Tschüss Lübeck

zum letzten Mal Leinen los

Heute war es endlich soweit. Zum letzten Mal hieß es Leinen los in Lübeck. Danke für die vielen guten Wünsche zum Abschied. Wir haben lange darauf gewartet, doch jetzt steckt einem schon ein kleiner Klos im Hals wenn alle zum Abschied winken. Aber die Freude ist groß, auch

in der Nord Ost Marina

wenn die erste Etappe nur bis Travemünde geht. Hier haben wir noch einen Termin mit unserem Segelmacher und der Persenningmacher kommt auch noch mal vorbei. Also werden wir ein paar Tage hier im Fischereihafen sein. Morgens sind die Fischer am Kai und verkaufen ihren frischen Fang und ab und zu weht ein entsprechender Duft zu uns aufs Boot.

 

Bei unserer Fahrt auf der Trave kommen uns Bernd und Christine auf ihrer La Digue entgegen. Was für ein Zufall. Die zwei waren sechs Wochen unterwegs und nun begegnen wir uns hier. Grüße werden zugerufen, sie fahren kurz zu uns rüber und wünschen uns alles Gute für die Reise. Dann am Abend die Überraschung: da stehen die Beiden mit einer Flasche Sekt vor der Piccolina und wir stoßen gemeinsam auf eine gute Reise an. Soooo nett!!

Anbei noch ein paar Bilder von Lübeck die wir bei einer Probefahrt mit dem Dhingy aufgenommen haben:

 

 

Endspurt

  • Der Abfahrtstermin rückt näher, aber die Tage sind immer noch sehr arbeitsintensiv. Hier ein beispielhafter Tagesablauf:

Nach dem Frühstück wird erst mal an unserer Holzkonstruktion weiter gebastelt. Diese möchten wir im Motorraum einbauen, als Unterbau für diverse Pumpen und den Elektromotor für den Wassermacher. Rolf hängt dazu bäuchlings über dem Dieselmotor, zeichnet die Bretter an, damit wir sie passend zusägen können. Das Bootsbausperrholz wird erst mit Epoxydharz beschichtet, dann verschraubt und schließlich lackiert. Zwischen den Trocknungsphasen statten wir dem örtlichen Bootzubehördealer einen Besuch ab. Heute stehen Kabel und Filter (Öl und Diesel) für den Motor auf dem Zettel. Aber wie Üblich finden sich auch noch ein paar andere Teile die in den Einkaufskorb wandern.

Nach der Mittagspause spritze ich eine kleine Fuge am Süll mit spezieller Dichtmasse aus und bin froh, dass ich mir nicht wieder alle Finger mit dem Zeug einsaue. Dann ist wieder mal die Holzkonstruktion mit lackieren dran.

Danach mache ich mich dran, die Kabel der Seitenlichter auszuwechseln. Diese sind vom Verteiler in der Vorschiffskabine durchs Schott in den Ankerkasten geführt, von dort an Deck bzw. an den Süll um dann im Rohr des Bugkorb zu verschwinden bis kurz vor die seitlichen Positionslichter. Im Ankerkasten darf kein Kabel angestückelt und auch kein elektrischer Schalter vorhanden sein, da unsere Gasflaschen dort gelagert werden. Bei der Aktion bietet es sich ja an, die Seitenlampen zum polieren ganz abzuschrauben. Mittlerweile haben sich doch leichte Rostränder gebildet.

Mitten in der Arbeit bekommen wir Post vom Zoll, dass unser Ersatzteil für den Motor, das in Kanada bestellt wurde, auf Abholung wartet. Wir haben heute gerade noch eine knappe Stunde dafür Zeit. Also nichts wie los, erst beim örtlichen Druckerladen vorbei und dir Rechnung ausdrucken, dann durch halb Lübeck um noch rechtzeitig auf die zuständige Dienststelle zu kommen. – Hat geklappt. Der „mixing elbow“ ist nun auf dem Schiff und kann eingebaut werden.

Vorher müssen wir aber nochmal ran und die Seitenlichter wieder anbauen und anschließen. Womit dann der Tag auch zu Ende geht und endlich Zeit ist für einen gepflegten Sundowner 😊

Die letzten Tage liefen ähnlich ab, dafür besitzt unser Boot nun einen Windgenerator, einen neuen 33kg Rocna Anker, nochmals 80m verzinkte Ankerkette die momentan unter den Bodenbrettern gestaut ist, eine feste Reling für unsere Solarpaneele von AXSUN, eine neue Maindrop Tasche, eine neue Fock und und und….

