Charlottville zum Zweiten…

Es ist ein wunderbarer Tag als wir in Store Bay Anker auf gehen. Die Wetterseite von Trinidad/Tobago hebt die „High Seas“ Warnung auf, demnach sollten die Wellen nicht mehr allzu schlimm sein. Dennoch schaukelt es recht ordentlich als wir am Buccoo Reef ums Eck biegen und Kurs Charlottville anlegen. Der Wind kommt wie vorhergesagt auch genau auf die Nase und so motoren wir die 20 Seemeilen an der Küste entlang, um vor der Dunkelheit in Charlottville anzukommen. Wir werden ganz schön durchgeschüttelt und nicht alle Passagiere können die Schaukelei gut ab. Aber nach knapp fünf Stunden Fahrt motoren wir in die Ankerbucht der Pirates Bay. Es sind einige neue Yachten da, aber auch alte Bekannte liegen noch vor Anker. Kaum ist der Anleger getrunken machen wir das Dinghy klar und es geht noch auf einen Abstecher ins Dorf.

Wir sind sehr gespannt ob wir zu Weihnachten tatsächlich den versprochenen Lobster von den Fischern bekommen, da kommt am nächsten Morgen Joe in seinem Fischerboot angefahren, just in dem Moment als wir zum Strand möchten. Doch Joe und sein Sohn wollen keinen Lobster verkaufen, sondern sie fragen ob die Jungs zum Lobster holen mitgehen. Also spontane Planänderung: die Jungs steigen ins Fischerboot und wir Mädels packen unsere Sachen ins Dinghy und fahren an den Strand. Von dort schwimmen wir ans Hausriff zum schnorcheln. Sehr schön, aber leider ist das Wasser etwas trüb und die Sicht nicht so gut. Dennoch macht es Spaß und wir bleiben lange im 28°C Wasser, bevor wir am Strand auf die Rückkehr unserer Männer warten. Als sie vom Fischen zurückkommen sind sie ziemlich platt, Johannes legt sich gleich mal an den Strand.

Am Abend bei leckeren, ganz fangfrischen Langusten, in Knoblauchbutter angebraten bekommen wir dann die ganze Geschichte erzählt. Von den mächtigen Wellen vor der Bucht, auf denen das Fischerboot hinuntersurfte, von wasserumtosten Felsen, an denen sie ganz dicht vorbeifuhren, von Reusen, die sie aus fast 40 Meter Tiefe hocholten, schwere Drahtkäfige, die sie auf dem schwankenden Boot entleerten, von Fischen und Lobster die auf dem Boden hin und her rutschten und gern mal die nackten Füße picksten. Schwere Arbeit im schaukelnden Boot draußen im hohen Atlantikschwell. Ein Erlebnis das unsere Männer nicht so schnell vergessen werden. Einen Tag zuvor bewunderten wir die Fischer in den kleinen Fischerboote, denen wir draußen vor der Insel begegnet sind, heute konnten die zwei es selbst erleben. Lobsterzubereitung

Die nächsten Tage verbringen wir mit einer Regenwaldtour, schnorcheln in der Pirates Bay, Heilig Abend feiern wir in der Bar am Strand, vor der Abfahrt nach Grenada werden noch die nötigen Formalitäten bei Customs und Immigration ausgefüllt. PiratesBay
Charlottville Und dann geht es über Nacht zur Gewürzinsel Grenada. Mit wenig, aber ausreichend Wind von hinten. Zuerst mit einem Raumschotkurs, später fahren wir mit Genua und Groß im Schmetterling. Der Schwell ist die Tage nochmals weniger geworden, dennoch müssen wir am frühen Morgen die Genua einrollen da sie nicht mehr steht (wir hätten auch den Spibaum setzen können, aber das muss im Dunkeln nicht sein, außerdem wollten wir nicht vor 8 Uhr ankommen). Am Vormittag laufen wir in die Prickley Bay im Süden von Grenada ein – genau zur rechten Zeit.

