In Quarantäne

Ja, da stecken wir nun, mitten im Quarantäne-Ankerfeld vor der Hauptstadt St. George in Grenada. Die gute Nachricht ist, das wir nicht wie früher 40 Tage ausharren müssen, sondern nur zwischen zehn undIn vierzehn Tage, je nachdem, wie der Termin des Covid-19 Tests fällt.

Die Fahrt hierher war recht entspannt. OK, in den Kanälen zwischen den größeren Insel stand wie üblich etwas mehr Welle und in den Düsen hatten wir auch mal über 30 Knoten Wind. Aber da wir von vornherein mit der kleineren Fock und dem Groß im zweiten Reff eine recht konservative Besegelung aufzogen hatten, war alles gut im Wohlfühlbereich. Wir kamen sogar problemlos durchs Lee an St. Lucia vorbei, einzig vor St. Vincent mussten wir für kurze Zeit unseren Motor beanspruchen, damit wir durch den Windschatten kamen. Selbst an Grenada konnten wir noch entlang segeln, Dank eines Squall, der nicht nur kräftige Windböen im Gepäck hatte, sondern auch pünktlich vor St. George unser Boot und die Segel mit einem ausgiebigen Regenguss abspülte. So konnten wir nach 30 Stunden am Quarantänesteg der Port Louis Marina festmachen, was angesichts der Gegenströmung von fast einem Knoten, die wir fast auf dem ganzen Schlag hatten gar nicht so schlecht ist. Nach einer kurzen Einweisung und dem obligatorischen Fieber messen durften wir uns ins ausgewiesene Ankerfeld verlegen. Das war ganz schön voll, denn einige, die drei Tage zuvor negativ getestet waren, lagen immer noch hier vor St. George und hatten sich noch nicht verholt. Das entspannte sich dann am darauffolgenden Montag und Dienstag, als viele nach der erneuten Testrunde das Ankerfeld verliesen. Im Übrigen wurde bis jetzt noch kein Segler positiv getestet.

Da unser Ankerplatz mitten im Ankerfeld ganz schön schwellig war und alles ständig gegen umfallen gesichert werden musste (fast so schlimm wie beim Segeln), verholten wir uns am Dienstag in die nordöstliche Ecke, die wesentlich ruhiger ist. Hier liegen wir nun unweit von einem kleinen Strand, an dessen Ufer prächtige Flammenbäume in kräftigem Rot ihrem Namen alle Ehre machen. Das Wasser besticht durch seine türkise Farbe und ist recht klar. Es ist erlaubt ums Boot herum zu schwimmen, Besuche bei anderen Booten sind natürlich untersagt.
Zwei Wochen auf dem Boot sollte ja kein Problem sein – selbst eine schnelle Atlantiküberquerung dauert meist länger – dennoch kann man übers Internet Vorräte bestellen, die ans Quarantänedock geliefert werden. Dort kann man sie nach Terminvereinbarung mit der Marina abholen, genauso wie man seinen Müll dort entsorgen darf. Es ist also alles gut durchdacht hier.

Während wir unsere Quarantänetage abzitzen, nehmen wir mal wieder unser Dinghy auseinander. Ein echt leidiges Thema und ich habe bestimmt schon erwähnt, dass unser Schlauchboot, das in der Hypalonausführung bestellt wurde zwar Schäuche aus selbigem, UV-beständigem Material hat, aber der aufblasbare Boden aus PVC ist. Dieser zerlegt sich nun, nach einem guten Jahr immer mehr. Die Fläche wurde total klebrig, und die seitliche Klebenaht löst sich immer mehr. Bis jetzt konnten wir die Löcher noch flicken, aber mal sehen wie lange das noch funktionier, bevor sich das Material komplett auflöst…! Sehr ärgerlich, zumal so ein Dinghy ja nicht gerade günstig zu haben ist.

Im Quarantänefeld
…etwas Näher am Ufer
Ein Traum in türkis
Dinghyboden wird vorbereitet
… und die Leckagen unter Druck verklebt
Ganz schöner Flickenteppich….

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