Heiße Quellen

Obwohl wir schon eine ganze Weile in der Ankerbucht am südlichen Ende des “ Cousteau-Nationalparks“ liegen, haben wir es noch nicht geschafft die warme Quelle am Strand zu besuchen. Irgendwas war immer. Entweder zuviel Schwell, so dass wir nicht mit dem Dinghy anlanden wollten, oder das Wetter war eklig, entweder wir kamen spät vom Einkaufen oder wir hatten schlichtweg gerade keine Lust dazu. Oft sehen wir Leute in dem Häuschen ganz am Ende des Strandes. Manche stehen stundenlang in der Ecke, manche holen nur Wasser. Mit dem SUP paddeln wir dann doch mal hin und ziehen das Bord ganz hinauf auf den Strand, denn es ist gerade Hochwasser. Über ein paar Steine gehts zum Badehaus, das leider etwas heruntergekommen ist. Im hinteren Teil sind zwei Becken gekachelt, eines hüfthoch, welches das zweite Becken durch einen Überlauf füllen sollte, das etwa bis zu den Knien reicht. Im ersten Becken kommt ein einfaches Rohr aus der Wand, mit wunderbar warmen, gut schmeckendem Süßwasser. Leider steht das Wasser nur etwa knöcheltief, da der Abfluß offen ist. Wir verschließen ihn provisorisch mit dem danebenliegenden Stein, der in eine Plastiktüte gewickelt ist und ganz gut passt. Der Wasserspiegel steigt, aber nur ganz langsam. Während wir unsere Füße im warmen Wasser baden (bei einer Außentemperatur von ungefähr 30°C), genießen wir die Aussicht über die Bucht, zu den Pigeon Inseln und auf den tiefblauen Ozean. Ein schönes Plätzchen zum Verweilen.
Auch sehr schön ist der kleine Strand in der Minibucht nebenan. Hier gibt es ein paar nette Trails durch die Büsche, immer an der Küste entlang, mit netten Ausblicken.
Nachdem wir einige sehr schöne Ausflüge machen konnten, sowohl an Land, wie auch im Meer, war der Plan nach Deshaies zu fahren, eine Bucht ganz im Nordwesten von Guadeloupe, bevor wir von dort weiter nach Antigua segeln. Doch nach einer kurzen Internetrecherche war mal wieder eine Planänderung fällig. Ich konnte keine einzige geöffnete Mietwagenfirma in Deshaies finden. COVID lässt grüßen. Aber eine Bucht weiter südlich könnten wir Glück haben. Also geht es ins eineinhalb Meilen entfernte Bouillante und tatsächlich bekommen wir recht unkompliziert und günstig bei „chezpipoetmandwee“  ein Auto gemietet. Auch Bouillante besitzt eine heiße Quelle und die scheint recht ergiebig zu sein, denn am Dorfrand steht eine geothermische Anlage, von welcher sich ein richtiger Fluß heißen Wassers am Ende des langen Kiesstrandes ins Meer ergießt. Hier ist immer was los. Besonders abends kommen viele Familien zum Baden und je nachdem wie nah man an die Quelle geht, kann man sich die gewünschte Wassertemperatur wählen. Einziger Nachteil: es müffelt teilweise ganz erheblich nach Schwefel in der ganzen Bucht.







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