//WL2K Zu den Azoren, fünfter Tag

Nach einem absolut windstillen Tag, an dem sich kein Lüftchen bewegte, konnten wir zum Abend doch noch Segel setzen um bei einer leichten Brise auf dem spiegelglatten Wasser durch die endlose Weite des Atlantiks dahinzugleiten. Das ist Blauwassersegeln vom Feinsten 🙂 ! Leider war die Freude nur kurz und zeitgleich mit dem Tageslicht ging auch der Wind wieder aus. Gerade mal 3 Knoten waren noch auf dem Windmesser angezeigt. Zu wenig um Piccoina in Fahrt zu halten. Also musste doch wieder der Motor, oder der Flautenschieber wie auch gern genannt wird, ran und mit moderater Drehzahl ging es weiter Richtung Nordost.
Nachts bemerkten wir plötzlich ein Licht am Horizont achteraus. Madeira? Nein, kann ja nicht sein. Doch dann sehen wir, wie sich die gelbe Mondscheibe, fast zum greifen nah, langsam aus dem Meer erhebt. Nicht mehr ganz rund, auf der rechten Seite schon leicht eingedellt erhellt er unsere Nacht und zaubert wieder eine wunderbare Stimmung herbei. Da ziehen sich die Nachtwachen nicht ganz so lange hin, wenn einen die silbern glänzende Wasseroberfläche zum Träumen verführt.
Seit dem Vormittag benutzen wir wieder unser alternatives Energiekonzept um voranzukommen ;-). Zwar langsam, dafür haben wir Zeit und Muse lecker Brot zu backen. Heute Nacht oder morgen früh soll wieder etwas mehr Wind kommen, da haben wir dann das Zentrum des Hochdruckgebiets durchquert.
Was wir wohl gerade auch durchfahren ist die Großkreisroute zwischen der Straße von Gibraltar und der südlichen USA. Wir sind richtig erstaunt, als wir das erste Schiff seit Tagen (besser gesagt seit den Kanaren!) auf dem AIS-Plotter auftauchen sahen. Und dann fuhren wir gerade mal im Abstand von einer Meile aneinander vorbei. Andere Schiffe folgten, allerdings zu weit weg, so dass wir sie nur elektronisch sehen konnten.
Noch rund 230 Meilen bis Santa Maria

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.