Jeden Tag ein bisschen

…und manchmal etwas mehr. So oder so ähnlich lautet unsere Strategie, damit Piccolina gut in Schuss bleibt. Da sind Wartungsarbeiten für Motor und Außenborder, Leinen und Schoten die ausgewechselt werden müssen, die Toiletten sind auch immer mal wieder gut für eine plötzlich benötigte Reparatur, genauso wie die unzählige kleine elektrischen Probleme, die meist von irgenwelchen korrodierten Kabeln und Anschlüssen hervorgerufen werden. Die warme, feuchte und salzige Luft steuert einiges dazu bei. Diese Woche mussten wir die Anschlüsse einer Süßwasserfiltereinheit frisch abdichten, da sie getropft hat. Natürlich sieht man das nicht, wenn sie hinten im Motorraum angebracht ist und es hat ein paar Tage gedauert, bis wir den Übeltäter gefunden hatten, aber nachdem unsere Wasserpumpe alle paar Stunden ganz kurz angelaufen ist, war klar, da ist irgendwo etwas nicht mehr in Ordnung. Unser Dinghy macht uns auch wieder Probleme und verliert immer wieder Luft im Boden. Das ist sehr frustrierend, liegt doch ein nagelneuer Boden in Deutschland, nur leider schafft es DHL immer noch nicht Pakete nach Martinique zu schicken. Also wird halt weiter geflickt….

Ganz schön ramponiert unser Dinghyboden…
Im eingebauten Zustand schützt ein Cover – und versteckt die Klebestellen

Dennoch sind viele Dinge auf dem Boot auch schnell mal gemacht – man muß halt dranbleiben. Während des Sommers haben wir wirklich nur die allernötigsten Sachen in Angriff genommen. Nun ist Winter und wir können ein paar Dinge die wir länger aufgeschoben haben erledigen. So ist jetzt endlich eine umschaltbare Dieselfiltereinheit in Piccolina verbaut. Schon seit Jahren gewünscht, nun eingebaut, nachdem wir ein Bauteil nach dem anderen organisierten. Klar – das Ganze gibt es auch als kompletten Satz, allerdings zu einem Preis, der einem Tränen in die Augen drückt. So hat es etwas gedauert, dafür haben wir weniger als ein Viertel dafür ausgegeben. Der ein oder andere Leser wird sich fragen, warum so etwas nötig ist. Ein Segelboot ist kein Auto und der getankte Diesel steht gerne mal etwas länger im Tank. Zuletzt haben wir vor mehr als einem Jahr getankt – schließlich sind wir ja ein Segelboot und wir möchten auch nicht mehr als nötig motoren. Allerdings gibt es Bakterien, die finden Diesel gar nicht so übel. Wenn dann noch etwas Wasser vorhanden ist, vermehren sie sich prächtig und plötzlich schwimmen im Treibstoff klebrige, schwarze Klumpen, die den Dieselfilter zusetzen. Im Seglerjargon wird es gern Dieselpest genannt, denn wenn der Filter verstopft ist, bekommt der Motor keinen Sprit mehr und stirbt ab. Ganz blöd wenn so etwas in irgendwelchen Engstellen passiert, am besten noch mit Strömung. Aber auch in engen Häfen braucht das kein Mensch. Es gibt jedoch Abhilfe gegen Dieselpest. Um das Bakterienwachstum zu Verringern oder im besten Fall zu verhindern, kann man Zusätze zum Diesel zugeben. Dennoch, die Gefahr ist latent immer vorhanden, je schlechter die Dieselqualität oder je mehr Biodiesel beigemischt ist, desto höher. Falls nun unser Vorfilter verstopft können wir nun ganz schnell auf den zweiten Filter umschalten und haben dann Zeit den ersten Filter zu reinigen. Definitiv ein Sicherheitsgewinn.

Mal wieder Baustelle im Salon
Die eingebaute Umschalteinheit

Mittlerweile liegen wir wieder im großen Ankerfeld vor St. Anne. Hier ist das Wasser viel sauberer und klarer, da es viel Austausch hat. Dennoch ist die Bucht von der Hauptwindrichtung und vom meisten Schwell ganz gut geschützt. Naja, bei viel Wind wird man schon mal etwas nass im Dinghy, aber das ist bei den gängigen Temperaturen nicht so schlimm….

