Prickly Bay / Grenada

Wir liegen nun seit gut einer Woche in der Prickly Bay im Südwesten der Insel vor Anker. In der Bucht liegen mindestens 50 Boote es ist immer ein Kommen und Gehen. Manche Yachten liegen hier nur eine Nacht, manche wie es scheint mehrere Wochen vielleicht auch Monate. Fährt man weiter nach Osten gibt es weitere Buchten, die sehr gut geschützt und auch gut besucht sind. Spätestens bei der morgendlichen Funkrunde auf UKW Kanal 66 erkennt man, dass die Karibik gerne von US Amerikanern besucht wird und diese haben ihren ganz eigenen Stil. Im morgendlichen Funk werden Neuankömmlinge begrüßt, social Events bekanntgegeben, Restaurants und Bars bewerben irgendwelche Specials und Yachties können nach Handwerkern fragen. Ich weiß noch nicht recht, ob ich das nun gut finde, oder einfach etwas zu amerikanisch…

Mit dem Bus ist man von der Prickly Bay in etwa 15 Minuten in der Hauptstadt St. Georges. Manchmal dauert es auch etwas länger, da die Busse – die etwa VW- Bus Größe haben – zwar eine reguläre Route fahren, von der aber auch immer wieder Abstecher machen um Kunden abseits der Strecke abzuliefern. Das kostet dann meist den doppelten Fahrpreis und kann die Fahrtdauer für die übrigen Gäste erheblich verlängern. Dennoch wartet man nie lange bis ein Bus auftaucht und wir nutzen den Service oft.

Die ersten Tage auf Grenada erkundigen wir zusammen mit unseren Freunden die zu Besuch sind, die Insel. Den Namen Gewürzinsel trägt sie zurecht, denn hier wächst so ziemlich alles. Das bekannteste Gewürz ist die Muskatnuss, die auch auf der Nationalflagge abgebildet ist. Allerdings als reife Frucht und nicht nur die eigentliche Muskatnuss so wie wir sie kennen. Die Nuss wird von einer gelben, fleischigen Schale umhüllt, die unten aufspringt, wenn die Frucht reif ist. Aus der Schale wird Marmelade und Gelee gemacht. Zwischen der dicken Schale und der Nuss wächst eine rote, feingliedrige Zwischenhaut – Mace. Dies wird zum würzen von Eintöpfen benutzt. Dann stößt man auf die eigentliche Muskatnuss, die allerdings noch von einer harten, dunkelbraunen Schale umgeben ist, die man mit dem Nussknacker knacken kann. Einheimische streuen diese harte Schalen auf die Wege und behaupten sie ist besser als jede Alarmanlage, da man unmöglich geräuschlos darüber gehen kann.

In Lauras Herb & Spice Garden können wir nicht nur Muskatnussbäume bewundern, dort wächst auch Vanille, Kakao, Zimt, Mango, Nona, Ingwer, Nelken, Sorrel, Lorbeer und noch viele andere Gewürze (und wir stellen fest dass die Muskatnussalarmanlage funktioniert). Die Führung ist sehr interessant und amüsant. Auch sehr empfehlenswert ist der Besuch in der Kakaoplantage und Schokoladenmanufaktur Belmont Estate. Dort bekommt man erklärt wir die Kakaobohnen verarbeitet werden um zum Rohstoff feiner Schokolade zu werden, die man dort auch verkosten und kaufen kann. Unser Guide ließ sich Zeit und wir hatten viel Spaß bei der Führung. Schon die Fahrt nach Belmont Estate durch die grünen Berge im Landesinneren ist herrlich. Und spätestens bei der Rüchfahrt erkennt man nicht nur Mangobäume, Papayas und Bananen, sondern auch Kakao- und Muskatnussbäume am Straßenrand.

