong. – Bis gestern.  Nach eingehender Recherche im Internet hängt nun ein Fender knapp über der zwiten Saling und siehe da: es ist weg. Wir haben plötzlich Ruhe im Schiff. Manchmal sind es die kleinen Dinge die das Leben einfach machen! In diesem Sinn wünschen wir eine gute Nacht😌

Oben hängt der Fender mit der beruhigenden Wirkung

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