St. Anne ist nicht groß, doch es gibt alles was man braucht (kleine Supermärkte, Apotheke, Post, Bankomat), das Zentrum ist hübsch gemacht und ein paar nette Kneipen findet man auch. Allerdings ist es im Vergleich zu Grenada und Carriacou viel teurer zum Essen zu gehen. Europäische Preise eben. Dennoch sitzen wir gerne mal im „Otantik“ zum sundowner, genießen die Aussicht und lassen uns ein kühles Bier schmecken – oder auch zwei?

Unsere Lieblingskneipe zum Sundowner in St. Anne
Tolle Aussicht auf den Sonnenuntergang…
…und über die Ankterbucht

Unterwegs in Martinique

Fast ein halbes Jahr waren wir in Grenada bzw. Carriacou. Wir wollen nicht meckern, die Versorgungslage ist gut dort, aber halt doch sehr auf englische bzw. amerikanische Bedürfnisse ausgerichtet. Käse abseits des allgegenwärtigen Cheddar ist rar und teuer, auch Wurst ist – wenn überhaupt angeboten – eher nach amerikanischem Geschmack, sowie auch die Herkunft. Da ist dann ein „Black Forrest Ham“ ein gekochter Schicken mit zu viel Zucker für die europäischen Geschmacksnerven. Der Manchego schmeckt etwas nach Plastik trotz des gehobenen Preises, einzig Boursin und Chavri (Chavrou) sind vom Original kaum zu unterscheiden – außer, dass einem an der Kasse die Tränen in den Augen stehen. Aber OK, dafür gibt es in Grenada viele andere leckere Sachen (siehe auch einen vorigen Beitrag). Dennoch, nach so vielen Monaten freuen wir uns auf europäische Leckerlis in Form von Käse, Wurst und Backwaren – ich sage nur Baguette und Croissant – yummi! Da sind die französischen Inseln einfach unschlagbar in der Karibik.

Doch wir sind nicht nur wegen des Genusses nach Martinique gekommen. Wir brauchen – man glaubt es kaum – mal wieder Teile fürs Boot, die wir in Grenada einfach nicht auftreiben konnten. Unter anderem geht es um unseren Dieselfilter. Wir haben auf der Piccolina einen Vorfilter mit Wasserabscheider eingebaut. Das ist Klasse, aber leider gibt es so etwas wie „Dieselpest“. Bei schlechter Qualität und /oder Wasser im Treibstoff wachsen gern Bakterien, die die Filter zusetzen. Durch Zusätze im Diesel kann dies zwar weitestgehend unterbunden werden, dennoch möchten wir eine zweite Vorfiltereinheit, auf die wir im Bedarfsfall (d.h. wenn der erste Filter verdreckt ist) schnell umschalten können. Die Filtereinheit selbst, haben wir schon eine ganze Weile an Bord, aber als es nun an’s anschließen ging stellten wir fest, dass es mal wieder ganz schön eng hergeht an dem Platz, den wir dafür vorgesehen haben. Abhilfe sollten Banjo-Fittinge machen – Banjo-Was?? Wir sind uns die Hacken abgelaufen in Grenada. Vielleicht waren wir ja auch zu doof. Jedenfalls haben wir sie nicht gefunden. Selbst hier in Martinique wurden wir überall fragend angeschaut und erst ein Foto aus dem Internet konnte erklären was wir suchten. Wir wurden zu verschiedenen Händlern geschickt – kein Erfolg. Schließlich versuchten wir es auf die eigene Faust und suchten einen Hydraulikanbieter auf Martinique. Selbst mit dem Auto wurde es eine längere Suche, aber ganz hinten, bei der letzte Halle in einem Industriegebiet wurden wir fündig. Und endlich: auf unsere Frage nach einem Banjo-Fitting kam prompt die Antwort:“ Welche Größe?“ – Bingo! Hier sind wir richtig und wir bekommen die gewünschten Teile.

Die Adresse für Hydraulik in Martinique!

