Überfahrt nach Carriacou

Grenada besteht aus drei bewohnten und vielen unbewohnten Inseln und Inselchen. Wir möchten auf die etwas nordöslicher gelegene Carriacou segeln. Schon am Vortag verholen wir uns deshalb von der südlich gelegenen Prickly Bay auf Grenada in die Grand Mal Bay, an der Westküste gleich oberhalb von St. Georges. Das Wasser ist überrachend klar in der Ankerbucht und so nutzen wir die Gelegenheit bei klarer Sicht und wenig Schwell die Zinkanode des Propellers zu tauschen. Dazu brauchen wir keine Tauchausrüstung, in 20 Minuten ist das auch mit Schnorchel und Flossen erledigt. Es war höchste Zeit für den Tausch, von der festen Zinkkappe ist nach fünf Monaten nur noch ein dünner Ring übrig.

Da das Wasser so klar ist, beschließen wir, uns den Unterwasserskulpturenpark ganz in der Nähe anzuschauen und fahren mit dem Dinghy an die Huk. Doch leider ist das Wasser dort viel trüber und die Sicht ist ziemlich eingeschränkt. Man sieht zwar die meisten Skulpturen von der Wasseroberfläche aus, aber erst beim Abtauchen erkennt man dann auch liegende Gestalten oder Tafeln die an die Mayakulturen erinnern. Dazwischen Korallen und bunte Rifffische. Bei klarem Wasser sicher sehr witzig, heute ist es ein netter Schnorchelgang, aber mehr leider nicht.

Am nächsten Tag gehen wir gleich nach einem frühen Frühstück Anker auf. Es sind zwar nur 30 sm bis zur Tyrell Bay auf Carriacou, doch wer weiß was kommt. Wir setzen gleich das Groß, sind aber noch im Windschatten von Grenada und motoren deshalb an der Küste entlang. Nach ein paar Meilen ist dann recht kräftiger Wind, nicht wie vorhergesagt von Osten sondern eher Nordost. Wir schieben es darauf, das die Insel den Wind ablenkt und setzen die gereffte Genua. Ab jetz geht es hoch am Wind, erst noch an der Küste Grenadas entlang, dann kommen noch ein paar vorgelagerte unbewohnte Inseln. Der Strom setzt kräftig nach West und wir können teilweise gerade mal so direkten Nordkurs laufen. So kommen wir nie nach Carriacou! Also heißt es aufkreuzen, doch auch hier bringt uns der Strom keinen Vorteil. Der Wind bleibt kräftig und so segeln wir mit unserer Fock, mit der wir ein wenig höher an den Wind kommen und die für uns auf der Kreuz einfacher zu händeln ist. Die Tage sind kurz in der Karibik und wir müssen rechnen, ob es noch reicht ein paar Meilen weiter bis in die Bucht vor Hillsborough zu segeln. Der Mastenwald in der Tyrellbay, den man schon von weitem sieht, schreckt uns etwas ab. Also noch ein paar Wenden, nördlich an Sandy Island vorbei und im letzten Tageslicht fällt unser Anker in der großzügigen Bucht vor Hillsborough, die zwar nicht ganz so geschütz ist, aber mit viel Platz ums Boot.

Nun liegen wir seit drei Tagen vor dem netten Städtchen und seit gestern läuft Schwell aus NNW in die Bucht. Es ist gar nicht mal so unangenehm zu liegen, das Rollen des Bootes hält sich in Grenzen, aber der Strand wird komplett überspült und an die Schutzmauern vor den Häusern klatscht das Wasser ungebremst dagegen und spritzt mehrere Meter hoch. Ab morgen soll es wieder ruhiger werden, dann wird es auch mal Zeit für eine ausgiebige Runde auf der Insel.

Unter Segel
Hoch am Wind
Vor Hillsborough vor Anker
Schwell krcht gegen die Mauer

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.