Sao Miguel

Wir liegen in der großen neuen Marina von Ponta Delgada. So richtig gemütlich ist es hier nicht. Davon abgesehen, dass eigentlich immer etwas Schwell ins Hafenbecken gelangt und die Yachten permanent mehr oder weniger an den Festmachern zupfen, ist gegenüber am langen Industriekai immer was los. Jeden Tag sind ein, zwei Containerfrachter oder Tanker festgemacht und werden geräuschvoll be- und entladen. Die Motoren der Kräne und die Aggregate der Schiffe brummen ständig, daneben fahren unzählige LKWs die Container aus dem Hafenbereich ganz zu schweigen von dem dauernden Gehupe der rückwärtsfahrenden Gabelstapler. Wer hat sowas nur erfunden? Es mag ja im Stadtverkehr durchaus Sinn machen, aber in einem Industriehafen, wo sich ständig zwei, oder drei Maschinen rückwärts bewegen und sich sowieso nur Hafenpersonal aufhält sollte man einmal die Frage stellen, ob das wirklich noch der Sicherheit dient oder einfach nur zusätzliche Lärmverschmutzung ist. Bei Südwind – und den haben wir momentan leider oft – ist es jedenfalls ganz schön laut in der Marina. Unser Lieblingshafen wird es wohl nicht werden….

Die Segelyachten liegen quasi im gleichen Hafenbecken wie die Frachter
Nicht sehr ansprechende Kulisse

Die Kulissee von Ponta Delgada unterscheidet sich doch sehr von der anderer Städte auf den Azoren. Nun ja, es ist auch mit Abstand die größte. Entsprechend stehen nicht nur imposante alte Häuser an der Promenade, sondern auch mehrstöckige, neue Gebäude und Hochhäuser. In der Stadt selbst dann die typischen engen Straßen, gepflastere Plätze, kleine Parks und viele alte Kirchen und Prachtbauten mit den typischen schwarzen Lavasteinen als Fenster- und Türeinfassung. In der Stadt herrscht viel Trubel. Kein Wunder, landet doch gefühlt jede halbe Stunde ein Flieger. Oft sind es die kleinen Maschinen, die die Inseln untereinander anbinden. Aber es kommen auch eine ganze Menge große Flugzeuge aus Lissabon, Porto, Frankfurt, Brüssel usw…… Es ist Hochsaison und von COVID wenig zu spüren. Klar, nur mit Maske in die Innenräume, aber es spielt sich ja das meiste drausen ab. Überraschenderweise stagnieren die Zahlen in den letzten Wochen oder sind hier auf dieser Insel sogar eher rückläufig trotz der vielen Touristen.

Die Innenstadt mit hübschen Plätzen…
…. Grünflächen….
…und Parks.
Die Kutsche fährt durch enge Gassen

Nachdem wir bei mehreren Autovermietungen angefragt hatten, konnten wir zwei Tage einen Leihwagen zu einem akzeptablen Preis ergattern. Nicht ganz selbstverständlich im Augenblick. So steht einer ausgedehnten Inselrundfahrt nichts im Wege.

Der erste Tag führt uns in den Osten der Insel. Wir besuchen Furnas, das für warme Thermalquellen bekannt ist. Hier wird das heiße Wasser nicht nur zum Baden benutzt, einige Erdlöcher eignen sich auch um Essen zu garen. Früher im Besitz verschiedener Familien, die dort ihr Mittagessen zubereiteten, kochen nun Restaurants ihre Gerichte in den heißen Erdlöchern. Im östlichen Teil der Kleinstadt kann man das Naturschauspiel auch kostenlos betrachten und einen „geothermisch“ gekochten Maiskolben probieren. Auch abseits der Thermalquellen und brodelnden Löchern, ist das hübsche Städtchen ein Besuch wert.

Alles schön gepflegt
…und hübsch gestaltet

Die brodelnden Wasserlöcher im Osten der Stadt
Hier werden Maiskolben gekocht…
Stinkender Schwefeldampf hängt in der Luft

Wie auch die anderen Azoreninseln ist Sao Miguel üppig grün und bergig. Überall gibt es wunderbare Ausblicke und auch mit ausgeschilderten Aussichtspunkten wird nicht gespart.

Blick auf die südliche Küste

Wir umrunden mit dem Auto den östlichen Teil der Insel. Das dauert länger als gedacht.

Immer wieder kommen wir an hübschen Grillplätzen vorbei – hier eine etwas größere Anlage…
…mit Blick auf die Ostküste
Immer wieder kleine geschützte Bootsanleger an der Felsküste entlang
Auch die Nordküste zeigt sich meist schroff

Spektakuläre Ausblicke zeigen sich auch wenn man durchs Innere der Insel fährt:

Lagoa de Fogo

Den zweiten Tag nutzen wir um nochmals in den Westen der Insel zu fahren. Ein Ausflug mit dem öffentlichen Bus gab uns schon mal ein Vorgeschmack, aber mit dem Auto sind noch mehr Ziele möglich.

Um den Lago Azul

Überraschende Entdeckungen im Inselinneren

Nachdem wir nun doch eine ganze Menge von der Insel gesehen haben, werden die Blicke auf die Wetterkarte wieder intensiver. Der nächste Schlag, ist zwar bei weitem nicht mehr so lang wie der letzte, dennoch rechnen wir mit ca. 1 Woche die wir nach Festland Portugal brauchen werden. Mit dem Flieger geht es in zwei Stunden!

Walbeobachter an der Südküste – vielleicht haben wir ja Glück und sehen welche auf unserer Überfahrt?

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