Fahrt nach Charlottville
 

Pirate Bay 

…und Charlottville von oben
 

Zwei Fischerboot bei den „Sisters“
 

Frisch gefangener Lobster bei der Zubereitung
 

Joe und sein Sohn
 

Sightseeing in Tobago

Wir segeln 23 Meilen zur die Südwestspitze Tobagos in die Store Bay. Ein schöner Raumschotkurs, den wir nur mit Genua fahren. Dennoch brauchen wir keine vier Stunden bis wir unten sind. Die Welle schiebt von hinten mit, das Wetter ist angenehm sonnig, aber durch die ordentliche Brise nicht zu warm. Es geht immer an der grünen, schroffen  Nordküste entlang. An der westlichen Ecke umrunden wir das Bucoo Reef, an dem sich wie üblich die Wellen Brechen und dann fällt der Anker auf 10 Meter im wunderbaren, hellblauen Wasser. Hier in Crown Point, ist viel mehr los als im verschlafenen Charlottville, ein gut bestückter Supermarkt ist nicht weit, es gibt Bars, Restaurants und Take aways, am Ufer sind wenige Hotels und Resorts, der Flughafen ist gleich ums Eck. Die meisten der sehr wenigen Touristen auf Tobago sind hier untergebracht. Dennoch ist der Ort nicht überlaufen, die farbige Bevölkerung ist immer noch in der Überzahl, die Souvenirverkäufer und Boottouranbieter sind überhaupt nicht aufdringlich, sondern bieten freundlich ihre Ware an und sind immer für einen netten Plausch zu haben.
Wir erwarten Besuch über die Feiertage und holen unsere Freunde vom nahegelegenen Flughafen ab. Gemeinsam machen wir Ausflüge auf der Insel. Gleich einen Kilometer den Strand hinauf liegt Pigeon Point. Das flache Kap liegt hinter dem Bucoo Reef. Das Gelände ist hübsch angelegt, kostet ein paar Dollar Eintritt, dafür gibt es zwei schöne Badestrände, Bars und man kann Surfbretter oder Kites ausleihen. Der Wind ist kräftig und die Surfer fetzen auf dem Wasser umher. Wir machen uns einen faulen Nachmittag und genießen das warme Meer, das leider durch die Wellen sehr trüb ist.

Ein schöner Ausflug führt uns zuerst zum Fort George oberhalb Scarboroughs. Die alten Gebäude sind sehr gut erhalten und man hat eine spektakuläre Aussicht auf die Rockly Bay vor Scarborough, der Hauptstadt Tobagos. Das Fort ist gut erhalten, bzw. restauriert und die Anlage mit dem parkähnlichen Gelände ist sehr gepflegt. Weiter an der Südküste entlang, vorbei an einigen Buchten in die mächtig der Atlantikschwell läuft bringt uns ein Taxi zur Cacaoplantage nahe Roxborough, bei der aber leider das Tor geschlossen ist. Anscheinend ist sie erst wieder nach Weihnachten zu besichtigen. – Sehr schade. Dafür ist der Argyll Wasserfall nicht weit und unser Fahrer setzt uns dafür an dessen Eingang ab. Ein Fußweg führt durch den Regenwald bis zum ersten Becken. Der Wasserfall ist größer als vermutet und seitlich gibt es steile Trampelpfade durchs Dickicht die zu den weiter oben gelegenen Pools führen. Es ist eine ordentliche Kraxelei, teilweise sind Seile gespannt, an denen man sich hochangeln kann, dennoch ist es eine äußerst schweißtreibende Tour. Schließlich geht es noch ein Stück durchs Bachbett, doch dann dürfen wir uns mit einem unglaublich erfrischenden Bad belohnen.

Da wir unten im Süden in der Store Bay ankern nutzen wir die Gelegenheit und fahren mit dem Glasbodenboot ans Bucoo Reef. Dort wird kurz zum Schnorchelstopp gehalten. Das Wasser ist glasklar, aber die Strömung hat es doch in sich, so dass ich froh bin die Flossen dabei zu haben. Wir sehen leuchtend blaue Papageifische, Angelfish (hab leider keine deutsche Übersetzung) und viele kleine bunte Fische in den Korallen herumschwimmen. Dann gibt es noch einen Halt am Nylonpool, wo man in hüfthohen warmen, türkisen Wasser herumtollen kann (leider fehlt die Cocktailbar) und zu guter letzt gehts noch an die Landspitze von No Mans Land. Dort gibt es kaltes Bier und einen kleinen Happen vom Grill bevor es wieder zurück zum Strand an Crown Point geht. Am Abend spielt noch eine Steelpan Band in der Bar – ein gelungener Tag.

