Die größte Stadt auf Sal ist Espargos, in der Inselmitte Nahe dem Flughafen gelegen. Auch hier, ein paar Restaurants und Bars, kleine Supermärkte, aber die Häuseransammlung attraktiv zu nennen, wäre etwas vermessen. Von Palmeira nach Espargos kommt man am Besten mit dem Aluguer, das ist ein Sammeltaxi, dass ca. 14 Personen transporieren kann und auch meist solange wartet oder kleine Schleifen fährt, bis der Kleinbus voll ist. Dafür ist die Fahrt mit 0,50 Euro sehr günstig. Das doppelte wird für die Fahrt nach Santa Maria verlangt, in den Süden der Insel. Dort gibt es lange Sandstrände mit weißem feinen Sand und türkisem und blauen Wasser. Auch Wind- und Kitesurfer haben ihr Spots, wo sie auf ihre Kosten kommen. Es gibt einige Hotels, die Straßen sind mit Souvenirshops gepflastert, es gibt aber auch sehr nette Restaurants mit Blick aufs Meer.
Nur ein paar Kilometer nördlich von Palmeira besuchen wir das „Blue Eye“. In einem Loch im Vulkanfels spiegelt sich die Sonne im Meerwasser und gibt einen leuchtend blauen Reflex. Sehr schön. Und gleich daneben ist eine kleine Bucht in den Felsen, in der man unbeschwert ins Wasser kann, während einige Meter weiter, die Brandung an den Vulkanstein klatscht. Ein netter kleiner Ausflug gleich ums Eck.
Danach kann man sich in Palmeira im Restaurant frischen Fisch oder leckere Entenmuscheln servieren lassen. Letztere sind uns seit Galizien ein Begriff, aber erst hier konnten wir sie probieren – und tatsächlich sie sind seeeehhhr lecker!
Nachtrag: Ankunft auf Sal
Die letzten Tage auf See waren unspektakulär. Am Morgen sammelten wir vier fliegende Fische an Bord auf, welche größer sind als wir erwartet haben. Dann vor der letzten Nacht änderten wir zum ersten Mal seit Tagen die Segelstellung, schifteten das Groß und segelten nun vor dem Wind nach Südwesten Richtung Sal. Augenblicklich waren die Bootsbewegungen angenehmer, denn Piccolina lag nun leicht auf der Backe, statt von einer Seite auf die andere zu schaukeln. Das Leuchtfeuer geleitete unseren Weg zum Hafen, ein größerer Kai für Frachter und ein Bojenfeld für kleinere Boote. Um Fünf Uhr viel der Anker, wir genehmigten uns den wohlverdienten Anleger und danach fielen wir in unsere Kojen und schliefen endlich mal wieder aus.
Am nächsten Morgen bekamen wir einen Lift an Land, so mussten wir unser Dinghy nicht aufblasen. Dort klarierten wir bei der Polizei ein. Zoll können wir erst am Montag machen, der hat am Wochenende nicht geöffnet. Wir sahen uns erst mal um. Palmeira ist ein kleines Dorf, ein paar Restaurants und Cafes, ein paar Minimarkets, staubige Straßen. Gleich am Pier bei den Fischern ein paar Souvenirstände, die auf Touristen warten, die hier bei einer Inselrundfahrt oder einem Segelevent vorbeikommen.
Die Insel ist karg und trocken, ein paar kleinere Vulkankegel sind zu sehen, sonst ist sie eher flach. Außer ein paar Dornbüsche gibt es kaum Vegetation. Gleich vor der Ankerbucht gibt es einen Sandstrand – nicht so schön wie unten in Santa Maria, aber die Locals kommen an den Wochenende gerne hierher.
Anbei ein paar Fotos, leider funktioniert unser Login immer noch nicht, deshalb etwas unsortiert….
Angekommen auf den Kapverden
Mehr dazu später, wenn wir unsere Probleme mit der Homepage glöst haben.