Mal wieder mit dem Auto unterwegs zu sein ist klasse und wir kennen uns ja schon ganz gut aus auf Martinique. Von den großen Konsumtempeln, über Sportgeschäfte und Baumärkte, von den Ship-Chandlern ganz zu schweigen, wir wissen wo was ist und mal abgesehen vom nervigen Stau auf der Autobahn wird unsere Einkaufsliste schnell kleiner und der Geldbeutel schmäler… Daneben ist noch Zeit für Sightseeing, den Martinique ist eine superschöne Insel und sie ist grün, grün, grün. Es macht Spaß mit dem Auto durch die kleinen Straßen und Sträßchen durch den Regenwald in den Bergen zu fahren. Manchmal sind die Straßen so steil, dass wir mit viel Gas im ersten Gang hochkrabbeln müssen. Dann hoffe ich ganz fest, dass kein Gegenverkehr kommt. Leider kann man nur selten mal die Aussicht von der Straße aus genießen, denn überall versperren Bäume, Farne und Helikonien den Blick. Dennoch ist es immer faszinierend die üppige Natur zu sehen. Der Süden der Insel ist meist nicht ganz so dicht bewachsen, dort sind viele Zuckerrohr- oder Bananenplantagen. Dennoch ist es hier viel grüner, als bei unserem letzten Besuch im Frühsommer. Es gibt eine ganze Menge Wandertouren auf der Insel, von leicht bis sehr schwer, alles dabei. Aber Vorsicht! Auch die leichten Wege können sich mitunter ganz schnell in heftige Rutschpartien verwandeln, wenn es kurz zuvor geregnet hat.

Blick über Zuckerrohrplantagen auf Fort de France, im Hintergrund der wolkenverhangene Montaigne Pelée

einfach nur grün…

Schmaler Trampelpfad….

… am Kreuzweg entlang.

Helikonienblüte

Aussicht auf die südliche Ostküste

Es gibt viele herrliche Strände auf Martinique. Viele sind direkt mit dem Auto zu erreichen, es gibt aber auch welche, an die man nur zu Fuß gelangt. Diese sind dann vielleicht nicht ganz so gepflegt, dafür ist selbst jetzt zur Hochsaison sehr wenig los.

Wanderweg im trockeneren Süden

Weg zum Strand

Jede Menge Strandläufer

Ein Herz im Fels

Am Riff brechen sich die Wellen

Kein alter Zaun…. mehrere „Generationen“ vertrockneter Schlingpflanzen

Am Abend sitzen wir gerne noch eine Stunde direkt am Strand in Le Marin. Wir schauen zu wie die Yachten in die Marina aus und einfahren. Ganz schön viel los für COVID19-Zeiten. Momentan hat die Insel zwar sehr wenig Fälle, dafür sind eine ganze Menge Touristen über die Feiertag hierher geflogen. Wir werden sehen wie sich die Zahlen in den nächsten Wochen entwickeln.

Gleich neben unserer Strandbar ist eine Segelschule und der örtliche Segelverein, der viele traditionelle Segelboote besitzt. Wir lieben es, den schlichten Booten mit den bunten, viereckigen Segeln zuzuschauen, die am Abend ihre Runden drehen. Egal ob Einmannboote oder größere Exemplare, die mit Touristen Ausflüge machen, bis zu richtigen Regattamanschafften die es am Wochenende richtig fliegen lassen, es ist alles vorhanden.

Segelschule für die Jüngeren

Traditionelle Segeljolle

Ausflügler im Traditionsboot

Wieder in Martinique

Weihnachten ist vorbei, Grenada und somit auch Carriacou haben einen Lockdown light verordnet bekommen, da wieder Fälle auf der Hauptinsel sind und laut Freunden ist es gerade super einfach in Martinique einzureisen. Was hält uns noch im südlichsten Staat der kleinen Antillen? Wir sind schon soooo lange hier, es wird höchste Zeit für eine Veränderung. Also nichts wie los! Gleich am ersten Werktag nach den Feiertagen gehen wir zu Customs und Immigration in der Tyrell Bay, dann Anker auf mit Ziel Martinique. Zuvor haben wir uns bei der französischen Übersee-Zollbehörde per email angemeldet, sowie einen Termin für einen COVID-19 Schnelltest im Marinagelände in Le Marin angefragt.

Hier geht’s zum check out in der Tyrell Bay

Direkt vor der Ankerbucht setzen wir Segel und dann geht es dahin. Kurs Nord. Der Wind, der die letzten Tage ordentlich gepfiffen hat, schwächelt etwas, aber wir hoffen, dass die Vorhersage recht behält und wir nicht allzu viel motoren müssen. Wenigsten ist sehr wenig Welle angekündigt.

Die ersten Stunden ist herrliches Segeln angesagt – manchmal etwas langsam, aber da wir sowieso über Nacht fahren müssen, haben wir mehr als genügend Zeit für die 130 Seemeilen nach Martinique. Über den Tag segeln wir vorbei an den Grenadinen. Die kleinen Inseln sind zu weit weg und zu klein, als dass sie uns den Wind wegnehmen könnten und wir segeln gemächlich aber entspannt daran entlang. Wir genießen den Sonnenuntergang und freuen uns, dass wir fast Vollmond erwischt haben. Sprich der Mond ist schon aufgegangen und wird uns die ganze Nacht hindurch begleiten.