Es wird Zeit dass es losgeht….

endlich wieder ein Segelboot

Das hat jetzt wirklich lange gedauert. Gefühlt mussten wir 500 Jahre auf unseren Achterstagisolator warten. Ohne Achterstag, konnte die neue Rollanlage fürs zweite Vorsegel nicht korrekt abgelängt werden, ohne genaue Länge des Vorstags kein Vorsegel.

Aber jetzt ist es endlich soweit: Das Achterstag (hinteres Drahtseil zum Abspannen des Mastes) ist soweit fertig und wir sind dabei unsere Kurzwellenfunke in Betrieb zu nehmen. Für alle Technikneugierige: der Draht des Achterstags fungiert als Antenne, dafür sind Isolatoren am oberen und unteren Ende des Stags angebracht, damit nicht das ganze Rigg unter Spannung steht und die Antenne die richtige Länge hat. Wenn alles funktioniert können wir damit nicht nur per Kurzwelle um die halbe Welt funken, sondern auch Wetterdaten per grib-file herunterladen und über unser Pactor-Modem emails empfangen. Es bleibt spannend wie gut unsere Übertragungsraten werden….

Nicht nur vom Rigg gibt es Gutes zu berichten: die Badeplattform am Heck der Schiffs ist fertig. Leider mussten wir deshalb die Position der Winfahnensteuerung etwas anpassen.

Unsere neue Kuchenbude ist prima geworden ( für Nichtsegler: das ist wie eine Art Vorzelt fürs Cockpit). Alle drei Seiten haben große Fenster, die bei zuviel Sonne auch abgeschattet werden können. Und ganz toll sind die Moskitonetze die eingezippt werden können, wenn die Seiten aufgerollt sind. So können wir bei lauen Sommerabenden im Cockpit sitzen, eine leichte Brise genießen und die lästigen kleinen Biester müssen draußen bleiben.

Aber immernoch gibt es einiges zu tun bevor wir loskommen. Dabei scharren wir schon langsam mit den Hufen, aber bei dem Chaos…. :-)))

alles hat so seinen Platz auf dem Schiff 😉

Sie schwimmt wieder

Die Tage in Lübeck waren ausgefüllt mit Arbeit. PICCOLINA wurde vorbereitet, damit der seitliche Streifen gespritzt werden konnte, die neuen Fenster wurden eingebaut, Püttinge frisch abgedichtet, die Flächen für die Solarpaneele vorbereitet, die neue Badeplattform angepasst und vieles, vieles mehr.

Das Gute für uns: da wir nur in die Werkstatt bzw. auf unser Boot durften, wenn die Werftmitarbeiter da waren, hatten wir die Wochenenden richtig frei. – ohne schlechtes Gewissen ausschlafen, bummeln gehen, an die Ostseeküste fahren und die ersten Frühlingstage genießen. Soooo schön!

Jetzt schwimmt unsere Kleine wieder. Zwar noch ohne Mast, denn erst im Mai wird wieder aufgeriggt, aber immerhin ist sie nun wieder in ihrem Element.

 

es geht was…

Rolf und ich sind wieder nach Lübeck gefahren, um an unserer PICCOLINA zu arbeiten. Aber nicht nur wir, sondern auch die Werft packt kräftig mit an. Und so steht unser Boot nun in der beheizten Werkstatt und wird vorbereitet, damit nächste Woche der Seitenstreifen neu lackiert werden kann. Danach werden die neuen Portlights eingebaut. Auch im Cockpit gibt’s ein neues Fenster. Der Ausschnitt ist ausgesägt, jetzt muss noch das Fenster rein, damit wir in der Naviecke mehr Licht bekommen. Wir sind schon sehr gespannt auf das Ergebnis.

Wir freuen uns auch sehr auf unsere neuen Solarmodule von AxSun. Zwei semiflexible Module wollen wir auf dem Hardtop installieren und zwei weitere Module kommen an die Reling. Später dazu mehr…

Da nun endlich auch das Wetter milder geworden ist und das Salz von den Straßen weggewaschen, holte Johannes unsere Motorradkiste um sie bei sich zu lagern. Vielen Dank an Birgit und Johannes!!

Aber nicht nur unsere Motorräder haben wir eingelagert. Gefühlt haben wir unser halbes Leben in Kisten verpackt, die nun in den Keller gewandert sind.