Die letzten Tage auf See waren unspektakulär. Am Morgen sammelten wir vier fliegende Fische an Bord auf, welche größer sind als wir erwartet haben. Dann vor der letzten Nacht änderten wir zum ersten Mal seit Tagen die Segelstellung, schifteten das Groß und segelten nun vor dem Wind nach Südwesten Richtung Sal. Augenblicklich waren die Bootsbewegungen angenehmer, denn Piccolina lag nun leicht auf der Backe, statt von einer Seite auf die andere zu schaukeln. Das Leuchtfeuer geleitete unseren Weg zum Hafen, ein größerer Kai für Frachter und ein Bojenfeld für kleinere Boote. Um Fünf Uhr viel der Anker, wir genehmigten uns den wohlverdienten Anleger und danach fielen wir in unsere Kojen und schliefen endlich mal wieder aus.
Am nächsten Morgen bekamen wir einen Lift an Land, so mussten wir unser Dinghy nicht aufblasen. Dort klarierten wir bei der Polizei ein. Zoll können wir erst am Montag machen, der hat am Wochenende nicht geöffnet. Wir sahen uns erst mal um. Palmeira ist ein kleines Dorf, ein paar Restaurants und Cafes, ein paar Minimarkets, staubige Straßen. Gleich am Pier bei den Fischern ein paar Souvenirstände, die auf Touristen warten, die hier bei einer Inselrundfahrt oder einem Segelevent vorbeikommen.
Die Insel ist karg und trocken, ein paar kleinere Vulkankegel sind zu sehen, sonst ist sie eher flach. Außer ein paar Dornbüsche gibt es kaum Vegetation. Gleich vor der Ankerbucht gibt es einen Sandstrand – nicht so schön wie unten in Santa Maria, aber die Locals kommen an den Wochenende gerne hierher.
Anbei ein paar Fotos, leider funktioniert unser Login immer noch nicht, deshalb etwas unsortiert….
Autor: Raubo
Angekommen auf den Kapverden
Mehr dazu später, wenn wir unsere Probleme mit der Homepage glöst haben.
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Bald geht’s los…
Es wird Zeit weiter zu segeln. Nachdem wir nun schon den zweiten Winter auf den Kanaren verbrachten, möchten wir etwas Neues kennenlernen. Unser nächstes Ziel sind die Kapverden. Ein Inselstaat vor der westafrikanischen Küste, bestehend aus neun bewohnten Inseln. Auf die Insel Sal sind es von hier ziemlich genau 800 Seemeilen, ca. 1500 Kilometer. Das ist mit dem Boot schon eine ganze Menge, denn wir sind ja nicht schnell. Wir werden also etwa eine Woche unterwegs sein, je nach Wind . Aber nachdem wir doch noch einige Sachen am Boot zu erledigen hatten, freuen wir uns schon auf die Überfahrt. Eine Woche nichts um uns herum. Eine Woche die wir nur mit Schlafen, Essen, Lesen und Wache schieben verbringen werden.
Wir sind schon sehr gespannt. Es heißt die Kapverden sind wie die Kanaren vor 60 Jahren – andere sagen es ist Afrika light. Mal sehen wie wir die Inseln erleben werden. Jedenfalls freuen wir uns drauf. Einziger Nachteil: die Sprache. Es wird Creol (eine Mischung aus portugiesisch mit afrikanischen Elementen) oder portugiesisch gesprochen. Wir können ja schon mal während der Überfahrt unsere Sprachmuskeln trainieren….
Die letzten Tage haben wir damit verbracht halb Las Palmas leer zu kaufen und versuchen nun alle diese Dinge im Boot zu verstauen. Ab jetzt wird alles teurer – so heißt es, also mitnehmen was geht. Na ja – verhungern werden wir jedenfalls nicht während der Überfahrt und manchmal wünsche ich mir einen etwas größeren Kühlschrank. Und dann heißt es Abschied nehmen von Las Palmas, den Kanaren, dem Spanischen, von Europa….
Abschied vom Hafen …den schönen versteckten Häusern Blüten am Straßenrand
Wenn alles klappt, werde ich während der Überfahrt wieder kleine Beiträge online setzen…
Bis dahin, Euch allen schöne Ostern!
Wir gehen in die Verlängerung…
Aus den geplanten drei Wochen Aufenthalt in Las Palmas sind nun schon sechs geworden. Es ist zwar ein Ende in Sicht, aber die Arbeiten ziehen sich. Unsere To do – Liste wird langsam kürzer, dabei erledigen wir auch viel „nebenher“ Dinge die nicht aufgelistet sind. Die letzten Tage haben wir z. B. unsere Lautsprecher, die schon seit zwei Jahren mit uns unterwegs sind eingebaut. Nicht ganz so einfach im Boot noch Platz für einen großen Basslautsprecher zu finden. – Und Rolf mag es ja eigentlich gar nicht Löcher in sein Boot zu sägen – aber nun haben wir endlich einen zufriedenstellenden Sound, das haben die alten Boxen einfach nicht geschafft. Was uns auch schon länger im Magen lag war unser Windmesser, der bei der Fahrt von La Gomera hierher den Dienst quittiert hatte. Nicht vollständig, aber das Windrad drehte sich nicht mehr. Nur die Windrichtung wurde noch angezeigt. Schon vor zwei Wochen war Rolf oben am Mast und versuchte den Windmesser freizuspülen, allerdings half das genau 15 Minuten und als Rolf wieder sicher an Deck war, streikte das Gerät wieder. Nun also gestern ein neuer Anlauf. Erst Steffi rauf auf den Mast um das Anemometer abzubauen, dann im Boot den Dreck rausgespült und geölt, schließlich steckte Rolf den Windmesser wieder an.