Der Mond steht schon am Abendhimmel vor der Insel St. Vincent

Kurz hinter dem Südzipfel von St. Vincent ist erst mal Schluß mit Segeln. Kein Wind – also Motor an, bis wir wieder aus dem Windschatten im Norden der Insel herausfahren. Die Steilküste beschert uns kurzfristig tollen Segelwind und Piccolina brescht mit über 7 Knoten vorwärts, da selbst im Kanal vor St. Lucia praktisch keine Welle steht. Danach geht es wieder etwas gemächlicher voran. Langweilig wird es dennoch nicht, da uns einige Segelboote entgegen kommen und Frachter unseren Kurs kreuzen. Aber alles sehr entspannt. Kurz vor Sonnenaufgang bei St. Lucia ist es dann vorbei mit dem Wind und wir müssen den Rest der Strecke motoren.

Die Sonne versteckt sich noch hinter St. Lucia

Selbst im Kanal zwischen St. Lucia und Martinique herrscht Flaute und so wenig Welle haben wir hier noch nie gesehen. Nur eine ganz lange Dünung hebt und senkt das Schiff meist kaum merklich an. Dafür sind eine ganze Menge Sturmtaucher um uns herum. Einfach klasse, diese Vögel zu beobachten, wie sie manchmal dicht über der Wasseroberfläche schweben, oder im Sturzflug Fische fangen.

Flaute im Kanal zwischen St Lucia und Martinique

Die Einreise in Martinique gestaltet sich wie prognostiziert sehr einfach. Als am Nachmittag vor Le Marin der Anker fällt, haben wir schon einen Termin für den Schnelltest am nächsten Morgen im Marinagebäude. Auch dies ist sehr entspannt, obwohl wir etwas zu früh dran sind, kommen wir gleich an die Reihe – viel Andrang ist nicht. Gut zwei Stunden später kommt das erwartete negative Ergebnis und wir können am Tanksteg der Marina am Computer wie gewohnt unseren check in machen. Niemand stellt Fragen, keiner will das Testergebnis sehen, alles so wie vor Coronazeiten, außer dass wir mit Maske herumlaufen.

Die gelbe Quarantäneflagge setzen wir nur für eine Nacht

Es fühlt sich gut an, wieder in Martinique zu sein. Sylvester feiern wir ganz spontan mit unseren französischen Freunden von der IO und wir haben schon eine große Einkaufsliste für die nächste Woche.

Au revoir Martinique

Nach annähernd fünf Monaten auf Martinique heißt es nun Abschied nehmen. Wär hätte gedacht dass wir hier so lange stecken bleiben? Covid-19 hat uns alle überrascht und hält uns auch jetzt noch in Atem. Ganz langsam gehen einige Grenzen auf – mit Einschränkungen wie Quarantäne und/oder Test. Jedes Land führt sein eigenes Prozedere ein, aber wir sind schon froh, nun endlich weiter in den Süden zu kommen und hoffen, dass sich die Lage weiterhin entspannt. Die kleinen Antillen sind praktisch Covid-19 frei. Wenn Fälle gemeldet werden sind es praktisch immer Heimkehrer die aus Europa oder Nordamerika einfliegen. Deshalb sind die kleinen Staaten auch extrem vorsichtig was die Grenzöffnungen betrifft. Unsere nächste Station Grenada, hat eine Vorreiterrolle eingenommen und erlaubt seit Ende Mai ausländischen Yachten die Einreise. Dazu muss man sich auf einer Internetseite zuerst registrieren und sich dann (über eine englische Eventmanagerseite) einen Einreiseslot reservieren. Man bekommt Formulare per email geschickt, die man ausgefüllt mehrere Tage im Vorraus wieder zurücksenden muss und hat ein Einreisefenster von insgesamt drei Tagen, allerdings wünschen die Behörden eine genauere ETA (estimatet time of arrival also Ankunftzeit). Mal sehen wie gut wir das hinbekommen mit unserem Zeitfenster… Zuerst muss man in der Marina am Quarantänesteg anlegen, um Formalitäten zu erledigen, danach darf man in einem ausgewiesenen Bereich ankern und dort die Quarantänezeit von 10-14 Tagen auf dem Schiff verbringen. Wir haben uns vor ca. drei Wochen angemeldet und für nächste Woche eine Einreisegenehmigung erhalten.

