Der große Pfannkuchen…

…oder auf französisch: „Le grande galette“ so wird sie genannt, die kleine Insel südlich von Guadeloupe. Ihr richtiger Name lautet Marie Galante, nach einem der Schiffe von Kolumbus, der die Insel auf seiner zweiten Reise entdeckte und benannte. Woher der Spitzname kommt ist eindeutig. Die Insel ist beinahe kreisrund und sehr flach. Die höchste Erhebung schafft es gerade mal auf gut 200 Meter. Verglichen mit den anderen karibischen Inseln, die durch ihren vulkanischen Ursprung meist aus hohen, schroffen Bergen bestehen ist sie einfach platt wie ein Pfannkuchen und die Form passt auch noch. Doch Marie Galante hat noch einen Namen: l’île de cent moulins – die Insel der hundert Mühlen. Wenige dieser Windmühlen sind noch erhalten bzw restrauriert worden. Sie wurden gebaut um das Zuckerrohr auszupressen, dessen Saft auch für die Rumherstellung benutzt wurde. Heute gibt es noch drei Rumdestillerien auf der Insel und die Zuckerrohrfelder beherrschen das Landschaftsbild im Inneren.

Marie Galante gehört zum französischen Überseedepartement Guadeloupe. Und obwohl seit einer Woche sogar die Festlandfranzosen nur noch mit triftigem Grund hierher fliegen dürfen, war für uns die Einreise ganz leicht. Denn Reisende aus Martinique sind ausgenommen vom Einreisestopp und müssen nicht einmal einen Test vorweisen, da auch dort die COVID19 Zahlen erfreulich niedrig sind und (noch) keine Mutationen festgestellt wurden. Eine Email an CROSS AG genügte und dann konnte es losgehen. Direkt bei St. Anne setzten wir die Segel. Mit der kleinen Fock und dem Groß im ersten Reff steckten wir unseren Kurs nach Norden. Wunderbares Segeln an der Westseite Martiniques mit moderater Welle bis in den Norden der Insel. Erst der Montagne Pelée brachte uns ein paar Windlöcher und Wirbel, dafür bekamen wir gleich danach den Kapeffekt der Insel zu spüren. Knapp 30 Knoten legten Piccolina etwas auf die Backe und die Wellen…. uiuiui. Keine Überraschung, war doch eine signifikante Wellenhöhe von über zwei Metern im Kanal zwische  Martinique und Dominica angesagt. Da sind dann in Wirklichkeit schon mal vier bis fünf Meter Wellen dabei. Aber das Meiste war alter Schwell und die Wellenberge zwar imposant, aber nicht sehr steil. Dennoch wurde es schon etwas unheimlich, wenn die Logge 9 bis 10 Knoten Geschwindigkeit anzeigte, wenn wir die Wellen herruntersurften. Dafür konnten wir den Kanal noch bei Tageslicht überqueren, was uns ganz recht war. An Dominica segelten wir mit ordentlichem Abstand von über vier Seemeilen entlang, um nicht komplett in die Windabdeckung der Berge zu gelangen. Das funktionierte auch gerade so, obwohl die Geschwindigkeiten mitunter auf zwei Knoten abnahm. Doch Marie Galante war nicht mehr weit und wir nicht scharf darauf, noch im Dunkeln anzukommen. Hinter Dominica dann nochmals das gleiche Spiel wie an der Nordküste von Martinique: Wind und Welle satt und pünktlich zum ersten Tageslicht konnten wir die Segel bergen und motorten in die Ankerbucht von St. Louis auf Marie Galante. Nun ja, Bucht ist etwas übertrieben, sagen wir Küstestreifen trifft es eher. Dennoch ist es einigermaßen geschützt und das Wasser ist wunderbar klar. Wir können in fünf Metern Wassertiefe die Conchgehäuse auf dem Seegras liegen sehen. Wir suchten uns einen sandigen Platz für unseren Anker und dann gab es erst einmal ein ausgiebiges Frühstück und danach noch ein kleines Nickerchen bevor wir unser Dinghy klarmachten um an Land zu kommen.

