Wild life in Velas

Velas auf Sao Jorge ist in Ornitologenkreisen bekannt, denn hier nistet die größte Gelbschnalbelsturmtaucherkolonie der Welt. Gelbschnabel- Was?? Wenn man mit dem Segelboot unterwegs ist, sieht man sie oft, die Familie der Sturmtaucher, denn sie kommen nur zum Brüten an Land und leben sonst auf dem Wasser. Ihre Flugtechnik ist sehr speziell. Sie fliegen ganz nahe an der Wasseroberfläche und zwischen den Wellen um den Oberflächeneffekt auszunutzen. So können sie sehr energiesparend, weite Strecken zurücklegen. Auch eine Besonderheit ist ihr Verhalten während der Brutzeit, denn die Vögel kommen nur nachts an Land. Während der Abenddämmerung sammeln sich die Sturmtaucher auf dem Wasser und wenn es richtig dunkel ist, fliegen sie zu ihrer Bruthöhle. Dabei stoßen sie einen eigentümlichen Ruf aus, der hier dann aus tausenden Vogelkehlen ertönt – die ganze Nacht hindurch, bis zum Morgengrauen, wenn die Sturmtaucher wieder aufs offene Meer ziehen, auf der Suche nach Futter.

Cagarro in Velas

Auch die Unterwasserwelt ist sehr schön in Velas. Bei Windstille kann man selbst im Hafen bis auf den Grund sehen, so klar ist das Wasser. Da wir ganz am Ende des längsten Ponton liegen, sind wir eine ganze Zeit unterwegs, bis wir ans Hafentor kommen, aber langweilig wird uns nie. Schöne rote Papageienfische, Drückerfische und Grunzer sehen wir eigentlich immer, wenn kein Wind die Oberfläche kräuselt, können wir Seegurken am Boden zählen, oder Flundern auf dem Sand liegen sehen. Eines Abends kamen sogar zwei kleine Stachelrochen in die Marina geschwommen. Unglaublich.

Etwas unscharf, durch die spiegelnde Wasseroberfläche, aber die Umrisse sind klar erkennbar
Der zweite Rochen war etwas heller in der Farbe (oben links), dafür ist der Papageienfisch gut an der Farbe zu erkennen und der „Boomerang“ rechts unten ist eine Seegurke- in ca. 3m Tiefe

Natürlich kann man auch schnorcheln gehen. Direkt vor der Marina bei den aufgeschütteten Steinen ist immer ganz schön was los. Allerdings ist das Wasser noch sehr kalt und ohne Neopren, wenigstens als Shorty, geht das gar nicht. Da sind wir noch zu verwöhnt von den karibischen Wassertemperaturen. Leider waren die letzten Tage auch immer wieder Quallen in der Bucht. Keine Portugiesischen Galeeren, sondern auf Englisch Mauve Stingers, dennoch gehen wir davon aus dass auch diese nicht sehr angenehm auf der Haut sind, weshalb dann doch frühzeitig der Rückweg zum Boot angetreten würde.

Wahrscheinlich schmerzhaft, aber sehr schön….

Nicht immer ist das Wetter so schön dass man Baden gehen möchte. Manchmal ist der ganze Tag wolkenverhangen und neblig. Dann gibt es halt mal einen gemütlichen Tag auf dem Boot….Die Enten und Gänse sehen das wohl auch so….

Die Ente nimmt’s mit Fassung
…die Gans will es gar nicht sehen…

2 Gedanken zu „Wild life in Velas“

  1. Hallo Ihr Zwei,

    nach über einem Jahr „Corona-Isolation“ als Rentner in Moosburg machen eure Berichte immer wieder Freude. Inzwischen habe ich mich sogar entschlossen einen Segelkurs zu machen. Mal sehen was sich daraus entwickelt. Das Reisen „an Land“ ist ja noch immer eingeschränkt, obwohl wir fertig geimpft sind. Das ist zwar Umweltschonend, aber Transalp und Womo leiden……….
    Ich wünsch Euch weiterhin eine Gute Zeit und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!
    Liebe Grüße vom Federsee
    Walter

    1. Hallo Walter,
      ja, wir hatten viel Glück und ein gutes Händchen mit der Auswahl unserer Reiseziele während der Coronakrise. Allerdings ist auch das Reisen mit dem Segelboot nicht einfacher geworden. Manche Länder öffnen jetzt erst ihre Grenzen. Letzte Saison verlangten die meisten Staaten mindestens einen PCR-Test bei der Einreise und/oder Quarantäne. Nicht gerade günstig – in Antigua musste man umgerechnet 200 Euro für einen Test berappen. Da wir Zeit hatten, warteten wir deshalb auch mal auf günstigere Einreisebedingungen, oder ließen die ein oder andere Insel ganz aus, wenn wir den Aufwand nicht mitmachen wollten.
      Entsprechend bereisten wir zwar weniger Länder oder Inseln, dafür hatten wir aber auch sehr wenig Einschränkungen da die meisten unsere Ziele während unseren Besuchs kaum oder keine Fälle hatten. Alles in allem hatten wir es sehr gut getroffen mit den kleinen Antillen und wir hatten dort eine gute Zeit.
      Schön zu hören, dass du einen Segelkurs machen möchtest. Für uns ist es klasse mit dem Boot unterwegs zu sein. Wenn man Zeit hat und gute Wetterbedingungen abwarten kann, macht es einen riesen Spaß!
      Also genieß die neue, alte Freiheit!
      Liebe Grüße aus Graciosa
      Steff

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