St. Georges ist ein nettes Städtchen, mit engen, steilen Gassen, typisch karibisch bunt. Leider besteht der Markt zum großen Teil aus Ständen die Touristen abgepackte Gewürze und Souvenirs zu leicht überteuerten Preisen anbieten. Aber das Kreuzfahrtterminal ist gleich ums Eck und so ist es für die Einheimischen eine gute Einnahmequelle. Und im Vergleich zu anderen Souvenirs ist es ja mal wirklich erfrischend, wenn man ein Mitbringsel kaufen kann, das gut schmeckt, nett vepackt ist und nicht nur rumsteht. Dennoch ist es schade dass die Obst und Gemüsestände an den Rand des Marktes und in die Seitenstraßen verdrängt werden. St. Georges liegt an einer tief eingeschnittenen Bucht. Es gibt ein paar Restaurants mit Blick aufs Wasser, die allerdings nicht preiswert sind. Willkommen in der Karibik. Dennoch sitzt man nett und kann den Vögeln beim fischen zuschauen.  Etwas weiter gibt es zwei Marinas – den alteingesessenen Yachtclub, der etwas in die Jahre gekommen ist, aber Charme hat, und die teure, moderne Port Louis Marina, die auch Superyachten reichlich Platz bietet.

Im Süden der Stadt liegt der Grand Anse Beach. Ein kilometerlanger weißer Sandstrand, der auch gerne und viel von den Einheimischen besucht wird. Hier gibt es Hotels, nette Restaurants und kleine Buden mit ein paar Sitzgelegenheiten. Es stehen viele schattenspendenden Bäume unter denen man faul im Sand liegen kann. Am Grand Anse ist immer was los und es herrscht immer gute Laune. Wir kommen gern her, genießen das Flair und trinken einen Rumpunsch, oder, wenn es ohne Alkohol sein soll, mein neues Lieblingsgetränk “ LLB“ – Lemon, Lime & Bitters. Sehr lecker und erfrischend, vom Geschmack her wie südafrikanischer Rockshandy, den man auch sehr leicht selbst mixen kann: in ein mit Eiswürfel gefülltes Glas werden Mineralwasser und Sprite 1:1 gemischt, dazu gibt man eine halbe Zitronenscheibe und einige Tropfen Angostura Bitter. Mmmhhh…

Nachdem wir gut ins neue Jahr gekommen sind und unsere Freunde verabschiedet haben, warten wir nun bis sich der kräftige Wind und die hohen Wellen verzogen haben, dann geht es weiter nach Norden, hinein in die Welt der Inselchen und Riffe zu den Grenadinen.

Aussicht vom Fort
Kakaobaum mit Vanillepflanze
Nelken
Sorrel
Muskatnuss
Kakaobohnen beim trocknen
Leckere Schokolade schön präsentiert
Die Carenage in St. George
Kakaofrucht und viele Gewürze
Kreuzfahrtterminal in St. George
Grand Anse Beach

Charlottville zum Zweiten…

Es ist ein wunderbarer Tag als wir in Store Bay Anker auf gehen. Die Wetterseite von Trinidad/Tobago hebt die „High Seas“ Warnung auf, demnach sollten die Wellen nicht mehr allzu schlimm sein. Dennoch schaukelt es recht ordentlich als wir am Buccoo Reef ums Eck biegen und Kurs Charlottville anlegen. Der Wind kommt wie vorhergesagt auch genau auf die Nase und so motoren wir die 20 Seemeilen an der Küste entlang, um vor der Dunkelheit in Charlottville anzukommen. Wir werden ganz schön durchgeschüttelt und nicht alle Passagiere können die Schaukelei gut ab. Aber nach knapp fünf Stunden Fahrt motoren wir in die Ankerbucht der Pirates Bay. Es sind einige neue Yachten da, aber auch alte Bekannte liegen noch vor Anker. Kaum ist der Anleger getrunken machen wir das Dinghy klar und es geht noch auf einen Abstecher ins Dorf.

Wir sind sehr gespannt ob wir zu Weihnachten tatsächlich den versprochenen Lobster von den Fischern bekommen, da kommt am nächsten Morgen Joe in seinem Fischerboot angefahren, just in dem Moment als wir zum Strand möchten. Doch Joe und sein Sohn wollen keinen Lobster verkaufen, sondern sie fragen ob die Jungs zum Lobster holen mitgehen. Also spontane Planänderung: die Jungs steigen ins Fischerboot und wir Mädels packen unsere Sachen ins Dinghy und fahren an den Strand. Von dort schwimmen wir ans Hausriff zum schnorcheln. Sehr schön, aber leider ist das Wasser etwas trüb und die Sicht nicht so gut. Dennoch macht es Spaß und wir bleiben lange im 28°C Wasser, bevor wir am Strand auf die Rückkehr unserer Männer warten. Als sie vom Fischen zurückkommen sind sie ziemlich platt, Johannes legt sich gleich mal an den Strand.