St. Louis Ankerbucht – Blick vom Fährponton

Blick vom Strand

St. Louis ist recht klein, nach einem kurzen Spaziergang hat man sich einen guten Überblick vom Dorf verschafft. Links und recht vom Fährpontoon reihen sich Restaurants und Kneipen am schönen Strand entlang. Die Öffnungszeiten sind uns mitunter ein Rätsel, da wir das ein oder andere Ambiente selbst nach mehrern Tagen vor Ort noch nie geöffnet gesehen haben. Der Bäcker, der nette Souvenirladen mit Arbeiten einheimischer Künstler und fast alle anderen Geschäfte haben nur Vormittags geöffnet. Geht man Nachmittags durch die Straßen ist der Ort praktisch ausgestorben. Echt krass. Aber die Leute hier sind sehr freundlich. Auf der Straße wird man gegrüßt. Allerdings müssen wir hier tatsäclich unsere rudimentären französischen Sprachkenntnisse ausgraben, denn mit Englisch kommen wir hier nicht weit.
Ein Wermutstropfen ist auch das rabenschlechte Internet, teilweise bricht der Empfang sogar ganz ab. Surfen oder einen neuen Beitrag für die Homepage schreiben – keine Chance.

Eine Bar am Strand bietet Lifemusic

Man kann auch einfach nur den Sonnenuntergang genießen

Wir mieten uns ein Auto und schauen uns die Insel an. Es gibt tolle Sandstrände, praktisch um die ganze Insel herum. Im Norden gibt es auch eine schöne Steilküste und den „Geule Grand Gouffre“ einen Felsbogen – sehr schön.

Le Geule Grand Gouffre
Steilküste im Norden

Im Osten sind viele Riffe vor der Insel die wohl auch toll zum schnorcheln sein sollen. Doch erstens hat es gerade ganz schön Schwell und die Wellen brechen sich spektakulär an der äußeren Riffkante, zweitens schwimmt viel Sargassum auf dem Wasser und lagert sich an den Stränden ab. Soviel, dass es mit dem Bagger aufgesammelt und mit dem Traktor weggefahren wird. Das Sargassum ist eine Alge die auf der Meeresoberfläche schwimmt und sich dort vermehrt. Sie wird besonders an den Ostküsten auf die Strände gespült und verottet dann dort. Wenn es zuviel wird ist das dann nicht nur kein schöner Anblick, sondern es stinkt auch ganz erheblich, da bei dem Prozess Schwefelwasserstoff entsteht und der ist nicht gesund. Im Internet kann man sich z.B. für Martinique die Warnmeldungen für die östlichen Gemeinden vorhersagen lassen. Jetzt im Winter ist es nicht so extrem, aber in manche Buchten wird auch um diese Jahreszeit viel angeschwemmt.

Sargassum wird angeschwemmt
… und abtransportiert

Dennoch, das Wasser hier ist von einem ganz kräftigen Türkis und sieht einfach nur toll aus. Speziell aus der Ferne – und manche Strände sind auch fast sauber – die an der Westküste sowieso!

Irre Farben…
Wellen brechen am Riff

Die Insel hat einen sehr ländlichen Charme. Überall sieht man Rinder und Kühe mit ihren Kälbern aus der Weide, etwas versteckter, aber dennoch häufig liegen Schweine im Schatten der Bäume. Natürlich wird immer noch viel Zuckerrohr angebaut, aber es gibt auch überraschend viel Wald auf der Insel, die im übrigen sehr zersiedelt ist und von kleinen und kleinsten Straßen durchzogen. Dabei sieht man auf dem Land durchaus noch Ochsen- oder auch Ziegengespanne für den Transport.

Kühe und Zuckerrohr – ein gängiger Anblick
Schweine auch

Die drei Rhumdestillerien auf der Insel können alle (vormittags) besichtigt werden. Ganz nett sind auch die teilweise restaurierten Gebäude bzw. Gelände der ehemaligen Zuckerfabriken. Hier wurde das Zuckerrohr mittels Windmühlen gepresst und dann der Zuckersaft in großen Kesseln aufkonzentriert. Ruinen von Windmühlen findet man im Übrigen über die ganze Insel verstreut.