Am nächsten Tag geht es gegen Wind und Welle wieder nach Charlottville in den Norden.

Charlottville / Tobago

Irgendwie hatten wir geglaubt, dass Charlottville eine kleine Stadt sei. Immerhin kann man hier einklarieren, also gibt es ein Customs- und ein Immigrationbüro. Customs ist auch so gut wie immer besetzt, nur Immigration sorgt oft für Unmut, da an manchen Arbeitstagen niemand auftaucht. Bei der Ankunft ist das ja nicht schlimm, man geht halt am nächsten Tag wieder hin und schaut ob geöffnet ist. Das Ausklarieren muss da schon besser geplant werden. Dazu muss man wissen,, dass der Papierkram offiziell am Tag der Abfahrt erledigt werden muss. Das kann man hier ziemlich vergessen. Hat man also einen fixen Abfahrttermin, ist es ratsam schon ein, zwei Tage vorher im Büro zu erscheinen – am besten nicht vor 10 Uhr, da der Beamte von Scarborough kommt und eine Stunde unterwegs ist.

Karibisch bunt

Das mit der Einklarierungsbehörde passt irgendwie zu Charlottville. Das Dorf hat einen kleinen Ortskern, den Hang hinauf sind weitere bunte Häuser gebaut. Es gibt zwar mindestens vier kleine Minimärkte, aber die Auswahl war selbst auf den Kap Verden besser! Dazu hat jeder Laden das gleiche: Magarine und etwas Chederkäse im Kühlschrank, ein paar Gemüse- und Obstdosen, Reis, Linsen und braune Bohnen, Milch, Limo und noch ein paar Non-Food Dinge wie Spüli und Klopapier, das wars. Ziemlich enttäuschend. Immerhin gibt es noch einen Gemüseladen, in einer kleinen Wellblechhütte, der eine ganz ordentliche Auswahl hat, und ein Stück weiter ist der Laden der Fischereigenossenschaft, der fangfrischen Fisch anbietet. Ein richtiger Lichtblick dagegen ist die örtliche Bibliothek. Für umgerechnet ca. 3 Euro darf man (zu zweit) für ein halbes Jahr die Infrastruktur benutzen. Das heißt man darf Bücher ausleihen (es gibt sogar welche über Bootswartung etc.), bekommt einen Internetzugang für eigene Geräte oder kann an einem der vier Computer ins Netz. Selbst wenn die Bibliothek geschlossen hat, kann man sich vor das Gebäude setzen und das WiFi benutzen, das immer angeschaltet bleibt. Ein toller Service für so ein kleines Nest, der von vielen Yachties genutzt wird.

Die Bibliothek von Charlottville

Es gibt auch ein paar einfache Restaurants und Bars, eine liegt herrlich direkt am Sandstrand vor dem Dorf – hier ist auch ein bewachter Badestrand. Da kann man gemütlich ein Bier trinken, aufs Meer schauen und im Hintergrund laufen Weihnachtslieder im Reggaerhythmus. Was es alles gibt! Rund um die große Bucht sind noch einige Sandstrände verteilt. Einer liegt gleich beim Boot. Allerdings ist das anlanden mit dem Dinghy meist nicht einfach, wenn, wie oft der Fall, Schwell in die Bucht hereinläuft. Dafür kann man das Gummiboot vor Anker lassen und am Hausriff schnorcheln gehen. Auch hier trübt der Schwell die Freude, da das Wasser nicht mehr ganz so klar ist wegen den aufgewirbelten Schwebstoffen. Trotzdem ist es wunderbar in die Unterwasserwelt einzutauchen, mit den Korallen und den vielen bunten Fischen.

Typisches Fischerboot

Letzten Samstag ist dann etwas Aufregung im Dorf. Ein kleines Krezfahrtschiff kommt in die Bucht. Plötzlich dürfen wir mit unserem Dinghy nicht mehr an den Jetty. Natürlich hat uns das niemand vorher gesagt und so ist die Aufregung groß, dass ein paar Schlauchboote dort festgemacht sind. Die müssen sofort weg! Klasse Planung. Aber für die Gäste wird natürlich alles gemacht – auch wenn diese kein Geld im Dorf lassen, denn sie haben auf dem Schiff ja Vollpension. Nur ein paar Gäste lassen sich an Land bringen und gehen am Strand spazieren. Am nächsten Mittag ist dann schon wieder Abfahrt – Tobago in 15 Stunden… Wenigstens ist der Clipper hübsch anzuschauen.

