…die Pest an Bord…

Naja, ganz so schlimm wie in dem Seemannsliedklassiker (was für ein Wort!) ist es noch nicht – wir können hervorragendes Wasser trinken und von Bord mussten wir auch noch niemand werfen. Dennoch ist es mittlerweile nicht mehr witzig. Seit Wochen husten, schnupfen und fiebern wir durch die Gegend. Zwischendurch waren wir fast auskuriert, dann erwischte uns beide ein Rückfall auf den wir gern verzichtet hätten. Leider können wir somit kaum was unternehmen, maximal kurz mal raus zum Einkauf in die Markthalle oder in eine Tapasbar. Auch das Boot kommt momentan etwas kurz, wir sind schon froh, dass wir die reparierte Genua angeschlagen bekommen haben.

Wir hoffen dass wir bald wieder fit sind, denn nächste Woche wollten wir weiter..

herrliche Auswahl

Ein frohes und gesundes neues Jahr

wünschen wir allen unseren Freunden, Verwandten und Lesern!

Nachdem gestern perfektes Strandwetter war, ließen wir uns ein kurzes Sylvesterschwimmen natürlich nicht nehmen. Auch unsere Freunde, die uns gerade aus der Heimat besuchen, genossen nicht nur das Bad im Atlantik, sondern auch die kühlen Getränke an der Strandbar. Ein herrlicher Tag zum Jahreswechsel.

Playa Teresitas

Letzte Woche stand auch ein kurzer Ausflug an den Fuß des Teide auf dem Programm. Der Vulkan ist mit seinen über 3700 Metern Höhe (über NN) nicht nur der höchste Berg auf den Kanaren, sondern auf dem gesammten spanischen Staatsgebiet. Eine tolle – etwas bizarre – Landschaft, die uns entfernt an das Altiplano in Südamerika, oder das Hoggargebirge in Algerien erinnert aber doch ganz speziell ist. Die tiefstehende Sonne tauchte alles in wunderbar warme Farben, die vulkanischen Felsen, die Sukulenten und Büsche erschienen sehr plastisch und über den Calderarand fiel ein Vorhang aus weißen Wolken. Einfach schön – aber kalt. Hier in der Caldera, auf über 2000 Meter Höhe klettert das Thermometer nur noch wenige Grad über die Null-Marke. Also dann lieber doch wieder ins Auto und sich durch die irre Mondlandschaft kutschieren lassen….

Am Fuße des Teide

Wieder auf dem Weg ans Meer fahren wir durch den dicken Gürtel aus kanarischen Pinien, die auf den Vulkanhängen wächst. Teilweise kommen wir in dichten Wolken, die vom Nordostwind die Hänge hinaufgeschoben werden. Unten im Süden blühen dafür schon die ersten Mandelbäumchen die an geschützten, sonnigen Plätzen wachsen.

Nicht ganz soweit entfernt, aber auch ein netter Ausflug, den man sogar mit der Straßenbahn unternehmen kann, ist die Fahrt hoch nach La Laguna. Mittlerweile praktisch mit Santa Cruz zusammengewachsen, ist San Cristobal de La Laguna (so der ofizielle Name) geprägt von Kirchen und historischen Gebäuden. Nach der Besiedelung der Kanaren durch die Spanier wurde La Laguna die erste Hauptstadt der Insel und besaß die erste Universität, verlor jedoch später zu Gunsten von Santa Cruz an wirtschaftlicher und politischer Bedeutung. Heute lädt die Stadt ein zum Bummeln und Shoppen, die zahlreichen Bars und Cafes sind gut besucht.

eine der vielen Kirchen

Doch auch Santa Cruz hat viel zu bieten und über die Feiertage wurde es uns hier nicht langweilig. So wurde die große Bühne die für ein Popkonzert aufgebaut wurde, am Weihnachtstag für ein Konzert des Symphonieorchesters von Teneriffa benutzt, welches kostenlos besucht werden durfte. Wenige Tage später bewunderten wir eine kurze Tanzvorführung zweier offensichtlich klassisch ausgebildeten Profitänzer, an der wir zufällig nebenan im Cafe saßen, um nur einige Events zu nennen.



Viel zu schauen…

gibts in Santa Cruz de Tenerife. Nicht nur in der Stadt sondern direkt um uns herum in der Marina und im Hafen. Im Becken nördlich von uns liegen fast jeden Tag andere Kreuzfahrtschiffe an der Pier. Die Alexander von Humboldt – unter Seglern einfach Alex genannt – lag ein paar Tage gleich ums Eck. Auf der anderen Seite der Marina liegt eine wunderschöne Classicyacht, die Adventuress. Ein paar Meter weiter liegt eine über vierzig Meter lange Ketsch (für Nichtsegler: ein Zweimaster, mit kleinerem hinteren Mast), schauen wir achteraus aus dem Cockpit, sehen wir eine Luxusmotoryacht mit über 70 Metern Länge. Als wir angekommen sind, war die Crew am putzen und wienern wie die Weltmeister, zwei Tage später kam Besuch an Bord – wie wir das wissen? Der bootseigene Hubschrauber, der auf dem Oberdeck stationiert ist, holte wichtige, sehr wichtige, vielleicht aber auch nicht ganz so wichtige Leute :-). Beim ersten Mal noch superspannend wenn so ein Chopper in 200 Meter Entfernung abhebt, nach dem dritten Mal ist es nur noch lästig, da doch ziemlich laut….!