Herrenhaus einer ehemaligen Zuckerfabrik
…mit Überblick über das Gelände
Restaurierte Windmühle
Leberwurstbaum…
noch ein Strand
Die „Tres Hombres“ unter vollen Segeln

Jeden Tag ein bisschen

…und manchmal etwas mehr. So oder so ähnlich lautet unsere Strategie, damit Piccolina gut in Schuss bleibt. Da sind Wartungsarbeiten für Motor und Außenborder, Leinen und Schoten die ausgewechselt werden müssen, die Toiletten sind auch immer mal wieder gut für eine plötzlich benötigte Reparatur, genauso wie die unzählige kleine elektrischen Probleme, die meist von irgenwelchen korrodierten Kabeln und Anschlüssen hervorgerufen werden. Die warme, feuchte und salzige Luft steuert einiges dazu bei. Diese Woche mussten wir die Anschlüsse einer Süßwasserfiltereinheit frisch abdichten, da sie getropft hat. Natürlich sieht man das nicht, wenn sie hinten im Motorraum angebracht ist und es hat ein paar Tage gedauert, bis wir den Übeltäter gefunden hatten, aber nachdem unsere Wasserpumpe alle paar Stunden ganz kurz angelaufen ist, war klar, da ist irgendwo etwas nicht mehr in Ordnung. Unser Dinghy macht uns auch wieder Probleme und verliert immer wieder Luft im Boden. Das ist sehr frustrierend, liegt doch ein nagelneuer Boden in Deutschland, nur leider schafft es DHL immer noch nicht Pakete nach Martinique zu schicken. Also wird halt weiter geflickt….

Ganz schön ramponiert unser Dinghyboden…
Im eingebauten Zustand schützt ein Cover – und versteckt die Klebestellen

Dennoch sind viele Dinge auf dem Boot auch schnell mal gemacht – man muß halt dranbleiben. Während des Sommers haben wir wirklich nur die allernötigsten Sachen in Angriff genommen. Nun ist Winter und wir können ein paar Dinge die wir länger aufgeschoben haben erledigen. So ist jetzt endlich eine umschaltbare Dieselfiltereinheit in Piccolina verbaut. Schon seit Jahren gewünscht, nun eingebaut, nachdem wir ein Bauteil nach dem anderen organisierten. Klar – das Ganze gibt es auch als kompletten Satz, allerdings zu einem Preis, der einem Tränen in die Augen drückt. So hat es etwas gedauert, dafür haben wir weniger als ein Viertel dafür ausgegeben. Der ein oder andere Leser wird sich fragen, warum so etwas nötig ist. Ein Segelboot ist kein Auto und der getankte Diesel steht gerne mal etwas länger im Tank. Zuletzt haben wir vor mehr als einem Jahr getankt – schließlich sind wir ja ein Segelboot und wir möchten auch nicht mehr als nötig motoren. Allerdings gibt es Bakterien, die finden Diesel gar nicht so übel. Wenn dann noch etwas Wasser vorhanden ist, vermehren sie sich prächtig und plötzlich schwimmen im Treibstoff klebrige, schwarze Klumpen, die den Dieselfilter zusetzen. Im Seglerjargon wird es gern Dieselpest genannt, denn wenn der Filter verstopft ist, bekommt der Motor keinen Sprit mehr und stirbt ab. Ganz blöd wenn so etwas in irgendwelchen Engstellen passiert, am besten noch mit Strömung. Aber auch in engen Häfen braucht das kein Mensch. Es gibt jedoch Abhilfe gegen Dieselpest. Um das Bakterienwachstum zu Verringern oder im besten Fall zu verhindern, kann man Zusätze zum Diesel zugeben. Dennoch, die Gefahr ist latent immer vorhanden, je schlechter die Dieselqualität oder je mehr Biodiesel beigemischt ist, desto höher. Falls nun unser Vorfilter verstopft können wir nun ganz schnell auf den zweiten Filter umschalten und haben dann Zeit den ersten Filter zu reinigen. Definitiv ein Sicherheitsgewinn.

