Las Palmas – erster Eindruck

Am zweiten Tag unserer Überfahrt ist herrliches Segelwetter: Wolkenloser Himmel, weniger Welle, konstante Brise. Die darauffolgende Nacht wieder sehr dunkel und lang. Wir haben keine direkte Begegnung mit Schiffen, dafür zeigt das AIS viel Großschifffahrt zu und vor den Inseln. Las Palmas Traffic ist auch schon zu hören.  So wird die Freiwache auch oft von Funkgesprächen zwischen der Verkehrszentrale und den Schiffen geweckt. Aber jede Nacht geht auch mal zu Ende. Wir werden von einem strahlenden Sonnenaufgang belohnt. Kurz vor unserer Ankuft schläft der Wind ein und so motoren wir die letzten sieben Meilen zum Hafen. Dort lassen wir in der Bucht neben der Marina den Anker auf acht Meter Tiefe fallen. Nachdem wir das Boot aufklariert und das Dinghy aufgeblasen haben, wollen wir uns mal ansehen wo wir gelandet sind.

am Ankerplatz

In der Marina gibt es wohl ein Dinhydock, dann müssen wir es nicht vorne am Sandstrand liegen lassen. Die Fahrt geht um die Nordmole rum, dann rein in die Marina, die riesig ist. Wir fragen einen Yachtie wo wir das Dinghydock finden. Ganz am anderen Ende ist ein kleiner wabbeliger Pontoon aus Plastikboxen installiert wo wir unser Gummiboot anbinden können. Der Hafen ist sehr voll, nur wenige freie Plätze sind zu sehen und es ist die Frage ob sie wirklich frei sind…

ziemlich voll der Hafen
wackelige Angelegenhei

Raus aus der Marina stehen wir erst mal vor der vierspurigen Stadtautobahn, die auch direkt am Strand vom Ankerplatz vorbeiführt. Keine hundert Meter weiter frisst sich ein Betonhammer in einer Baustelle durch den Teer. Auf der Straße fährt mit Blaulicht und lauter Sirene ein Krankenwagen entlang.  Ein kleiner Kulturschock nach sieben Wochen Porto Santo, wo das lauteste Geräusch das Horn der Fähre war, wenn sie im Hafen gedreht hat und die Brandung, wenn mal wieder ordentlich Schwell war. Wir holen tief Luft, finden eine Unterführung und gehen ein paar Straßen weiter. Hier ist es ruhiger und wir gewöhnen uns schnell wieder an Ampeln, Autoverkehr und Stadtflair. Wir sind wieder in Spanien und freuen uns auf gutes Essen, verständliche Sprache und wer weiß vielleicht gibt es hier Estrella Galicia (galizisches Bier)? Nach einem ersten leckeren Cafe con Leche sind wir schon fast angekommen und beim ersten Gang in der Supermarkt erfreuen wir uns an der großen Auswahl an Schinken, Lomo und Salami. Guter Dinge fahren wir zurück aufs Boot und verbringen eine wunderbar ruhige Nacht vor Anker. Ohne klappern oder geknarze von Festmachern. Herrlich.

Stadtautobahn
Am Anker vor Las Palmas

 

2 Gedanken zu „Las Palmas – erster Eindruck“

  1. Hallo ihr zwei Weltenbummler! Es ist immer spannend, eure Berichte zu lesen und natürlich für alle Zuhausegebliebenen eure Abenteuer zumindest auf dem Bildschirm miterleben zu dürfen!! Wir beneiden euch momentan um euren Aufenthalt auf den Kanaren! Wir haben uns inzwischen (aus Alters-und Gesundheitsgründen!) von unserem Lieblings Urlaubsziel det letzten 10 Jahre verabschiedet und werden in Zukunft näher gelegene Ziele ansteuern. Das bedeutet leider auch, dass sich unser inniger Wunsch, euch evtl. auf Lanzarote zu treffen, in Luft auflöst! Wir wünschen euch immer genügend Wasser unter dem Kiel und begleiten euch in unseren Gedanken. Herzliche Grüße aus Biberach von Gerda und Gerhard

    1. Liebe Gerda, lieber Gerhard,
      das ist wirklich sehr schade, dass wir uns nicht auf den Kanaren treffen können. Lanzarote ist immerhin nur eine Tagesreise mit dem Segelboot entfernt. Wir sind schon gespannt auf die anderen Inseln, werden aber nun erst mal auf Gran Canaria bleiben, um noch einige Dinge auf dem Boot zu erledigen. Es freut uns sehr dass ihr unseren Blog mitlest und wir hoffen wir wecken gute Erinnerungen an die Inseln.
      Im Moment ist das Wetter durchwachsen und es regnet immer wieder etwas. Aber die Temperaturen sind dennoch ganz angenehm.
      Die besten Wünsche nach Deutschland
      von Rolf und Steffi

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