Gutes Timing ?

Wir möchten weiter nach Antigua – hatte ich im vorigen Beitrag schon erwähnt. Zu COVID-Zeiten etwas aufwändiger als sonst, denn es muss vorab ein PCR-Test gemacht werden, der bei Einreise nach Antigua nicht älter als sieben Tage sein darf. – Das sollte machbar sein, immerhin ist das ein anständiges Zeitfenster.
Da wir momentan ein Auto haben versuchen wir uns im Hospital von Basse Terre per email für den Test anzumelden…. keine Antwort. Da Freitag Feiertag ist und wir nur noch bis Samstag den Mietwagen haben, fahren wir kurzerhand direkt hin und fragen uns im Krankenhaus zum Testlabor durch. Vor der Anmeldung ziehen wir eine Nummer, warten geduldig auf unseren Aufruf und erklären dann der Dame hinter der Scheibe, dass wir einen PCR-Test benötigen. Es geht etwas hin und her, da unser französisch nicht besonders gut ist und die Angestellte, als sie das bemerkt gefühlt noch schneller auf uns einredet, dafür nun etwas lauter. Dennoch notiert sie unsere Namen auf dem Terminzettel und gibt uns ein Formular mit, das wir schon mal ausfüllen können. Als wir damit wieder vorstellig werden, schickt sie uns zur Kollegin, die nicht nur ein klein wenig Englisch kann, sondern auch schön langsam Französisch mit uns spricht. Das klappt wunderbar! Unsere Daten werden direkt in den PC eingetragen und wir gehen ein Zimmer weiter in den Wartebereich. Kurze Zeit später dürfen wir nacheinander zum Test. Nun heißt es warten und hoffen, dass wir das Ergebnis wie geplant zwischen 48 und 72 Stunden später bekommen. Die nette Dame von der Anmeldung hatte uns einen Zettel mitgegeben, für den Fall dass es nicht klappt und meinte wir sollten dann am Dienstag nach Ostern wiederkommen und das Ergebnis persönlich abholen. Das sind ja tolle Aussichten. War wohl nicht so eine klasse Idee über die Feiertage die Insel zu wechseln. Immerhin wurde unser PCR-Test kostenlos durchgeführt.
Während wir auf das Ergebnis warten nutzen wir das Auto, machen Einkäufe, besuchen noch ein paar Schiffsausrüster und düsen einfach nochmal auf der Insel rum und schon am Abend des nächsten Tages bekommen wir das Testergebniss per email geschickt. Perfekt!! Am Freitag (besser gesagt Karfreitag) schauen wir schon mal wo man in Deshaies ausklarieren kann. Der Shop mit dem Computer hat zu – klar ist ja auch Feiertag. Dafür genießen wir ein paar schöne Stunden im botanischen Garten in Deshaies, mit seinen wunderschönen tropischen Pflanzen. Helikonien, Orchideen, Bromelien in unterschiedlichen Farben und Formen, Palmen und tropische Bäume, alles sehr schön angelegt. Leider hatten sie die Voliere geschlossen, dennoch waren auf dem Rundweg ein paar Papageien und Flamingos zu sehen. Alles in allem ein lohnender Ausflug.

Am Samstag gehen wir schon früh los und fahren wiederrum nach Deshaies um dort auszuklarieren. Doch auch heute stehen wir vor einem geschlossenen „LePELICAN“. Wir fragen die Nachbarschaft und erfahren, dass der Laden schon seit einem Monat geschlossen hat. Vielleicht wäre ja ein Zettel an der Tür angebracht mit dem Hinweis dass der Shop länger geschlossen ist! Es gibt eventuell noch die Möglichkeit bei der Police Municipal auszuklarieren. Doch Fehlanzeige, auch dort alles verschlossen. Und nun? Es ist Samstag morgen. Wie lange hat die Marina in Pointe a Pitre geöffnet? Schaffen wir das noch? Also los, quer durch die Insel nach Bas de Fort zur großen Marina. Uff alles gut – wir hätten uns gar nicht so beeilen müssen, das Büro hier hat bis am späten Nachmittag geöffnet und sogar am Sonntag morgen. Also ran an den PC und uns aus Guadeloupe abgemeldet. Dann wieder zurück zu Piccolina per Internet über das Eseaclear Portal schon mal in Antigua angemeldet. Am Nachmittag das Auto abgegeben und jetzt ein letztes wohlverdientes Feierabendbier an unserer Strandkneipe. Alles klar zum Ankerauf am frühen Morgen.
Gleich nach Sonnenaufgang geht’s los, denn wir müssen ja noch mehr als zehn Seemeilen an der Küste Guadeloupes entlang nach Norden und meist ist segeln unter Landabdeckung nicht ganz einfach, da der Wind sehr unstet ist und häufig dreht. Dennoch geht es ganz gut, nur 4 Meilen müssen wir motoren, dann sind wir raus aus dem Windschatten der Berge. Wir sind richtig schnell und kurz vor vier Uhr nachittags fällt der Anker in English Harbour in Antigua. Einem der momentan nur zwei geöffneten Einklarierungshäfen auf der Insel. Die Ankerbucht ist richtig voll und wir quetschen uns noch kurz vor das Außenriff. Immerhin ist der Ankergrund prima und unser Anker hält sofort bombenfest beim einfahren. Am nächsten Morgen melden wir uns bei der Marina an und wenig später bekommen wir einige Dokumente vorbeigebracht die wir ausfüllen müssen. Noch am Vormittag kommt der Health Inspector vorbei, nimmt die ausgfüllten Formulare wieder mit und freut sich über unsere Dokumentation unserer Körpertemperaturmessung der letzten zehn Tage. Alles OK, wir dürfen Einklarieren, keine Quarantäne nötig. Super. Schnell das Dinghy aufgepumpt und Rolf fährt zu Customs and Immigrations und bringt den offiziellen Papierkram hinter sich. Jetzt sind wir offiziell im Land und dürfen uns ganz normal bewegen. Wobei – da ist es wieder – das Problem mit dem Osterwochenende. Da auch hier auf dem Inselstaat in letzter Zeit ein Anstieg der COVID-19 Fälle zu verzeichnen war, hat die Regierung letzten Donnerstag kurzerhand beschlossen über das komplette Feiertagswochenende alle Strände zu sperren. Es wurde auch untersagt Vergnügungsfahrten mit dem Boot zu machen. Und von unserem Standort können wir sagen es wurde sich sehr strikt daran gehalten. Aber morgen ist ja wieder ein gewöhnlicher Arbeitstag, dann ist alles wieder fast normal….

 
 
Koiteich im botanischen Garten
Eine der vielen blühenden Helikonien
Orchideen im Schatten des Mangobaums
Le Pelican hat zu – keine Chance auszuklarieren
Kleiner Wasserfall abseits der Straße
Neugierige Schweine
Au revoir Guadelouope
Einreise nach Antigua

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