Am Abend bei leckeren, ganz fangfrischen Langusten, in Knoblauchbutter angebraten bekommen wir dann die ganze Geschichte erzählt. Von den mächtigen Wellen vor der Bucht, auf denen das Fischerboot hinuntersurfte, von wasserumtosten Felsen, an denen sie ganz dicht vorbeifuhren, von Reusen, die sie aus fast 40 Meter Tiefe hocholten, schwere Drahtkäfige, die sie auf dem schwankenden Boot entleerten, von Fischen und Lobster die auf dem Boden hin und her rutschten und gern mal die nackten Füße picksten. Schwere Arbeit im schaukelnden Boot draußen im hohen Atlantikschwell. Ein Erlebnis das unsere Männer nicht so schnell vergessen werden. Einen Tag zuvor bewunderten wir die Fischer in den kleinen Fischerboote, denen wir draußen vor der Insel begegnet sind, heute konnten die zwei es selbst erleben. Lobsterzubereitung

Die nächsten Tage verbringen wir mit einer Regenwaldtour, schnorcheln in der Pirates Bay, Heilig Abend feiern wir in der Bar am Strand, vor der Abfahrt nach Grenada werden noch die nötigen Formalitäten bei Customs und Immigration ausgefüllt. PiratesBay
Charlottville Und dann geht es über Nacht zur Gewürzinsel Grenada. Mit wenig, aber ausreichend Wind von hinten. Zuerst mit einem Raumschotkurs, später fahren wir mit Genua und Groß im Schmetterling. Der Schwell ist die Tage nochmals weniger geworden, dennoch müssen wir am frühen Morgen die Genua einrollen da sie nicht mehr steht (wir hätten auch den Spibaum setzen können, aber das muss im Dunkeln nicht sein, außerdem wollten wir nicht vor 8 Uhr ankommen). Am Vormittag laufen wir in die Prickley Bay im Süden von Grenada ein – genau zur rechten Zeit.

Fahrt nach Charlottville
 

Pirate Bay 

…und Charlottville von oben
 

Zwei Fischerboot bei den „Sisters“
 

Frisch gefangener Lobster bei der Zubereitung
 

Joe und sein Sohn
 

Sightseeing in Tobago

Wir segeln 23 Meilen zur die Südwestspitze Tobagos in die Store Bay. Ein schöner Raumschotkurs, den wir nur mit Genua fahren. Dennoch brauchen wir keine vier Stunden bis wir unten sind. Die Welle schiebt von hinten mit, das Wetter ist angenehm sonnig, aber durch die ordentliche Brise nicht zu warm. Es geht immer an der grünen, schroffen  Nordküste entlang. An der westlichen Ecke umrunden wir das Bucoo Reef, an dem sich wie üblich die Wellen Brechen und dann fällt der Anker auf 10 Meter im wunderbaren, hellblauen Wasser. Hier in Crown Point, ist viel mehr los als im verschlafenen Charlottville, ein gut bestückter Supermarkt ist nicht weit, es gibt Bars, Restaurants und Take aways, am Ufer sind wenige Hotels und Resorts, der Flughafen ist gleich ums Eck. Die meisten der sehr wenigen Touristen auf Tobago sind hier untergebracht. Dennoch ist der Ort nicht überlaufen, die farbige Bevölkerung ist immer noch in der Überzahl, die Souvenirverkäufer und Boottouranbieter sind überhaupt nicht aufdringlich, sondern bieten freundlich ihre Ware an und sind immer für einen netten Plausch zu haben.
Wir erwarten Besuch über die Feiertage und holen unsere Freunde vom nahegelegenen Flughafen ab. Gemeinsam machen wir Ausflüge auf der Insel. Gleich einen Kilometer den Strand hinauf liegt Pigeon Point. Das flache Kap liegt hinter dem Bucoo Reef. Das Gelände ist hübsch angelegt, kostet ein paar Dollar Eintritt, dafür gibt es zwei schöne Badestrände, Bars und man kann Surfbretter oder Kites ausleihen. Der Wind ist kräftig und die Surfer fetzen auf dem Wasser umher. Wir machen uns einen faulen Nachmittag und genießen das warme Meer, das leider durch die Wellen sehr trüb ist.

