Willbough Bay

Unsere französischen Freunde von der IO sind angekommen. Nachdem sie zwei Monate auf Barbuda verbracht haben und sich nun in St. Martin wieder ordentlich verproviantierten (die Auswahl ist wesentlich besser und die Preise sind günstiger als in Antigua), reisen sie auch über English Harbour wieder inde Inselstaat ein. Am frühen Morgen hören wir die Ankerkette rasseln und begrüßen uns von Boot zu Boot. Bis zum Mittag haben sie schon einklariert und danach fahren wir gemeinsam in die Willbough Bay, etwa vier Meilen westlich. Die Bucht ist recht groß, der Pass einigermaßen breit und genügend tief. Wir ankern im südöslichen Teil, geschützt durch ein großes Riff im Süden der Bucht auf c. vier Metern über Sand mit Seegras. Das Wasser schimmert türkis, wenn die Sonne scheint, aber leider ist es nicht klar und man kann nicht einmal auf den Grund schauen, was wahrscheinlich hauptsächlich auf den dichten Bewuchs zurückzuführen ist. Doch wir liegen ruhig und außer uns, ist kein weiteres Boot vor Anker. Wir genießen ein paar faule Tage.

An der Südküste entlang zur Willbough Bay
Die Willbough Bay- ganz für uns allein

Schnorcheln gibt nicht viel her, da sich die Fische weitläufig verteilen. Nur einmal sehe ich ein Prachtexemplar einer Hornhelmet Snail, wie ich später im Internet recherchiere. Wir verbringen zwei nette Abende mit Annabelle und Fred, die schon zwei Tage früher wieder Anker auf gehen, um den guten Wind für die Fahrt nach Barbuda auszunutzen.

„Lord Helmchen“?…


Wir bleiben noch etwas. Der Wind nimmt zwar etwas zu und kommt nun leicht südlich, doch wird es nicht unangenehm schwellig. Dafür haben wir von hier aus unseren ersten Sprechfunkkontakt über Kurzwelle seit fast zwei Jahren. Wir sind total aus dem Häuschen, das Federico. EA8AEW aus Tazacorte uns aufnehmen kann. Sei wir in der Karibik sind, hatten wir immer wieder versucht in das Intermar Netz reinzuhören, fast immer ohne Erfolg. Oft waren wir in Ankerbuchten, die in Richtung Europa hohe Berge vor der Nase hatten, oder waren viele Boote um uns herum, oder irgendwelche Generatoren störten das Signal. Selbst mit dem Pactor Modem hatten wir teilweise Schwierigkeiten eine Verbindung aufzubauen, das ist allerdings viel besser geworden, seit wir das Modem über Bluetooth ansteuern können. Nun wird die Funkerei langsam wieder wichtig für uns, da wir uns bereit machen, bald über den Teich zu den Azoren zu segeln. Ohne Internet müssen wir unsere Wetterdaten ausschließlich über Kurzwelle herunterladen. Allerdings hat die Erfahrung gezeigt, dass wir auf dem offenen Wasser meist eine viel bessere Verbindung aufbauen können, als vor Anker oder in den Häfen. Dennoch gehört zu einer guten Vorbereitung dazu, sich mit dem ganzen eingiebig zu beschäftigen, damit wir uns auch in den verarbeitenden Programmen gut auskennen. Zusätzlich zu den grib Daten und Wetterkarten über Pactor, ist es natürlich toll, wenn man sich auch persönlich Austauschen kann und so werden wir uns die nächsten Wochen ausführlichmit dem Thema Funk beschäftigen.

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