Wieder unterwegs – wurde aber auch Zeit!

Unsere Abfahrt verzögerte sich seit Wochen – ständig war noch irgendwas das uns die Weiterfahrt verwehrte. Zuerst der kaputte Turbo, dann stellten wir fest dass unser Echologeber nicht mehr funktionierte. Povoa wollte uns einfach nicht ziehen lassen. Schließlich warteten wir noch auf Ersatzteile. Das ein oder andere Wetterfenster verstrich ungenutzt. Ein frustrierendes Gefühl, wenn man doch eigentlich weiter möchte und dann immer noch feststeckt. Nicht dass es uns in Povoa der Varzim nicht gefallen hätte. Im Gegenteil – wir haben uns sehr wohl gefühlt. Aber nun möchten wir neue Dinge sehen und erleben, außerdem wollen wir die kalte Jahreszeit weiter südlich verbringen. Vergeblich hatten wir die letzten drei Wochen auf Briefe aus Deutschland und Schweden gewartet, nun ist unsere Geduld am Ende. Falls sie doch noch ankommen, werden sie uns nachgesendet. Das Wetter für Mittwoch sieht passabel aus und ganz kurzfristig entschließen wir uns dies zu nutzen. Wir verabschieden uns von der Marina, der Werft und ein paar Seglern, die mit am Steg liegen, klarieren das Schiff auf und sind am Dienstag abend tatsächlich abfahrtbereit.

Nochmal einen Besuch in der Nachbarstatd Vila do Conde

Seit langer Zeit werden wir mal wieder von einem Wecker wachgerüttelt, nach einem kurzen Frühstück legen wir praktisch mit Sonnenaufgang ab. Es weht kein Lüftchen – das war allerdings auch so angesagt. Es geht raus aus dem Hafen, die Küste schält sich nur schemenhaft aus dem Dunst und auch auf dem Wasser ist die Sicht nicht besonders weit. Den vielen Fischerfähnchen ausweichend fahren wir unter Motor Richtung Süden. Keine Welle, nur leichte Dünung von weit her macht die Fahrt angenehm.

Die Küste liegt im Dunst.

Entsprechend der Vorhersage kommt gegen Mittag leichter Wind aus Nord auf, so dass wir gemütlich mit der Genua unserem Ziel Aveiro entgegensegeln können. Was für ein herrlicher Tag.

Gemütlich zum angewöhnen…

Als wir eine Stunde vor Niedrigwasser um den Molenkopf in die Ria de Aveiro einbiegen, strömt uns das Wasser immer noch mit 3 Knoten entgegen. Das Wasser brodelt und so mancher Wirbel versucht Bug oder Heck von Piccolina aus der Spur zu schubsen.

Viel Strom in der Ria

Doch die Bucht von Sao Jacinto ist zum Glück nicht weit und kaum sind wir durch die Einfahrt ist das Wasser ruhig. DieFahrwasser ist betonnt, dennoch geht das Lot auch mal unter 3m Wassertiefe. Im nördlichen Ende der Bucht liegen viele kleine Fischerboote an Murings, direkt daneben ist ein großer ehemaliger Renn-Trimaran festgemacht und gammelt vor sich hin. Was für eine Schande! Außerdem nimmt er anderen Booten nur den Platz weg. Aber wahrscheinlich möchte niemand die Kosten für die Entsorgung übernehmen und so rottet er hier vor sich hin?

Der teure Racer gammelt vor sich hin

Die Bucht ist sehr geschützt, aber die Untiefe vor dem Breakwater hat es – speziell jetzt bei Niedrigwaser in sich, da sie weiter nach Westen ragt als vermutet. Ehe wir es uns versehen kommen wir ihr zu nah, stecken im Schlick und kommen nur mit Mühe und viel Gas wieder raus. – sonst hätten wir halt warten müssen bis uns die Flut wieder aufschwimmen lässt. Doch so suchen wir uns einen geeigneteren Ankerplatz und können denn Sonnenuntergang am Haken genießen. Soooooo schön wieder vor Anker zu sein!

Vor Anker mit Blick auf Fähre und Städtchen

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