Die Seacloud II in der Bucht

Wenn wir richtig einkaufen möchten müssen wir nach Scarborough. Es fahren täglich Busse für umgerechnet ca. 1 Euro oder Maxitaxis für den doppelten Preis. Die Fahrt dauert über eine Stunde, da sich die Straße an der Südküste entlangschlängelt und es gibt kaum eine Gerade die länger ist als 400 Meter. Das lässt das Herz eines jede Motorradfahrers höher schlagen, wäre da nicht der Verkehr. Da wird überholt, auch direkt vor der Kurve und gefahren dass die Reifen schon mal quitschen. Bei manchem Taxifahrer fragt man sich, wie er nur so alt werden konnte. Trotz der schönen Landschaft, den eindruckvollen Bäumen am Straßenrand und der tollen Aussicht auf die südlichen Buchten kann man die Fahrt oft nicht geniesen, sondern sitzt verkarmpft im eng gepackten Minivan und wartet sehnlichst darauf bald heil anzukommen.

Auch in der Ankerbucht ist ein Kommen und Gehen. Seit einer Woche kommen nun immer wieder Yachten von „drüben“, die Tobago entweder direkt von den Kap Verden anlaufen, oder von Barbados einen Südschlenker einbauen. Viele sind nur wenige Tage hier und segeln dann weiter nach Grenada und Martinique. Dennoch ist im Vergleich zu den kleinen Antillen wenig los. 10 bis 15 Yachten zählen wir meist, das ist im Vergleich echt übersichtlich. Leider läßt das Wetter die letztenTage sehr zu wünschen übrig. Manchmal regnet es denn ganzen Tag, selten scheint die Sonne mehr als drei Stunden am Sück. Aber das müsste bald besser werden, denn langsam neigt sich die Regenzeit dem Ende zu. Statistisch gesehn zumindest. Dann dürfte es nur noch ab und zu einen Schauer geben….

Schietwetter bei 27°C

Auf nach Tobago

Genau vier Tage liegen wir an der Muring vor Chaguaramas. Wir besorgen noch ein paar Dinge im Bootszubehörgeschäft, fahren zweimal nach Port-of-Spain und decken uns im großen Supermarkt ein. Kurz vor unserer Abreise freuen wir uns Rob und Janine wieder zu sehen, zwei Südafrikaner, die mit uns in Französisch Guyana und Suriname waren. Zufällig treffen wir sie auf einem Werftgelände, wo ihr Boot gerade auf dem Trockenen steht. Ab jetzt werden wir nur noch sporadisch Leute treffen die wir kennen. Zuviele Boote sind in hunderten von Buchten verstreut, da ist es großer Zufall wenn man sich sieht, oder man verabredet sich…

Auch in Trinidad weihnachtet es sehr

Vor dem Ablegen aus Chaguaramas gibt es noch einen kleinen Aufreger. Schon seit dem frühen Morgen liegt eine alte kleine Fähre am Tanksteg. Da wir auch mal wieder Diesel bunkern müssen fahren wir mit dem Dinghy vorbei um zu fragen, wann der Ponton wieder frei ist. Die Antwort ist, dass die Tanke, nachdem das Fährschiff gebunkert hat, leer ist. Noch besser ist die Aussage, dass sie – heute ist Freitag – bis Montag keinen Diesel mehr bekommen, wegen dem Wochenende! Tolle Planung – das Schiff hat den Diesel anscheinend schon vor einer Woche bestellt. Wir sind ziemlich angesäuert, immerhin haben wir schon nach Tobago ausklariert und möchten erst in eine Ankerbucht verholen, um ganz früh am Montag nach Tobago loszufahren. Wir diskutieren mit dem Tankwart. Schließlich gibt er uns den Tipp, dass es nochmal eine Tankstelle gibt, eine knappe Meile weiter buchtauswärts. Wir geben unserem Dinghy die Sporen und schauen uns das erst mal an: Eine kleine Tanke, direkt am Ufer. Laut Besitzer bei Hochwasser 10-11 Fuß Wassertiefe. Das sind 3 Meter, sollte also reichen. Wir fahren zurück zum Boot, machen uns schnell startklar (Hochwasser ist jetzt), dann legen wir ab zur Tankstelle. Tatsächlich, 3,3 Meter zeigt unser Lot beim anlegen, alles im grünen Bereich. Wir füllen unseren Tank mit 200 Liter Diesel – seit den Kap Verden das erste Mal, dass wir tanken. Dann verholen wir ums Eck in die Scottland Bay. Eine wunderbar geschützte Ankerbucht.

