//WL2K Fahrt nach La Palma – erster Tag

Am Abend vor der Abfahrt besuchten wir das Fischerfest im Hafen und futterten uns durch die lokalen Köstlichkeiten. Zum Ausklang tranken wir noch ein Glas Wein auf der Milagro, nachdem wir einen kurzen Rundgang auf dem schönen Schiff machen durften. Unglaublich wieviel mehr Platz auf einem 20m Schiff ist, im Vergleich zu unseren knapp 13m.
Kurz nach dem ersten heftigen Regenschauer seit Wochen legten wir am Morgen in Vila do Porto ab, ließen Insel und befreundete Crews hinter uns – manche werden wir wahrscheinlich auf den Kanaren wiedersehen, bei anderen ist es wie so oft ein Abschied ungewiss ob man sich mal wieder begegnet – und nehmen Kurs Südost. Es ist wenig Wind von achtern und es reicht gerade, dass die Genua steht, nur hin und wieder schauelt Piccolina so sehr in den Wellen, dass das Vorsegel schlägt. Der Himmel ist bis zum Nachmittag wolkenlos, dann ziehen Quellwolken auf, einige Meilen entfernt geht ein dicker Regenschauer nieder.
Auch in der Nacht bleibt uns der Leichtwind erhalten, nur selten briest er über 15 Knoten auf. Dafür besticht die erste Wache mit einem unglaublich eindrucksvollen Sternenhimmel. Der Mond ist noch nicht aufgegangen, der Himmerl wolkenlos und es sind unzählige Sterne zu sehen, die Milchstraße erstreckt sich klar von Nordost nach Südwest am Firmament. Als der Mond um Mitternacht aufgeht, kommt leider auch Bewökung und die zweite Nachthälfte ist düsterer. Seit vielen Stunden segeln wir ganz alleine, sowohl am Horizont, als auch auf dem AIS sind keine Schiffe zu sehen.
Der zweite Tag beginnt wiederrum mit wolkenfreiem Himmel und wenig Wind. Die Genua fällt immer wieder ein, wenn Piccolina in den Wellen giert, die nun langsam an Höhe zunehmen. Doch ab Mittag setzt endlich schöner Segelwind mit ca. 15 Knoten ein und wir können entspannt mit der Windfahne segeln. Auch heute werden die Wolken zum Nachmittag wieder dichter und es fallen ein paar Regentropfen. Aber es ist wunderbar warm, wir sitzen im T-shirt im Cockpit, essen leckere Melonen aus Santa Maria und hoffen vielleicht doch noch einen Wal oder Delphine zu sehen. Doch außer ein paar vereinzelten Gelbschnabelsturmtauchern die ganz dicht über Wasseroberfläche dahingleiten, läßt sich nichts blicken. Zur Mittagszeit kreuzte ein kleiner Frachter unseren Weg achteraus. Er kam uns so nahe, dass wir einen Katarmaran erkannten, den er huckepack an Deck transportiert … Kurs West – so gehts auch….

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