Kurzbesuch auf Terceira

Wir haben Angra do Heroismo angelaufen, die Hauptstadt von Terceira und liegen in der Bucht vor Anker. Die Kulisse ist ein Traum. Die Stadt ist seit langem schon UNESCO-Weltkulturerbe und das zurecht. Vor drei Jahren sind wir schon einmal hier gewesen, aber Angra kann man sich auch gut ein zweites Mal anschauen. Wir genießen es durch die Gassen der Stadt zu schlendern, mit den hübschen Häusern, die vielfach gut renoviert sind. Wenn man eine kleine Pause braucht, bietet sich der schöne Stadtpark an, oder man geht einen Cafe trinken. Auswahl hat man reichlich. Ein lohnender Abstecher ist auch die Halbinsel im Süden, vom Monte Brasil hat man eine tolle Aussicht, genauso wie vom Obelisk oberhalb des Stadtpark.

Wir liegen vor einer traumhaften Kulisse vor Anker
Im Stadtpark

Jetzt im August ist Hochsaison auf den Azoren und Terceira wird neben Sao Miguel am häufigsten angeflogen. Entsprechend ist viel los in der Stadt und auf der Insel. Dennoch ist alles recht entspannt, nur in den Cafes ist das manchmal etwas nervig.

Vasco da Gama

Auch ein Problem ist es, noch einen halbwegs günstigen Mietwagen zu finden. Deshalb nehmen wir, um uns die Höhlen im Inselinneren anzuschauen ein Taxi. Das ist durchaus preiswerter als man vielleicht denken könnte. Für 35€ werden wir zu den zwei Höhlen und zu den Schwefelquellen gefahren, die dort gleich ums Eck liegen. Die Höhlen sind spektakulär. Die eine – Gruta do Natal – ist eine Lavaröhre. Hier kann man wunderbar die verschiedenen Lavagesteinsformen erkennen. Gut dass man beim Zutritt einen Helm bekommt, denn mitunter wird die Decke ganz schön niedrig. Ganz anders die „Algar do Carvão“. Konnte man früher die riesige Höhlenblase nur erreichen, indem man sich durch den Schlot abseilte, ist der Zutritt heute über einen Tunnel und Treppen gesichert und innerhalb der Höhle sind gute Wege vorhanden. Während der Bereich des Schlotes noch sehr dicht mit Farnen und Moosen bewachsen ist, sieht man in der Höhle nur noch eindrucksvolle Gesteinsformationen und Silikatstalagtiten. Selbst jetzt im Sommer gibt es einen See am Höhlengrund und überall tropft es von der Decke. Wer nach Terceira kommt, sollte sich diese Höhlen nicht entgehen lassen.

Besucherandrang vor der Algar do Carvão
Zugang zur Algar do Carvão
Blick hinauf im Schlot

Nur ein kurzes Stück entfernt liegen die Furnas do Enxofre – die Schwefelquellen. Man kommt nicht direkt ran, aber es gibt einen gut angelegten Weg um die stinkenden Quellen herum.

Die Furnas do Enxofre

Wir nutzen einen sonnigen Tag und machen mit dem öffentlichen Bus eine Inselrundfahrt. Drei verschiedene Buslinien sind nötig, aber so kann man einmal die komplette Insel umrunden. In Praia machen wir einen Zwischenstopp, besuchen befreundete Segler und trinken am Sandstrand ein kühles Bier. Hier im geschützten großen Vorhafen sind wir bei unserer letzten Azorenrunde auch ein paar Wochen vor Anker gelegen und haben uns hier sehr wohl gefühlt.

….und immer das Meer im Blick
Öffentliche Toiletten gibt es fast überall – und praktisch immer gut gepflegt
In Praia da Vitoria auf Terceira

Das Wetter zwingt uns zu einer Entscheidung. Es ist kräftiger Wind und vor allem ordentlich Welle aus südlicher Richtung angesagt. Da wird es mindestens ungemütlich am Ankerplatz. In den Hafen von Angra möchten wir nicht, der ist uns zu schwellig, bleibt nur noch die Auswahl zwischen dem sehr geschützen Vorhafen bei Praia, oder eine Insel weiterzusegeln nach Sao Miguel. Auch dort genießt der Hafen von Ponta Delgada den Ruf sehr schwellig zu sein, dennoch entscheiden wir uns hierfür, da wir hoffen, dass dies der bessere Ort ist für den Absprung nach Festland Portugal. Noch ein letztes Mal zu unserem Lieblingsrestaurant zu Mittagstisch, dann geht es über Nacht zur 90Seemeilen entfernten Insel Sao Miguel. Der größten im Archipel und mit Abstand auch mit den meisten Einwohnern. Von vielen wird diese Insel als die schönste gepriesen, diejenige, die alle anderen Inseln in sich vereinigt. Wir werden sehen, ob wir das auch so empfinden…

Die Überfahrt ist perfekt – jedenfalls fast, denn wir sind zu schnell und deshalb reffen wir als es dunkel wird das Groß ins zweite Reff. Das hätte perfekt gepasst, wenn nicht ein paar Meilen vor dem Hafen, der Wind fast eingeschlafen wäre. Wir versuchen es noch eine Weile, während wir unseren Frühstückskaffee trinken, aber dann motoren wir doch die letzten zwei Seemeilen in den Hafen. Es gibt noch mehr als genügend Platz, wir können uns einen Liegeplatz aussuchen und vertäuen Piccolina sorgfältig.

Coole Wolken am späten Nachmittag
Sonnenuntergang auf dem offenen Meer…
und Sonnenaufgang über Sao Miguel

Ein Gedanke zu „Kurzbesuch auf Terceira“

  1. Hallo ihr zwei, da wart ihr ja nicht lange auf Terceira. Ich hoffe wir sehen uns noch auf Sant Miguel. Wir werden euch demnächst folgen. Heute geht es auf Graciosa noch einmal wandern zur Caldeira. Hoffentlich auf bald, Stefan und Anne von der Mokendeist

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