Mal wieder Baustelle im Salon
Die eingebaute Umschalteinheit

Mittlerweile liegen wir wieder im großen Ankerfeld vor St. Anne. Hier ist das Wasser viel sauberer und klarer, da es viel Austausch hat. Dennoch ist die Bucht von der Hauptwindrichtung und vom meisten Schwell ganz gut geschützt. Naja, bei viel Wind wird man schon mal etwas nass im Dinghy, aber das ist bei den gängigen Temperaturen nicht so schlimm….

St. Anne ist nicht groß, doch es gibt alles was man braucht (kleine Supermärkte, Apotheke, Post, Bankomat), das Zentrum ist hübsch gemacht und ein paar nette Kneipen findet man auch. Allerdings ist es im Vergleich zu Grenada und Carriacou viel teurer zum Essen zu gehen. Europäische Preise eben. Dennoch sitzen wir gerne mal im „Otantik“ zum sundowner, genießen die Aussicht und lassen uns ein kühles Bier schmecken – oder auch zwei?

Unsere Lieblingskneipe zum Sundowner in St. Anne
Tolle Aussicht auf den Sonnenuntergang…
…und über die Ankterbucht

Unterwegs in Martinique

Fast ein halbes Jahr waren wir in Grenada bzw. Carriacou. Wir wollen nicht meckern, die Versorgungslage ist gut dort, aber halt doch sehr auf englische bzw. amerikanische Bedürfnisse ausgerichtet. Käse abseits des allgegenwärtigen Cheddar ist rar und teuer, auch Wurst ist – wenn überhaupt angeboten – eher nach amerikanischem Geschmack, sowie auch die Herkunft. Da ist dann ein „Black Forrest Ham“ ein gekochter Schicken mit zu viel Zucker für die europäischen Geschmacksnerven. Der Manchego schmeckt etwas nach Plastik trotz des gehobenen Preises, einzig Boursin und Chavri (Chavrou) sind vom Original kaum zu unterscheiden – außer, dass einem an der Kasse die Tränen in den Augen stehen. Aber OK, dafür gibt es in Grenada viele andere leckere Sachen (siehe auch einen vorigen Beitrag). Dennoch, nach so vielen Monaten freuen wir uns auf europäische Leckerlis in Form von Käse, Wurst und Backwaren – ich sage nur Baguette und Croissant – yummi! Da sind die französischen Inseln einfach unschlagbar in der Karibik.

Doch wir sind nicht nur wegen des Genusses nach Martinique gekommen. Wir brauchen – man glaubt es kaum – mal wieder Teile fürs Boot, die wir in Grenada einfach nicht auftreiben konnten. Unter anderem geht es um unseren Dieselfilter. Wir haben auf der Piccolina einen Vorfilter mit Wasserabscheider eingebaut. Das ist Klasse, aber leider gibt es so etwas wie „Dieselpest“. Bei schlechter Qualität und /oder Wasser im Treibstoff wachsen gern Bakterien, die die Filter zusetzen. Durch Zusätze im Diesel kann dies zwar weitestgehend unterbunden werden, dennoch möchten wir eine zweite Vorfiltereinheit, auf die wir im Bedarfsfall (d.h. wenn der erste Filter verdreckt ist) schnell umschalten können. Die Filtereinheit selbst, haben wir schon eine ganze Weile an Bord, aber als es nun an’s anschließen ging stellten wir fest, dass es mal wieder ganz schön eng hergeht an dem Platz, den wir dafür vorgesehen haben. Abhilfe sollten Banjo-Fittinge machen – Banjo-Was?? Wir sind uns die Hacken abgelaufen in Grenada. Vielleicht waren wir ja auch zu doof. Jedenfalls haben wir sie nicht gefunden. Selbst hier in Martinique wurden wir überall fragend angeschaut und erst ein Foto aus dem Internet konnte erklären was wir suchten. Wir wurden zu verschiedenen Händlern geschickt – kein Erfolg. Schließlich versuchten wir es auf die eigene Faust und suchten einen Hydraulikanbieter auf Martinique. Selbst mit dem Auto wurde es eine längere Suche, aber ganz hinten, bei der letzte Halle in einem Industriegebiet wurden wir fündig. Und endlich: auf unsere Frage nach einem Banjo-Fitting kam prompt die Antwort:“ Welche Größe?“ – Bingo! Hier sind wir richtig und wir bekommen die gewünschten Teile.

