Über einen Monat lagen wir nun vor Anker am Stadtstrand von Las Palmas. Genügend Zeit um unser Stromkonzept zu testen. Piccolina kann sowohl aus Wind als auch auch Sonne Strom produzieren. Unser Windgenerator von Superwind hat sich inzwischen gut bewährt. Selbst bei Wind über 30 Knoten arbeitet er zuverlässig und relativ leise. Nur einmal, bei der Fahrt von Guernsey nach L’Aber Wrac’h schalteten wir ihn ab. Durch die hohen Wellen versetzte es uns immer wieder das Heck, so dass dann plötzlich Sturmböen aus anderen Richtungen unserem Superwind etwas zusetzten. Die Tatsache, dass wir den Windgenerator manuell ausschalten können (das geht nicht bei allen! ) ist für uns sehr wichtig. Im Hafen, wenn wir am Landstrom hängen muss das Ding ja nicht unnötig laufen und die Nachbarboote belästigen.

Auf unsere Solarpaneele sind wir ziemlich stolz. Piccolina hat im ganzen vier Stück, alle bei AxSun in Laupheim hergestellt. Zwei davon sind auf dem Hardtop verklebt und begehbar, zwei sind seitlich an einer festen Reling angebracht und können bei Bedarf stufenlos bis etwas über waagerecht aufgestellt werden, um einen möglichst guten Winkel zur Sonne zu bekommen. Das Beste an den seitlichen Solarpaneelen sind die bifacialen Zellen mit denen Sie bestückt sind. Diese sind auch auf der Rückseite aktiv und können dort nochmals bis zu 30% mehr Strom produzieren. Auf Booten ideal, da sie im aufgestellten Zustand, von der Wasseroberfläche reflektiertes Licht zusätzlich in Energie umwandeln. Die Paneele auf dem Hardtop laden die Batterien für Motor, Bugstrahlruder und diverse andere kleinere Verbraucher. Die zwei seitlichen Paneele versorgen über je einen MPPT-Regler (Maximum Power Point Tracking) unsere Hausbank, die aus 4x 120Ah AGM Batterien besteht, mit Energie. Über die Regler können wir auch auslesen, wieviel Strom jedes Paneel produziert. 800Wh pro Tag und Paneel sind keine Seltenheit und wir sind sehr zufrieden damit, wenn man bedenkt, dass das Boot sich ja permanent bewegt und die Paneele daher meistens nicht immer optimal ausgerichtet sind. In der Praxis sind unsere Batterien meist schon am frühen Vormittag aufgeladen. Bleibt noch abzuwarten, ob auch für unseren energiehungrigen Wassermacher, den wir voraussichtlich ab den Kap Verden in Betrieb nehmen möchten, ausreichend Dampf zur Verfügung steht.
















Zuerst ist es etwas subtil, man sieht Faschingskostüme in den Geschäften und in Santa Catalina ist eine große Tribüne aufgebaut. Von den Veranstaltungen dort haben wir bis jetzt nicht viel mitbekommen. Mal ein bunter, durch laute rythmische Musik aufallender Karnevaltruck auf der Stadtautobahn, eine Übertragung im Kanarischen Fernsehen, das wars – bis gestern. Wir hatten uns endlich mal wieder auf eine richtig ruhige Nacht gefreut, wenig Wind war angesagt, doch dann ab ca. elf Uhr Nachts wummerten Sambarythmen über das Hafengelände und wahrscheinlich auch über die halbe Stadt. Bis zum frühen Morgen ging das Spektakel,von einer erholsamer Nacht konnten wir nur träumen.