Auch ein Großprojekt ist eine neue Matratze für unsere Achterkabine. Alles nicht ganz so einfach wie zuhause, wo man eine passende Matraze für die Bettengröße aussucht und gut, denn die Liegefläche auf dem Boot hat alles außer gerade Kanten. Also Bezug runter, Matratze mit einem (scharfen!) Brotmesser zugeschnitten. Nach ein paar Durchgängen ist das Ergebnis zufriedenstellend. Nun kann der Bezug entsprechend umgeändert werden. Für Amateure wie uns auch eine Arbeit von Tagen – anzeichnen, einfassen, Reißverschluss annähen und schließlich final zusammen nähen. Letztendlich passt irgendwann alles und wir können wieder einen Punkt auf der Liste abhaken.
Unsere Achterkabine bekommt eine neue Matratze
Dazwischen genießen wir das Wetter, die kanarische Küche und entdecken – obwohl wir schon so lange hier sind – immer noch neue Plätze, Orte und Restaurants. – OK, letzteres gibt es in Las Palmas unglaublich viele. Es wäre wohl eine Lebensaufgabe diese alle durchzuprobieren…

andere Perspektive gelungener Mix: alt und neu schöne alte Fensterläden Ausflug nach San Cristobal bei viel Schwell Die Gischt kommt bis über die Promenade Bourgainvillea als Autobahnbegrünung…. Ausflug nach Aruca Tapas gehen immer….
Wieder am „S“
Es war nicht ganz einfach uns einen Platz in der Marina zu sichern. Gleich am Freitag morgen standen wir im Marinaoffice und bekamen erst einmal die Aussage, dass keine Plätze frei wären. Wir standen auf Platz drei der Warteliste und die Marina war voll. Was nun? Erste Diskussionen drehten sich nur im Kreis: der Hafen ist voll, die Ankerbucht wird geschlossen, Punkt. Da wir in Augenblick nicht auslauffähig sind, noch ein paar Sachen reparieren müssen und auf offene Bestellungen warten, blieben wir hartleibig. Während ich zur Post marschierte um eine eingetroffenes Päckchen zu holen, setzte sich Rolf auf die Bank vors Büro. Als ich zurückkehrte saß er noch immer stoisch dort, aber es kam langsam etwas Bewegung in die Sache. Der Hafenmeister telefonierte einige Stellen ab und schließlich bekamen wir einen Platz an einer Kaimauer nahe dem Werftgelände zugewiesen. Also nichts wie hin. Es war definitiv der schlechteste Liegeplatz in der ganzen Marina, aber wählerisch konnten wir nicht sein. Um unsere Festmacher durch Scheuern an der scharfkantigen Kaiauer nicht gleich in der ersten Nacht zu ruinieren, kramten wir unsere kurzen Kettenvorläufe raus und befestigten unsere Leinen an deren Ende. Wenigstens meinte es das Wetter gut mit uns. Bei wenig Wind und wenig Schwell lagen wir einigermaßen ordentlich, allerdings mag ich gar nicht wissen, wie garstig es dort werden kann, wenn einen der Wind auf die mit Seepocken gespickte Mauer bei Niedrigwasser drückt. Als am Samstagmorgen die Marineros bei ihrer täglichen Runde mit dem RIB vorbeikamen, fragten wir gleich nochmal nach einem Platz am Schwimmsteg. Wieder die übliche Auskunft: die Marina ist voll.
Doch wieder erwarten, keine zehn Minuten später, kommen die Marineros nochmals ans Boot – am S-Ponton sei ein Platz frei. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen und wenige Zeit später lagen wir sicher vertäut am vertrauten Ponton, der uns auch letztes Jahr einige Zeit beherbergt hatte.


Nun können wir uns wieder auf unsere Arbeit im und am Schiff konzentrieren. Die Installation des Wassermachers zieht sich etwas, da wir möglichst keinen Stauraum verschwenden wollen. Nun sind die verschiedenen Bauteile zwischen Pantry, Motorraum und unter den Bodenbrettern verbaut. In den nächsten Tagen müssten die letzten Leitungen verlegt sein. Fehlt nur noch der finale Testlauf. Aber da werden wir wohl warten, bis wir wieder aus dem Hafen raus sind. Denn Öl oder Diesel ist Gift für die Umkehrosmosemembran, die so fein ist, dass sie über 99% des Salzes aus dem Meerwasser filtert. Und die Wasserqualität hier ist nicht immer gegeben, wie man des öfteren an den Ölschlieren an der Oberfläche sehen kann.
Außerdem sollten wir uns nochmals genau überlegen, was wir uns an Ersatzteile zulegen sollten, denn wenn alles klappt möchten wir im nächsten Monat auf die Kap Verden segeln. Ab dann wird es nicht mehr so einfach seinTeile zu bekommen.