Schön wieder Zuhause zu sein…

Die letzten Wochen war es sehr still auf der Piccolina-Seite gewesen. Der Grund: wir haben unsere alte Heimat besucht. Es gab viele Dinge zu erledigen und es war sehr schön Familie und Freunde zu sehen – leider hat es zeitlich nicht geklappt alle zu besuchen. Ich hoffe ihr habt Verständnis dafür. Beim nächsten Mal nehmen wir uns mehr Zeit.

Neben den vielen Terminen konnten wir wundervolle Herbsttage bei angenehmen Temperaturen genießen. Ein paar Impressionen gibt’s hier:

Jetzt freuen wir uns wieder zuhause in unserem schwimmenden Heim zu sein. Genießen die Seeluft, hören wie drausen die Brandung gegen die Klippen donnert, sitzen abends im Cockpit bei einem Glas Wein und genießen die Wärme. Der Hafen ist sehr voll geworden, neue und alt bekannte Boote liegen an den Stegen.

 

Die ersten Tage in Tazacorte

… lassen sich sehr gut an. Wir haben einen sehr ruhigen Platz in der Marina, kein Schwell, das Boot liegt total still in der Box. In den Nächten ist kaum ein Laut zu hören. Die Hafenanlage ist riesig, mit einem enormen Wellenbrecher, viel Platz für Fähren oder ähnlich große Schiffe, auch Parkplätze sind reichlich vorhanden, allerdings sind die großen Anleger ziemlich verweist und wir bezweifeln, das hier jemals Fähren am Kai lagen. Ein paar hundert Meter weiter ist ein Strand mit schwarzem Lavasand, davor eine kleine Flaniermeile mit ein paar Cafes und Restaurants. Das Essen ist wieder typisch spanisch lecker und wer möchte bekommt auch einen Barraquito hinterher, eine Cafespezialität bei der Kaffee, Milch und Likör in geschichteter Form serviert wird, garniert mit Limone und Zimt.

Barraquito: kanarische Spezialität

Von Puerto Tazacorte nach Tazacorte selbst sind es zwei, drei Kilometer den Berg hoch. Das kleine Städtchen macht einen ruhigen aber netten Eindruck. Zwei Supermärkte und nochmals eine ordentliche Auswahl an Kneipen, oft mit Ausblick auf die umliegenden Bananenplantagen, sind hier zu finden. Wem das nicht reicht, kann mit dem Bus weiter nach Los Llanos, einem sehr schmucken Städtchen. Hier kann man durch die Fußgängerzone schlendern, viele Häuser sind landestypisch und frisch renoviert, mit schönen hölzernen Fensterläden und Balkone. Die Temperaturen sind auch gleich ein wenig kühler, liegt Los Llanos doch auf 300m und es kommt eine leichte Brise vom Meer. Hier waren wir sicher nicht das letzte Mal, denn falls uns das Heimweh packt,  kaufen wir im deutschen Supermarkt ein paar Weißwürste und Brezeln und lassen uns ein Stück „Heimat“ schmecken .

Plaza in Tazacorte
Sonnenuntergang am Lavastrand

 

Nachtrag

Hier noch ein paar Bilder zu den letzten Einträgen:

Abschied von Santa Maria
Die Berge sind noch in den Wolken

Bildergalerie Delphine:

Fleckendelphine begleiten uns…
Ein Regenschauer mit Regenbogen in der Ferne

Abendstimmung:

Angekommen:

