Wieder am „S“

Es war nicht ganz einfach uns einen Platz in der Marina zu sichern. Gleich am Freitag morgen standen wir im Marinaoffice und bekamen erst einmal die Aussage, dass keine Plätze  frei wären. Wir standen auf Platz drei der Warteliste und die Marina war voll. Was nun? Erste Diskussionen drehten sich nur im Kreis: der Hafen ist voll, die Ankerbucht wird geschlossen, Punkt. Da wir in Augenblick nicht auslauffähig sind, noch ein paar Sachen reparieren müssen und auf offene Bestellungen warten, blieben wir hartleibig. Während ich zur Post marschierte um eine eingetroffenes Päckchen zu holen, setzte sich Rolf auf die Bank vors Büro. Als ich zurückkehrte saß er noch immer stoisch dort, aber es kam langsam etwas Bewegung in die Sache. Der Hafenmeister telefonierte einige Stellen ab und schließlich bekamen wir einen Platz an einer Kaimauer nahe dem Werftgelände zugewiesen. Also nichts wie hin. Es war definitiv der schlechteste Liegeplatz in der ganzen Marina, aber wählerisch konnten wir nicht sein. Um unsere Festmacher durch Scheuern an der scharfkantigen Kaiauer nicht gleich in der ersten Nacht zu ruinieren, kramten wir unsere kurzen Kettenvorläufe raus und befestigten unsere Leinen an deren Ende. Wenigstens meinte es das Wetter gut mit uns. Bei wenig Wind und wenig Schwell lagen wir einigermaßen ordentlich, allerdings mag ich gar nicht wissen, wie garstig es dort werden kann, wenn einen der Wind auf die mit Seepocken gespickte Mauer bei Niedrigwasser drückt. Als am Samstagmorgen die Marineros bei ihrer täglichen Runde mit dem RIB vorbeikamen, fragten wir gleich nochmal nach einem Platz am Schwimmsteg. Wieder die übliche Auskunft: die Marina ist voll.

Doch wieder erwarten, keine zehn Minuten später, kommen die Marineros nochmals ans Boot – am S-Ponton sei ein Platz frei. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen und wenige Zeit später lagen wir sicher vertäut am vertrauten Ponton, der uns auch letztes Jahr einige Zeit beherbergt hatte.

Wer findet Piccolina?

Nun können wir uns wieder auf unsere Arbeit im und am Schiff konzentrieren. Die Installation des Wassermachers zieht sich etwas, da wir möglichst keinen Stauraum verschwenden wollen. Nun sind die verschiedenen Bauteile zwischen Pantry, Motorraum und unter den Bodenbrettern verbaut. In den nächsten Tagen müssten die letzten Leitungen verlegt sein. Fehlt nur noch der finale Testlauf. Aber da werden wir wohl warten, bis wir wieder aus dem Hafen raus sind. Denn Öl oder Diesel ist Gift für die Umkehrosmosemembran, die so fein ist, dass sie über 99% des Salzes aus dem Meerwasser filtert. Und die Wasserqualität hier ist nicht immer gegeben, wie man des öfteren an den Ölschlieren an der Oberfläche sehen kann.

Außerdem sollten wir uns nochmals genau überlegen, was wir uns an Ersatzteile zulegen sollten, denn wenn alles klappt möchten wir im nächsten Monat auf die Kap Verden segeln. Ab dann wird es nicht mehr so einfach seinTeile zu bekommen.

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