Wir sind durch!

Der Atlantik liegt hinter uns. Von Cádiz hatten wir noch zwei Tagesetappen. Tag eins leider stundenlang unter Motor, da der wenige Wind der angesagt wurde, noch schwächer ausfällt. Kurz vor unserem Tagesziel runden wir das Cap Trafalgar. Bis jetzt war uns nur die berühmte Schlacht gleichen Namens bekannt, nun wissen wir auch wo genau die Spanier 1805 von der Britischen Marine so vernichtend geschlagen wurden.

Leuchtturm am Cap Trafalgar
Wolkenfront vor Barbate

Nach einer Nacht vor Anker in Barbate, Tag zwei mit feinstem Segeln vor dem Wind bis in die Bucht von Gibraltar. Der Strom schiebt uns kräftig als wir durch die Meerenge fahren, die Sonne lacht, der Schwell wird merklich weniger. Die Küste ist hügelig, manchmal schroff und überraschend grün. Nicht gerade so wie wir uns Andalusien vorgestellt haben und super schön. Viele große Pötte fahren durch die Straße von Gibraltar und auf Kanal 16, dem Rufkanal auf UKW ist richtig viel los. Langweilig wird es nicht auf diesem Schlag. Nicht weit hinter Tarifa, dem südlichsten Punkt Spaniens, sehen auch schon „the Rock“. Der Felsen auf dem Gibraltar erbaut ist. An der Einfahrt zur Bucht kommen wir in den Windschatten der Berge, deshalb rollen wir unser Vorsegel ein und motoren an den vielen Frachter und Tanker die hier auf Reede liegen vorbei. Es ist viel los, Versorgungsschiffe für die Ankerlieger fahren umher, Fähren nach Marokko und Ceuta queren unsere Kurslinie, aber alle geben acht und wir können stur unseren Kurs auf das britische Überseegebiet nehmen. Dort gehen wir erst mal zum Tanken, denn hier ist der Treibstoff zollfrei.

Im Westteil der Straße von Gibraltar steht noch viel Schwell auf die Küste
Viel Großschifffahrt ist unterwegs – im Hintergrund die marokkanischen Berge
Die Halbinsel vor Tarifa ist der südlichste Punkt
Frachter, Tanker, Fähren….
Die Berge sind sehr grün
Der markante Fels von Gibraltar
Am Eingang der Bucht lässt uns der Wind im Stich

Der Wind hat inzwischen – war ja klar – kräftig zugenommen, ein spanischer Gockel drängelt sich in der Zufahrt zum Tanksteg auch noch vor. Bei soviel Trubel und knapp 20 Knoten Wind ist das Anlegemanöver nicht sehr geschmeidig. Egal, die Tanks sind bald voll und wir können verholen an den Rezeptionssteg der Alcaidesa Marina in La Linea de Concepcion, gleich nebenan auf der spanischen Seite. Das klappt schon besser, trotz Wind, aber es ist auch mehr Platz und niemand der uns in die Quere kommt. Wir bekommen einen Steg zugewiesen und kaum sind wir in der Marina, nimmt der Wind merklich ab. Zwei Marineros helfen beim Anlegen, das sich nun wesentlich entspannter gestaltet. Wir sind jetzt formal im Mittelmeer angekommen. Wir sind froh, keinem der übergeschnappten Orcas über den Weg gefahren zu sein. Zwar war es die letzten Wochen etwas ruiger geworden, allerdings sind momentan auch nicht sehr viele Boote unterwegs. Die letzten Meldungen von Attacken kamen von der Küste vor Tanger in Marokko und südlich von Lissabon. Wir werden das Thema weiterhin im Auge behalten…

Es geht an vielen Ankerliegern vorbei
„The Rock“ mit der verschachtelten Stadt am Fuß

Wir werden die nächsten Tag La Linea und Gibraltar näher anschauen und freuen uns schon drauf.

Blick vom Liegeplatz auf Gibraltar

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