Noite Branco und Abschied von Terceira

Feste gibt es im Sommer immer und überall auf den Azoren. In Angra kamen wir in den Genuss der „weißen Nacht“. Der Name ist Programm, jung und alt werfen sich in weiße Klamotten, Kneipen haben draußen aufgestuhlt oder einen Ausschank zur Straße hin. Auf dem Platz vor der Kirche wurden Buden aufgebaut, die Kunsthandwerk vom Holzspielzeug, über Souvenirs bis zu selbst gefertigten Taschen und Hüten verkaufen. In den Gassen spielen Bands – meist erst ab 10 Uhr abends oder später. Die Azoreaner fangen erst spät an zu feiern. Eine schöne Stimmung bei klarem Nachthimmel, die Straßen sind schön beleuchtet, teilweise bringt Schwarzlicht die weiße Kleidung strahlend zur Geltung. Wir genießen den Abend, sehen zu wie der Mond aus dem Erdschatten kommt und wieder voll von der Sonne beleuchtet wird. Wunderbar.

auch Vasco da Gama hat sich unters Volk gemischt…

Terceira hat uns sehr gut gefallen. Besonders die Ankerbucht vor Angra do Heroismo hat es uns angetan. So eine schöne Kulisse bekommt man selten vor Anker zu sehen. Das Wasser meist kristallklar, hier sahen wir das erste Mal vom Boot aus den Anker in neun Meter Tiefe auf den Sandgrund sinken. Am Ufer kann man schön schnorcheln. Das Dinghy kann am Rezeptionssteg angebunden werden und man darf die Marinafacilities mitbenutzen. Solange das Wetter mitspielt eine großartige Sache. Wir lagen bei westlichen und nördlichen Winden und Schwell in dieser Bucht und hatten meist sehr ruhige Nächte. Noch geschützter ist die Bucht vor Praia da Vitoria, im Osten der Insel, allerdings ist dort die Einflugschneise zum Flughafen, der auch von der US-Navy genutzt wird – bei unserem Aufenthalt war der Flugbetrieb von den Amerikanern stark in der Überzahl im Vergleich zum zivilen Flugzeugaufkommen. Von Senkrechtstartern, Kampfjets, Tankflugzeugen und Transportern war alles dabei. Dennoch hat es uns auch dort sehr gut gefallen, gibt es doch schöne große Sandstrände, nette Cafes und einen Grillplatz am Strand.

Angra – Eine Kulisse die man nicht vergisst!

Wir möchten uns noch mehr auf den Azoren umschauen, deshalb sind wir nun nach Sao Jorge weiter gesegelt. Der Tag brachte uns erst guten Segelwind und wir rauschten mit sieben, acht Knoten zur nächsten Insel hinüber. Dann allerdings mussten wir viel an der rauen, felsigen Küste von Sao Jorge entlang motoren. Die hohe, langgestreckte Insel sorgte ständig für Winddrehungen, manchmal fuhren wir im kompletten Windschatten, dann hatten wir ihn wieder auf der Nase. Dafür bekamen wir schon mal einen ersten Eindruck von der grünen, wilden Vulkaninsel. Nach einer ruhigen Ankernacht vor der felsigen Steilküste, liegen wir nun im kleinen Hafen in Velas. Gleich beim Checkin überreichte uns der Hafenmeister ein Päckchen, das nun schon seit einigen Wochen hier auf uns wartete. An dieser Stelle: vielen herzlichen Dank an Anke und Uwe von der Freikerl! Wir freuen uns schon riesig auf leckeres frisch gebackenes Brot!

Ankerfeld vor der Steilwand

 

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