Raus in die ruhige Bucht

Leider sind wir nicht alleine hier, mit uns liegen noch drei Boote über Nacht vor Anker. Aber es es sehr ruhig und zum ersten mal seit Suriname können wir wieder Brüllaffen hören, die sich im dichten Wald herumtreiben. Die Bucht ist nicht sehr groß, auf drei Seiten von bewaldeten Bergen umgeben und hat schönes ruhiges Wasser. Das wissen auch die Einheimischen und am Wochenende ist tagsüber der Bär los. Kleine und große Motorboote kommen in die Bucht, die Gäste springen ins Wasser und haben Spaß. Wenn es dunkel wird, fahren die meisten Boote wieder zurück, ein, zwei Discoboote drehen mit lauter Musik noch eine Runde – dann ist es wieder still. Die Nächte sind lau und sternenklar.

Zwei Tage später gehen wir noch in der Nacht Anker auf. Kein Mond ist zu sehen, im Restlicht von der entfernten Stadt sind die Konturen der Berge zu erkennen, aber auf der Westseite ist alles sehr dunkel. Wir fahren im engen Kanal zwischen Trinidad und der kleinen Insel Mono nach Norden. Am Ausgang wirds etwas spooky. Das Wasser wird kabbelig und scheint in verschiedene Richtungen fließen zu wollen. Dann kommen leuchtende Schaumkronen auf uns zu. Durch die Wasserbewegung kommen bestimmte Algen zum Leuchten und das Wasser bekommt einen hellgrünen Schimmer. Piccolina tanzt ein paar Minuten auf der unruhigen, steilen Welle, dann ist alles wieder normal, wir fahren raus in den Atlantik. Viele Lichter von Schiffen sind zu sehen, aber es ist teilweise sehr schwer abzuschätzen wie weit sie entfernt sind. Manche Fischer haben sehr helle Lichter, die meilenweit zu sehen sind, andere Boote, mit schwachen Funzeln, sind manches mal näher, obwohl schlechter zu sehen. Doch bald wird es Tag, da ist es einfacher. An der Nordseite von Trinidad schiebt uns der Neerstrom mit knapp einem Knoten. Wir fahren unter Motor, da wir Wind direkt von vorne haben, das soll den ganzen Tag so bleiben. Als wir noch ca. 25 Meilen von der Südküste Tobagos entfernt sind, werden wir ziemlich durchgeschüttelt.

Der Strom fließt nun mit knapp zwei Knoten uns entgegen und die Welle ist so steil und hoch, dass wir uns manchmal fast feststampfen. Sehr unangenehm. Es wird erst wieder besser als wir in die Abdeckung von Tobago kommen. Am späten Nachmittag umrunden wir das Riff an der Westseite und sehen wie sich die Wellen darüber brechen. Kurze Zeit fällt unser Anker in der kleinen Mt. Irvine Bay auf acht Meter Wassertiefe. Etwas Schwell schafft es in die Bucht, aber im großen und ganzen liegen wir recht geschützt. Jetzt haben wir uns ein kühles Anlegerbier verdient und können ganz entspannt unser vorgekochtes Curry genießen.

Tobagos Nordküste – wolkenverhangen
Fischer bei den „Sisters“
Fegattvogel im Segelflug

Gleich am nächsten Morgen geht es dann weiter an der Nordküste entlang in die Man of War Bay, vor dem Dorf Charlottville. Hier müssen wir uns wieder bei Custom und Immigration melden. Die Bucht ist groß und die nördliche Seite – genannt Pirates Bay – ist recht geschützt. Allerdings fällt der Grund steil ab und so ankern wir hier auf 20 Meter Tiefe. Mit uns liegen noch weitere zehn Boot in der Bucht. Grüne Berge ragen steil auf, einige Sanstrände locken, allerdings ist das Wetrer trüb und wolkenverhangen, was der Szenerie einen etwas düsteren Touch gibt.

Vor Anker in der Pirazes Bay
tropischer Regenschauer
jetzt ist die Bucht wieder zu sehen