Ein schöner Ausflug führt uns zuerst zum Fort George oberhalb Scarboroughs. Die alten Gebäude sind sehr gut erhalten und man hat eine spektakuläre Aussicht auf die Rockly Bay vor Scarborough, der Hauptstadt Tobagos. Das Fort ist gut erhalten, bzw. restauriert und die Anlage mit dem parkähnlichen Gelände ist sehr gepflegt. Weiter an der Südküste entlang, vorbei an einigen Buchten in die mächtig der Atlantikschwell läuft bringt uns ein Taxi zur Cacaoplantage nahe Roxborough, bei der aber leider das Tor geschlossen ist. Anscheinend ist sie erst wieder nach Weihnachten zu besichtigen. – Sehr schade. Dafür ist der Argyll Wasserfall nicht weit und unser Fahrer setzt uns dafür an dessen Eingang ab. Ein Fußweg führt durch den Regenwald bis zum ersten Becken. Der Wasserfall ist größer als vermutet und seitlich gibt es steile Trampelpfade durchs Dickicht die zu den weiter oben gelegenen Pools führen. Es ist eine ordentliche Kraxelei, teilweise sind Seile gespannt, an denen man sich hochangeln kann, dennoch ist es eine äußerst schweißtreibende Tour. Schließlich geht es noch ein Stück durchs Bachbett, doch dann dürfen wir uns mit einem unglaublich erfrischenden Bad belohnen.

Da wir unten im Süden in der Store Bay ankern nutzen wir die Gelegenheit und fahren mit dem Glasbodenboot ans Bucoo Reef. Dort wird kurz zum Schnorchelstopp gehalten. Das Wasser ist glasklar, aber die Strömung hat es doch in sich, so dass ich froh bin die Flossen dabei zu haben. Wir sehen leuchtend blaue Papageifische, Angelfish (hab leider keine deutsche Übersetzung) und viele kleine bunte Fische in den Korallen herumschwimmen. Dann gibt es noch einen Halt am Nylonpool, wo man in hüfthohen warmen, türkisen Wasser herumtollen kann (leider fehlt die Cocktailbar) und zu guter letzt gehts noch an die Landspitze von No Mans Land. Dort gibt es kaltes Bier und einen kleinen Happen vom Grill bevor es wieder zurück zum Strand an Crown Point geht. Am Abend spielt noch eine Steelpan Band in der Bar – ein gelungener Tag.

Am nächsten Tag geht es gegen Wind und Welle wieder nach Charlottville in den Norden.

Charlottville / Tobago

Irgendwie hatten wir geglaubt, dass Charlottville eine kleine Stadt sei. Immerhin kann man hier einklarieren, also gibt es ein Customs- und ein Immigrationbüro. Customs ist auch so gut wie immer besetzt, nur Immigration sorgt oft für Unmut, da an manchen Arbeitstagen niemand auftaucht. Bei der Ankunft ist das ja nicht schlimm, man geht halt am nächsten Tag wieder hin und schaut ob geöffnet ist. Das Ausklarieren muss da schon besser geplant werden. Dazu muss man wissen,, dass der Papierkram offiziell am Tag der Abfahrt erledigt werden muss. Das kann man hier ziemlich vergessen. Hat man also einen fixen Abfahrttermin, ist es ratsam schon ein, zwei Tage vorher im Büro zu erscheinen – am besten nicht vor 10 Uhr, da der Beamte von Scarborough kommt und eine Stunde unterwegs ist.

Karibisch bunt

Das mit der Einklarierungsbehörde passt irgendwie zu Charlottville. Das Dorf hat einen kleinen Ortskern, den Hang hinauf sind weitere bunte Häuser gebaut. Es gibt zwar mindestens vier kleine Minimärkte, aber die Auswahl war selbst auf den Kap Verden besser! Dazu hat jeder Laden das gleiche: Magarine und etwas Chederkäse im Kühlschrank, ein paar Gemüse- und Obstdosen, Reis, Linsen und braune Bohnen, Milch, Limo und noch ein paar Non-Food Dinge wie Spüli und Klopapier, das wars. Ziemlich enttäuschend. Immerhin gibt es noch einen Gemüseladen, in einer kleinen Wellblechhütte, der eine ganz ordentliche Auswahl hat, und ein Stück weiter ist der Laden der Fischereigenossenschaft, der fangfrischen Fisch anbietet. Ein richtiger Lichtblick dagegen ist die örtliche Bibliothek. Für umgerechnet ca. 3 Euro darf man (zu zweit) für ein halbes Jahr die Infrastruktur benutzen. Das heißt man darf Bücher ausleihen (es gibt sogar welche über Bootswartung etc.), bekommt einen Internetzugang für eigene Geräte oder kann an einem der vier Computer ins Netz. Selbst wenn die Bibliothek geschlossen hat, kann man sich vor das Gebäude setzen und das WiFi benutzen, das immer angeschaltet bleibt. Ein toller Service für so ein kleines Nest, der von vielen Yachties genutzt wird.

