Die Tage verfliegen…

… in A Coruña und wir fühlen uns sauwohl in der galicischen Stadt. Leider kämpft Rolf immer noch mit seiner Erkältung weshalb die Ausflüge nicht zu ausgedehnt werden. Aber es ist ja alles quasi ums Eck, da können wir schon mal die Stadt unsicher machen. – Nun – alles ist vielleicht etwas übertrieben. Gestern sind wir mit unserer leeren Gasflasche losgezogen in der Hoffnung, sie an einer Tankstelle gefüllt zu bekommen. Nach etwa einer Stunde Fußmarsch und drei Fehlversuchen setzten wir uns doch ins Taxi und ließen uns zu der kleinen Firma fahren, die Gasflaschen selbst befüllt und eben nicht nur tauscht. Das ging dann super schnell. Sogar unseren Adapter vom spanischen auf das deutsche Gasflaschengewinde hatten wir umsonst mitgenommen. Ein Blick auf unsere Flasche und schon hatte der Mitarbeiter den richtigen Adapter in der Hand. Dann wieder mit dem Taxi quer durch die Stadt zurück zur Marina. Alles in allem hat uns die Füllung 25€ gekostet, hätten wir die Taxifahrt nicht benötigt wäre sie richtig günstig gewesen.

Gleich am zweiten Tag unseres Aufenthalts bekamen wir Besuch vom Zoll auf dem Boot. Ganz freundlich kamen sie an Bord, wollten allerdings nur Pässe, Papiere vom Boot und die Versicherung kontrollieren. Alles vom Cockpit aus, das Bootsinnere interessierte sie gar nicht.

Ganz anders der französische Zoll, der uns zehn Tage vorher in Camaret-sur-Mer aufsuchte. Die Franzosen kamen stilecht nicht zu Fuß auf den Steg, nein, acht Mann hoch wurden sie draußen in der Bucht mit dem schnellen Zodiac zu Wasser gelassen und damit brausten sie schnurstracks auf den Hafen zu. Wir waren gleich die ersten „Opfer“. Zwei Mann im Zodiac, zwei Mann runter ins Boot, zwei Mann ließen sich im Cockpit unsere Papiere zeigen. Der Rest sicherte bewaffnet den Steg. Aber trotz des etwas martialischen Auftretens auch hier kein Grund zur Panik. Alle waren sehr freundlich, und korrekt, ein Beamter konnte sogar leidlich Deutsch und auch die Durchsuchung im Schiff beschränkte sich auf das Öffnen einiger Schapps und Schränke.

französische Zöllner in ihrem schnellen Boot

 

 

Aber zurück nach Galicien. Dass wir hier in einer attraktiven Stadt gelandet sind, zeigt sich schon an der hohen Frequenz mit welcher die großen Kreuzfahrtschiffe gleich neben uns am Kai liegen. Nachts bei Hochwasser legen sie an und bleiben die gut zwölf Stunden bis zum nächsten Hochwasser. Riesige Bettenburgen mit Komplettbespaßung. Mein Schiff, MSC, Celebrity, waren alle schon da. Da werden die kleinen Kreuzfahrer unter 100 Meter schon fast übersehen.

Celebrity Eclipse, Länge 317m

Aber selbst wenn die ganz großen Schiffe im Hafen liegen, wird die Stadt nicht vom Touristenstrom überschwemmt. Da Santiago de Compostela gleich um die Ecke liegt, nutzen viele die Gelegenheit dieses UNESCO-Weltkulturerbe zu besuchen. Auch für uns noch ein lohnendes Ziel.

Derweil freuen wir uns an dem quirrligen Stadtleben. Gleich hinterm Praza Maria Pita den Hügel hinauf ist am Abend richtig was los in den Bars und Restaurants, den Jamonerìas und Pastelerias. Hier sind wir gleich in den ersten Tagen durch die Gassen geschlendert und hätten am liebsten überall eine Kleinigkeit probiert. Bei dem hin und her in den nächtlichen Straßen haben wir doch etwas die Orientierung verloren. Aber kein Problem, wir müssen zum Hafen und der liegt ja bekanntlich an der tiefsten Stelle. Also einfach den Hügel herunter, dann passt das schon. Da vorne sehen wir schon die Meeresbucht mit den vielen Lichter am Ufer entlang. Doch was bitte ist das? Hier gibt es Sandstrand? Und nirgendwo den Hafen zu sehen! Da dämmert es uns dass wir Isthmus der Stadt ohne es zu wollen gequert haben. Hier ist noch richtig was los am Strand. Da wird Frisbee gespielt, an der Promenade wird gejoggt. Aber wir sind ja auf dem Weg nach Hause. Tja dann 90 Grad Wendung und wieder durch die Stadt rüber auf die andere Meerseite. Sind nur 15 Minuten zu Fuß, da kann man sich als Touri schon mal vertun.

Blick auf A Coruña

2 Gedanken zu „Die Tage verfliegen…“

  1. Hallo ihr zwei,

    Ich habe heute nach längerer Zeit euren Reisebericht gelesen. Beeindruckend!!!
    Ihr seid ja schon irre weit gekommen, das hört sich alles wahnsinnig spannend an. Herzlichen Glückwunsch zum Bezwingen der Biskaya. Hört sich nach einer ziemlich feuchten und anstrengenden Sache an. 🙂
    Viel Spaß weiterhin auf eurer Reise
    Lieben Gruß
    Siege und Christina

    1. Danke! Wir waren schon ein bischen stolz und haben uns sehr gefreut die Biskaya gemeistert zu haben. Wir hatten ein glückliches Händchen bei der Auswahl des Wetterfensters.
      Nachdem uns A Coruña so gut gefallen hat, sind wir schon sehr gespannt auf die galicischen Rias und hoffen dass das Wetter hier noch eine Weile mitspielt.
      Liebe Grüße aus dem Süden

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