Auch ein kleines Highlight ist der nette Markt in Santa Cruz. Gleichermaßen von Einheimischen und Touristen frequentiert, bietet er vom Obst, über Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte in allen Variationen. Es gibt auch einen Laden mit asisatischen und südamerikanischen Spezialitäten, Gewürze, Käse, Touristennippes und was weiß ich noch alles. In und um den Markt sind viele Cafes und Bars, für den kleinen oder größeren Hunger zwischendurch. Schön ist es auch durch die Straßen zu schlendern. Immer wieder kommen Plätze mit eindrucksvollen, schattenspendenden Bäumen. Wobei wir jetzt im Winter auch gern mal ein Sonnenplätzchen nehmen. Die Temperaturen sind noch ganz angenehm, die letzten Tage war ausnahmslos Sonne und blauer Himmel angesagt. Wir hoffen über Weihnachten bleibt uns das gute Wetter erhalten.



Santa Cruz de Tenerife

Nach einigen Wochen auf der „grünen Insel“ wurde es mal wieder Zeit für Luftveränderung. Also warteten wir auf guten Wind der uns nach Santa Cruz de Tenerife bringen sollte. Am Montag war es soweit, angesagt waren zuerst östliche Winde, gefolgt von Nordost. Der Plan war nach Norden zu segeln, bis der Winddreher erfolgt ist, um dann die Nordostspitze von Teneriffa anlegen zu können. Soweit so gut, nach dem ablegen motoren wir an der Westküste von La Palma nach Norden, bis wir oberhalb der Insel auf gleichmäßigen Ostwind treffen. Einige Stunden segeln wir nach Norden, doch der angesagte Nordostwind läßt auf sich warten. Also kreuzen wir etwas auf, bis wir endlich – es ist schon dunkel – den gewünschten Kurs anlegen können. Nachts kommen wir gut voran, doch am nächsten Vormittag dreht der Wind immer weiter nach Ost und wir müssen abfallen und später sind zwei Holeschläge nötig um die Nordspitze von Teneriffa zu umrunden. Mittlerweile ist es schon wieder dunkel geworden – die Tage sind aber auch echt kurz zu dieser Jahreszeit! Auf dem Weg nach Santa Cruz kommen wir an einer Ankerbucht vorbei. Es ist schon stockdunkel, wir können die Felswände nur schemenhaft wahrnehmen, plötzlich bläst es mit bis zu 17 Knoten, auch im vermeintlichen Windschatten der Bucht die Barancos herunter. Wir hören die Wellen am Strand unweit vom Boot und sehen im Taschenlampenlicht die weißen Schaumkronen. Das ist uns bzw. eher mir etwas ungeheuer, da wir die Dimensionen bei der Dunkelheit schlecht einschätzen können. Wir beschließen direkt nach Santa Cruz in die Marina zu fahren. Etwa eine Stunde später sind wir an der richtigen Hafeneinfahrt – im Gegensatz zur schwarzen Küste zuvor ist die Stadt und das Hafengelände hell beleuchtet. Die Marina besitzt keinen Rezeptionssteg für Boote die neu ankommen, dafür kann man sie 24 Stunden am Tag anfunken, damit sie Neuankömmlinge einweisen. Wir bekommen gleich am ersten Ponton einen Platz an einem großen Finger und zwei Marineros helfen beim anlegen. Sehr guter Service. Wir sind müde, trinken unseren wohlverdienten Anleger nach 180 gesegelten Meilen, essen noch eine Kleinigkeit und fallen in die Kojen.

Die Nordküste Teneriffas

Am nächsten Tag klarieren wir ein und machen uns ein erstes Bild von Santa Cruz. Die Marina liegt direkt vor der Stadt und wir sind in fünf Minuten im Zentrum.

Blick vom Boot auf die Berge im Norden

Wir genießen es mal wieder in einer großen Stadt zu sein und bummeln durch die Straßen. Meist Hochhausschluchten, aber schön gemacht, mit Bäumen gesäumt, viele Straßencafes und alles ziemlich sauber und aufgeräumt. Die Stadt gefällt uns – das können wir auf den ersten Blick sagen. Wir können viel zu Fuß erreichen, doch es gibt auch eine riesige Busflotte, die nicht nur die Viertel der Hauptstadt, sondern alle Teile der Insel miteinander verbindet. Der Busplan ist ein ganzes Heft, da werden wir sicher noch ein paar Tage brauchen, bis wir uns genau zurechtfinden….

Auch schön: am Abend gibt das Symphonieorchester Tenerife ein kurzes Konzert in den Innenstadt. Wo gibt es dann denn noch? Sehr schön!