Die Adresse für Hydraulik in Martinique!

Mal wieder mit dem Auto unterwegs zu sein ist klasse und wir kennen uns ja schon ganz gut aus auf Martinique. Von den großen Konsumtempeln, über Sportgeschäfte und Baumärkte, von den Ship-Chandlern ganz zu schweigen, wir wissen wo was ist und mal abgesehen vom nervigen Stau auf der Autobahn wird unsere Einkaufsliste schnell kleiner und der Geldbeutel schmäler… Daneben ist noch Zeit für Sightseeing, den Martinique ist eine superschöne Insel und sie ist grün, grün, grün. Es macht Spaß mit dem Auto durch die kleinen Straßen und Sträßchen durch den Regenwald in den Bergen zu fahren. Manchmal sind die Straßen so steil, dass wir mit viel Gas im ersten Gang hochkrabbeln müssen. Dann hoffe ich ganz fest, dass kein Gegenverkehr kommt. Leider kann man nur selten mal die Aussicht von der Straße aus genießen, denn überall versperren Bäume, Farne und Helikonien den Blick. Dennoch ist es immer faszinierend die üppige Natur zu sehen. Der Süden der Insel ist meist nicht ganz so dicht bewachsen, dort sind viele Zuckerrohr- oder Bananenplantagen. Dennoch ist es hier viel grüner, als bei unserem letzten Besuch im Frühsommer. Es gibt eine ganze Menge Wandertouren auf der Insel, von leicht bis sehr schwer, alles dabei. Aber Vorsicht! Auch die leichten Wege können sich mitunter ganz schnell in heftige Rutschpartien verwandeln, wenn es kurz zuvor geregnet hat.

Blick über Zuckerrohrplantagen auf Fort de France, im Hintergrund der wolkenverhangene Montaigne Pelée

einfach nur grün…

Schmaler Trampelpfad….

… am Kreuzweg entlang.

Helikonienblüte

Aussicht auf die südliche Ostküste

Es gibt viele herrliche Strände auf Martinique. Viele sind direkt mit dem Auto zu erreichen, es gibt aber auch welche, an die man nur zu Fuß gelangt. Diese sind dann vielleicht nicht ganz so gepflegt, dafür ist selbst jetzt zur Hochsaison sehr wenig los.

Wanderweg im trockeneren Süden

Weg zum Strand

Jede Menge Strandläufer

Ein Herz im Fels

Am Riff brechen sich die Wellen

Kein alter Zaun…. mehrere „Generationen“ vertrockneter Schlingpflanzen

Am Abend sitzen wir gerne noch eine Stunde direkt am Strand in Le Marin. Wir schauen zu wie die Yachten in die Marina aus und einfahren. Ganz schön viel los für COVID19-Zeiten. Momentan hat die Insel zwar sehr wenig Fälle, dafür sind eine ganze Menge Touristen über die Feiertag hierher geflogen. Wir werden sehen wie sich die Zahlen in den nächsten Wochen entwickeln.

Gleich neben unserer Strandbar ist eine Segelschule und der örtliche Segelverein, der viele traditionelle Segelboote besitzt. Wir lieben es, den schlichten Booten mit den bunten, viereckigen Segeln zuzuschauen, die am Abend ihre Runden drehen. Egal ob Einmannboote oder größere Exemplare, die mit Touristen Ausflüge machen, bis zu richtigen Regattamanschafften die es am Wochenende richtig fliegen lassen, es ist alles vorhanden.