Fahrt nach La Palma – Ankunft

Am letzten Tag unserer Fahrt nach La Palma packt unsere Piccolina ihren Rennmodus aus. Nein – ein Regattaschiff ist sie nicht unsere Kleine, aber auch sie kann schon mal aufs Gaspedal drücken. Seit dem Morgen des sechsten Tages ist stetiger Wind, die Welle nimmt immer mehr ab und Piccolina fliegt mit 8 Knoten durchs Wasser. Segeln pur. Am Abend binden wir schon mal das erste Reff ins Groß, langsamer werden wir dadurch aber nicht. Nachts ist dann die Genua dran, die wir verkleinern und immer noch rauschen wir ungebremst weiter. Am nächsten Morgen dann als wir zehn Meilen vor der Nordwestecke von La Palma sind reffen wir nochmals beide Segel, da die Insel für ihre Acceleration Zones, also für Bereiche in denen Düsen entstehen bekannt ist. Heute sind die Windböen nicht ganz so ausgeprägt – 25 Knoten zeigt unser Windmesser an, aber das ist uns auch ganz recht. Kaum sind wir an der Westküste der Insel, schläft bald der Wind ein und so motoren wir die letzte acht Meilen bis zum Hafen in Tazacorte. Dort legen wir uns nach einem kurzen Funkgespräch mit dem Marinero zuerst an den Tanksteg, direkt am Eingang der Marina, dann zeigt er uns unseren künftigen Liegeplatz und wir verholen Piccolina dorthin.

Nach gut sechs Tagen auf See, gönnen wir erst unserer Kleinen, dann uns ein wenig Pflege, bevor wir uns im Marinaoffice anmelden. Das groß Reinemachen um das ganze Salz an Deck zu entfernen kommt morgen.

Die Marina macht auf den ersten Blick einen sehr gepflegten und vor allem sicheren Eindruck. Die Hafenanlage ist von einem riesigen Brakewater geschützt, am Abend ist nicht der Hauch eines Schwells im Hafen zu spüren.

Jetzt sind wir wieder in Spanien! Um unsere Überfahrt zu feiern, gehen wir an der Promenade Chipirones essen, das sind fritierte kleine Tintenfische – sehr lecker. Dann noch zwei Bier und wir freuen uns auf eine Nacht in der wir mal wieder durchschlafen können. Bilder zur Überfahrt gibt es demnächst.

Azoren – ein Rückblick

Den Sommer auf den Azoren verbringen – auf den Gedanken wären wir von alleine wahrscheinlich gar nicht gekommen. Dank Heike und Bernhard, die uns davon vorgeschwärmt hatten, nahmen wir doch den weiten Weg auf uns und wir wurden nicht enttäuscht. Auch wenn wir von den insgesamt neun Inseln nur drei besuchten (man muss sich ja noch etwas für’s nächste Mal aufheben), haben wir doch einen ganz guten Eindruck vom Archipel gewonnen. Mitten im Atlantik gelegen, ist das Klima auf den Inseln überraschend warm, im Sommer geht die Wassertemperatur bis auf ca. 25°C hoch. Auch die Winter sind laut Einheimischen mild, je nach Insel jedoch mit viel Niederschlag oder Nebel verbunden. Das trockenste Eiland ist Santa Maria, doch auch hier kann es passieren, dass die Berge mehrere Wochen wolkenverhangen sind. Auf manchen Inseln darf sogar nur unterhalb 200m Höhe gebaut werden. Alles in Allem haben wir unsere Zeit hier sehr genossen, die Menschen sind sehr freundlich und relaxed, die Landschaft meist grün und bergig, das Wasser wunderbar klar, die Luft rein, da wundert es nicht, dass wir einige Mitteleuropäer kennengelernt haben, die sich hier niedergelassen haben.

Den Sommer über sind viele Fest auf den Inseln. Dieses Wochenende ist das Fischerfest im Hafen von Santa Maria. Alles ist hübsch geschmückt, es gibt Buden wo man lokales Essen kaufen kann, ein Zelt ist aufgebaut und gestern haben sie schon mal die Musikanlage getestet…. Wir rechnen mit einer langen und lauten Nacht. Am Sonntag gibt es einen Gottesdienst und eine Prozession, bei der eine Madonnenstatue zum Hafen getragen wird und an Bord eines Fischerbootes eine Stunde aufs Meer gefahren wird.

Die Fischerboote sind schon geschmückt

Das werden wir leider nicht mehr sehen, da wir morgen selbst aufbrechen möchten um wieder zu den Kanaren zu segeln. Wir rechnen mit 5-6 Tagen, die wir nach La Palma brauchen werden. Die Wetterkarten sagen moderaten Wind voraus. Allerdings werden wir dennoch das Sturmtief im Auge behalten, dass sich gerade vor der afrikanischen Küste entwickelt und das Potential zum Hurrikan hat, der dann Richtung Westen steuert.