Nebelzeit

Wir genießen es, endlich wieder ein paar Tage am Anker zu hängen. Sao Jacinto ist perfekt für uns. Die Bucht ist ruhig, das kleine Städtchen davor hat eigentlich alles was man braucht. Der Bäcker ist prima, es gibt gute und günstige Restaurant, also genau richtig um es ein paar Tage ruhig angehen zu lassen. Man kann an den langen Strand spazieren, der hinter den Dünen liegt. Nachts ist es total still nur den Tag über sind ständig kleine Boote am kommen und gehen. Aber das ist gar nicht lästig – im Gegenteil ist es eher interessant was so alles los ist.

Momentan gibt es oft Küstennebel. Hier in der Bucht von Sao Jacinto liegen wir manchmal in der Sonne, obwohl wir die Nebelschwaden an der kaum zwei Kilometer entfernten Küste wabern sehen. Teilweise stecken aber auch wir in pottendickem Nebel, vor allem morgens und nachts.

Vor Anker in der Bucht vor Sao Jacinto – Mal mit Sonne…
…mal in dickem Nebel
Hier schaut gerade noch die Spitze des Leuchtturms raus
Die Southeast ankert heute neben uns

Es sind zwei Tage mit leichtem Nordwind angesagt. Die wollen wir ausnutzen um weiter in den Süden zu kommen. Als wir morgens um 10 Uhr Anker auf gehen, hängt immer noch der Nebel in der Bucht. Die Strömung im Ria, schiebt uns mit 3,4 Knoten vorwärts, wenigsten passt die Tide heute. Wir werden ins Meer gespuckt, die Wellen im Mündungsbereich sind eckelhaft kabbelig und es fühlt sich an wie wenn man auf einem Korken durchs Wasser treiben würde. Aber nach 2,3 Seemeilen ist der Spuk vorbei und die Wellen werden lang, rund und weich. Der Nebel ist nicht mehr dick. Es liegt nun eher eine Dunstglocke über uns, aber solange wir zwei Seemeilen Sicht haben ist alles gut. Nur der Wind, der angesagte Nordwind, der schwächelt erheblich und an segeln ist nicht zu denken. So müssen wir die ganze Strecke bis nach Figueira da Foz motoren. Dafür kommt am Nachmittag die Sonne raus und wir haben schönes Wetter als wir in der Marina da Figueira anlegen. Es ist noch Zeit für einen Stadtspaziergang bevor es dunkel wird, dabei sehen wir drausen schon wieder die Nebelbank heranziehen.

Am morgen wabert der Nebel über dem Land
Abends in Figueira liegt die Nebelbank auf See

Gleich am nächsten Tag geht es weiter. Scheint noch die Sonne während wir ablegen und durch die Bucht vor Figueira fahren, holt uns der Nebel bald ein. Mal sehen wir keinen Kilometer mehr, mal lockert es ein wenig auf und es ist eine richtig schöne Stimmung auf See. Eine Zeitlang können wir sogar segeln, aber 8 Meilen vor unserem Ziel Nazarè schwächelt der Wind und der Nebel gibt uns keine 300m Sicht. Puuuhhh, ganz schön anstrengend.

Mal ist moderate Sicht und mystische Stimmung
….und dazu noch segelbarer Wind
Zeitweise fliegen viele Sturmtaucher ums Boot
Kurz vor Nazarè sieht man fast die Hand nicht vor den Augen

Kaum sind wir um das Cap herum und biegen in die Bucht vor Nazarè ein, löst sich der Nebel in nichts auf, dafür blasen uns 6Bft um die Nase als wir das Groß bergen. Langsam fahren wir in den Hafen hinein, dieser liegt super geschützt durch seine lange, gewundene Einfahrt. Das Anlegemanöver 90° zum Wind beschreiben wir lieber nicht, da gibt es klare Abzüge in der B-Note, aber schließlich liegen wir „safe and sound“ im Club Naval da Nazarè.

Anfahrt nach Nazarè, jenseits des Caps ist die Nebelfront zu erkennen

Die kleine Entdeckungstour am nächsten Tag bestätigt den allerersten Eindruck von See: ein tolles Städtchen wo man es gut auch mal ein paar Tage länger aushalten kann.

Nazarè von der Sitio aus betrachtet

Ein Gedanke zu „Nebelzeit“

  1. na, euer Boot in der Bucht vor Sao Jacinto glänzt ja echt wie neu! Da hat sich die lange Arbeit ja echt bezahlt gemacht!
    Eine gute Fahrt gen Süden. Wogeht es denn weiter hin?
    Lieben Gruß
    Stefan und Anne

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