Segelschule für die Jüngeren

Traditionelle Segeljolle

Ausflügler im Traditionsboot

Wieder in Martinique

Weihnachten ist vorbei, Grenada und somit auch Carriacou haben einen Lockdown light verordnet bekommen, da wieder Fälle auf der Hauptinsel sind und laut Freunden ist es gerade super einfach in Martinique einzureisen. Was hält uns noch im südlichsten Staat der kleinen Antillen? Wir sind schon soooo lange hier, es wird höchste Zeit für eine Veränderung. Also nichts wie los! Gleich am ersten Werktag nach den Feiertagen gehen wir zu Customs und Immigration in der Tyrell Bay, dann Anker auf mit Ziel Martinique. Zuvor haben wir uns bei der französischen Übersee-Zollbehörde per email angemeldet, sowie einen Termin für einen COVID-19 Schnelltest im Marinagelände in Le Marin angefragt.

Hier geht’s zum check out in der Tyrell Bay

Direkt vor der Ankerbucht setzen wir Segel und dann geht es dahin. Kurs Nord. Der Wind, der die letzten Tage ordentlich gepfiffen hat, schwächelt etwas, aber wir hoffen, dass die Vorhersage recht behält und wir nicht allzu viel motoren müssen. Wenigsten ist sehr wenig Welle angekündigt.

Die ersten Stunden ist herrliches Segeln angesagt – manchmal etwas langsam, aber da wir sowieso über Nacht fahren müssen, haben wir mehr als genügend Zeit für die 130 Seemeilen nach Martinique. Über den Tag segeln wir vorbei an den Grenadinen. Die kleinen Inseln sind zu weit weg und zu klein, als dass sie uns den Wind wegnehmen könnten und wir segeln gemächlich aber entspannt daran entlang. Wir genießen den Sonnenuntergang und freuen uns, dass wir fast Vollmond erwischt haben. Sprich der Mond ist schon aufgegangen und wird uns die ganze Nacht hindurch begleiten.

Der Mond steht schon am Abendhimmel vor der Insel St. Vincent

Kurz hinter dem Südzipfel von St. Vincent ist erst mal Schluß mit Segeln. Kein Wind – also Motor an, bis wir wieder aus dem Windschatten im Norden der Insel herausfahren. Die Steilküste beschert uns kurzfristig tollen Segelwind und Piccolina brescht mit über 7 Knoten vorwärts, da selbst im Kanal vor St. Lucia praktisch keine Welle steht. Danach geht es wieder etwas gemächlicher voran. Langweilig wird es dennoch nicht, da uns einige Segelboote entgegen kommen und Frachter unseren Kurs kreuzen. Aber alles sehr entspannt. Kurz vor Sonnenaufgang bei St. Lucia ist es dann vorbei mit dem Wind und wir müssen den Rest der Strecke motoren.

Die Sonne versteckt sich noch hinter St. Lucia

Selbst im Kanal zwischen St. Lucia und Martinique herrscht Flaute und so wenig Welle haben wir hier noch nie gesehen. Nur eine ganz lange Dünung hebt und senkt das Schiff meist kaum merklich an. Dafür sind eine ganze Menge Sturmtaucher um uns herum. Einfach klasse, diese Vögel zu beobachten, wie sie manchmal dicht über der Wasseroberfläche schweben, oder im Sturzflug Fische fangen.

Flaute im Kanal zwischen St Lucia und Martinique

Die Einreise in Martinique gestaltet sich wie prognostiziert sehr einfach. Als am Nachmittag vor Le Marin der Anker fällt, haben wir schon einen Termin für den Schnelltest am nächsten Morgen im Marinagebäude. Auch dies ist sehr entspannt, obwohl wir etwas zu früh dran sind, kommen wir gleich an die Reihe – viel Andrang ist nicht. Gut zwei Stunden später kommt das erwartete negative Ergebnis und wir können am Tanksteg der Marina am Computer wie gewohnt unseren check in machen. Niemand stellt Fragen, keiner will das Testergebnis sehen, alles so wie vor Coronazeiten, außer dass wir mit Maske herumlaufen.

Die gelbe Quarantäneflagge setzen wir nur für eine Nacht

Es fühlt sich gut an, wieder in Martinique zu sein. Sylvester feiern wir ganz spontan mit unseren französischen Freunden von der IO und wir haben schon eine große Einkaufsliste für die nächste Woche.