Die Bibliothek von Charlottville

Es gibt auch ein paar einfache Restaurants und Bars, eine liegt herrlich direkt am Sandstrand vor dem Dorf – hier ist auch ein bewachter Badestrand. Da kann man gemütlich ein Bier trinken, aufs Meer schauen und im Hintergrund laufen Weihnachtslieder im Reggaerhythmus. Was es alles gibt! Rund um die große Bucht sind noch einige Sandstrände verteilt. Einer liegt gleich beim Boot. Allerdings ist das anlanden mit dem Dinghy meist nicht einfach, wenn, wie oft der Fall, Schwell in die Bucht hereinläuft. Dafür kann man das Gummiboot vor Anker lassen und am Hausriff schnorcheln gehen. Auch hier trübt der Schwell die Freude, da das Wasser nicht mehr ganz so klar ist wegen den aufgewirbelten Schwebstoffen. Trotzdem ist es wunderbar in die Unterwasserwelt einzutauchen, mit den Korallen und den vielen bunten Fischen.

Typisches Fischerboot

Letzten Samstag ist dann etwas Aufregung im Dorf. Ein kleines Krezfahrtschiff kommt in die Bucht. Plötzlich dürfen wir mit unserem Dinghy nicht mehr an den Jetty. Natürlich hat uns das niemand vorher gesagt und so ist die Aufregung groß, dass ein paar Schlauchboote dort festgemacht sind. Die müssen sofort weg! Klasse Planung. Aber für die Gäste wird natürlich alles gemacht – auch wenn diese kein Geld im Dorf lassen, denn sie haben auf dem Schiff ja Vollpension. Nur ein paar Gäste lassen sich an Land bringen und gehen am Strand spazieren. Am nächsten Mittag ist dann schon wieder Abfahrt – Tobago in 15 Stunden… Wenigstens ist der Clipper hübsch anzuschauen.

Die Seacloud II in der Bucht

Wenn wir richtig einkaufen möchten müssen wir nach Scarborough. Es fahren täglich Busse für umgerechnet ca. 1 Euro oder Maxitaxis für den doppelten Preis. Die Fahrt dauert über eine Stunde, da sich die Straße an der Südküste entlangschlängelt und es gibt kaum eine Gerade die länger ist als 400 Meter. Das lässt das Herz eines jede Motorradfahrers höher schlagen, wäre da nicht der Verkehr. Da wird überholt, auch direkt vor der Kurve und gefahren dass die Reifen schon mal quitschen. Bei manchem Taxifahrer fragt man sich, wie er nur so alt werden konnte. Trotz der schönen Landschaft, den eindruckvollen Bäumen am Straßenrand und der tollen Aussicht auf die südlichen Buchten kann man die Fahrt oft nicht geniesen, sondern sitzt verkarmpft im eng gepackten Minivan und wartet sehnlichst darauf bald heil anzukommen.

Auch in der Ankerbucht ist ein Kommen und Gehen. Seit einer Woche kommen nun immer wieder Yachten von „drüben“, die Tobago entweder direkt von den Kap Verden anlaufen, oder von Barbados einen Südschlenker einbauen. Viele sind nur wenige Tage hier und segeln dann weiter nach Grenada und Martinique. Dennoch ist im Vergleich zu den kleinen Antillen wenig los. 10 bis 15 Yachten zählen wir meist, das ist im Vergleich echt übersichtlich. Leider läßt das Wetter die letztenTage sehr zu wünschen übrig. Manchmal regnet es denn ganzen Tag, selten scheint die Sonne mehr als drei Stunden am Sück. Aber das müsste bald besser werden, denn langsam neigt sich die Regenzeit dem Ende zu. Statistisch gesehn zumindest. Dann dürfte es nur noch ab und zu einen Schauer geben….

Schietwetter bei 27°C