Auch eine Variante?!
Schöner Brotfruchtbaum im Dorf

Puuhhh die letzte Woche war richtig anstrengend. Wir haben uns nochmal ein paar Tage ein Auto gemietet und hatten ganz schön was zu tun. Klar, es hat sich auch einiges angesammelt. Eine Starterbatterie musste ersetzt werden, dann war wieder einmal Gasflaschen füllen angesagt. Das ist ja mittlerweile eine gängige Übung. Allerdings hatten wir nicht erwartet, dass wir sowohl in Le Marin als auch in St. Anne keine Gasflasche mehr zurückgeben können. Es werden 50 Euro Pfand verlangt, aber die bekommt man dann nur in der Zentrale mitten auf der Insel wieder zurück. Sie scheinen sich abgesprochen zu haben, die Gasverkäufer hier im äußersten Süden. Da wir ein Auto haben, fahren wir nach Anse d’Arlet, wo wir das letzte Mal problemlos eine Gasflasche holen konnten und bei der Rückgabe unser Pfand wieder erhalten hatten. Leider hat das Restaurant mit dem kleinen Laden heute Ruhetag – was ein Pech! Aber ein Dorf weiter werden wir fündig und können die Gasflasche am nächsten Morgen auch problemlos wieder zurückgeben.

Und der Strand ist auch wieder gut besucht

Ansonsten sind die Tage gefüllt mit Besuchen bei diversen Schiffchandlern, beim Edelstahlverkauf in einem der vielen Industriegebiete vor Fort de France, Baumärkten und natürlich in den Konsumtempeln von Carrefour, Hyper U und Co. Hier hamstern wir alles was in der restlichen Karibik teuer oder schwer zu bekommen ist, wie Wurst und Käse, Bier und Wein, oder Leckereien wie Entenschlegel in der Dose, die sogar noch mehrere Jahre haltbar sind (aber sicher nicht hier auf der Piccolina ;-)) Schließlich haben wir doch noch Zeit für ein wenig Sightseeing und besuchen den botanischen Garten in den Bergen gleich nördlich von Fort de France. Sehr schön gelegen und hübsch gemacht. Wir haben Glück und das Wetter spielt auch einigermaßen mit. Jedoch sind für kurze Schauer viele kleine Pavillions im Park aufgestellt, so dass man immer einen trockenen Unterstand findet.

Im Jardin Balata…
gibt es eine Vielzahl von Palmen
…aller Art
Diese Würgefeige hat die ursprüngliche Kokospalme längst überwuchert
Helikonie
Grüner geht’s nicht

Für kurze Spaziergänge oder Wanderungen kann man auch Montravail empfehlen. Angelegte Wege unterschiedliche Länge führen durch dichten Wald. Am Ausganspunkt sind Hütten aufgestellt, die am Wochenende gerne und viel von den Einheimischen belegt sind, die hier einen Tag gemeinsam beim Grillen verbringen. Zur richtigen Jahreszeit kann man auf dem Parkplatz reife Mangos einsammeln, oder einfach mal die Aussicht und die etwas kühlere Brise genießen.

Weg im Montravail
Am Wochenende ist viel los in Montravail
Schöne Aussicht hat man von fast überall

Die letzten zwei Tage klarieren wir das Boot auf, bauen die neue Batterie fest ein und versuchen unseren Propeller etwas vom Bewuchs zu befreien. Unglaublich wie das hier wächst! Auch die Ankerkette ist dicht mit Algen zugewuchert in dem Bereich der frei im Wasser hängt. Wir lassen nochmals zehn Meter raus, damit sich der Bewuchs im Sand abschabt. Der Tag vor der Abfahrt beschert uns dann das schlechteste Wetter seit langem – es regnet praktisch den ganzen Tag, mal in Strömen, dann nur leichter Niesel. Aber die Luken bleiben geschlossen und die Luftfeuchtigkeit im Boot ist immens, bei Temperaturen an die 30°C. Für morgen ist wieder Sonne angesagt und laut Vorhersage sollten wir ganz gut segeln können, auf dem Schlag nach Grenada. Mal sehen ob die Wetterfrösche recht behalten.

Ein letztes Mal Anfahrt an den Dinghysteg in St. Anne
Tschüss Martinique – schön war’s.