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//WL2K Zu den Kapverden – Bergfest
So langsam kehrt Bordroutine ein. Wache gehen, kochen, schlafen, faul aufs Meer schauen. Wenn die Seebeine wieder gewachsen sind, wird alles etwas einfacher. Nur der frische Fisch – der läßt auf sich warten. Dabei hatten wir schon in der ersten Nacht einen „Biss“. Kaum lag Rolf in der Koje, rauschte die Angelleine aus. Doch leider war Steffi etwas zu forsch mit der Bremse. Trotz des Versuchs die Leine langsam herunterzubremsen, war plötzlich der Zug weg. – Mist. Doch beim Einholen des Köders eine Überraschnung: Da hängt doch noch was kleines am Haken? Uuuuppps – nun ja, das sieht ganz nach einem Stück Oktopussarm aus. Zehn Zentimeter schwabbeliger Gummi mit Saugnäpfen – kein Zweifel. Wir sind sehr erstaunt, dass hier im tiefen Wasser ein großer Oktopuss bis an die Oberfläche kommt zum jagen, das hätten wir so nicht gedacht. Wir hoffen, dass der Meeresbewohner auch als Septupuss überlebt, wahrscheinlich wäre das ganze Tier eh ziemlich groß gewesen – und wer will schon einen ausgewachsenen Tintenfisch an Bord ausnehmen? Keine Ahnung was das für eine Sauerei gibt und ob die Tinte wieder raus geht…. Für die restliche Nacht kommt die Angel rein und das halten wir auch die folgenden Nächte so, denn alleine gehen wir nicht aus dem Cockpit und bei Dunkelheit mit Gaff, Kescher und womöglich großen Fischen auf dem wackligen Boot rumhantieren, das muss dann doch nicht sein. Am nächsten Morgen, kommt die Angel wieder raus, dieses Mal mit Gummisquid zusammen mit dem echten Oktopussarm als Köder. Beim rein und raus aus dem Cockpit entdecken wir eine kleine verendente Sepie, die wohl nachts als blinder Passagier an Bord hüpfte. Bislang hatten wir nur mit fliegenden Fischen gerechnet – die werden wohl noch kommen, wenn wir weiter unten sind, aber dass diese kleinen Tintenfischen auch so weit aus dem Wasser hüpfen ist uns neu. Also Kadaver entsorgt und nach ein paar Stunden den Angelköder eingeholt. Ist alles noch dran und am Drilling hängen zwei aufgespießte Minischwertfische. So ein Mist, die haben ihre Knabberei am Tintenfisch nicht überlebt. Wir wollen doch kein Beifang, sondern was zu essen! Also alles weg und wieder der normale Gummiköder raus. Am nächsten Abend rauscht endlich wieder die Leine aus. Wir stürzen uns aufgeregt auf die Angel. Dieses Mal darf Rolf. Vorsichtig dreht er an der Bremse – und weiter – und weiter, da plötzlich, wieder der Zug weg. Doch dieses Mal ist die 65kg-Leine gerissen. Das wird wohl auch wieder etwas größeres gewesen sein. Ich befürchte, dass wir mehr als 10-15kg sowieso nicht in unseren Kühlschrank bekommen, also ist es sicher besser so. Wir warten also immer noch auf leckeren Frischfisch!
In der Zwischenzeit testen wir unseren Wassermacher das erste Mal im Alltagsbetrieb. Dabei wird Meerwasser mit ca. 55bar Druck durch eine feine Membran gedrückt, die so gut wie alles Salz herausfiltert. Die Anlage funktioniert und wir können unsere ersten Liter selbstgefiltertes Wasser trinken. Bis jetzt sieht es auch ganz so aus, als wenn unser Energiekonzept, mit den Solarpanelen von AxSun und dem Windgenerator aufgehen könnte. Muß sich im Dauerbetrieb noch zeigen – wir werden darüber berichten.
Und gestern Nacht nun endlich Bergfest. Mit knapp 400 Seemeilen haben wir die Hälfte der Strecke zu den Kapverden in unserem Kielwasser. Der Wind hat auch etwas zugenommen, so dass wir nun mit 5-6Knoten auf unser Ziel zusteuern können. Mal sehen wie die restliche Strecke läuft….
//WL2K Zu den Kapverden – die ersten Tage
Immer ein Auge auf dem Wetterbericht, waren wir am Freitag nachmittag soweit um ablegen zu können. Das Boot ist vollgestopft mit Proviant, am Mittwoch hatten wir noch frisches Obst und Gemüse auf dem Markt eingekauft. Also noch kurz zum Marinaoffice, die Zugangskarten abgeben und an der Tankstelle vorbei, um zu fragen wie lange sie am Feiertag (Karfreitag) denn geöffnet haben. Nach der Auskunft, dass bis 14:00Uhr getankt werden kann, viel die Verabschiedung von der Izar-Crew auf dem Rückweg zur Piccolina sehr kurz aus, denn wir mussten uns sputen rechtzeitig loszukommen. Aber wir hoffen Barbara und Michael nächstes Jahr in der Karibik wiederzusehen! Rauf auf Piccolina, Landstrom abgehängt und abgelegt zur Tanke ein paar Pontons weiter. Dort konnten wir nach dem Tanken noch ganz in Ruhe das Schiff aufklarieren, denn wir waren die letzten Kunden und eine Stunde später ging es los. Raus aus der Marina, dem Industriehafen, durch die auf Reede liegenden Frachter und Tanker vor der Stadt. Schon dort war mehr als genug Welle zu spüren, aber es war auch schöner Wind. Also Groß hoch und Fock raus, einige Meilen nach Südost gesegelt um dann nach der Halse Kurs auf die Kapverden anlegen zu können. Anfangs noch mit 5Bft schöner Segelwind, nimmt dieser immer mehr zu, auch die Wellen, die gleich vor der Insel schon ordentlich hoch waren, wurden immer mehr, dazu kamen sie aus unterschiedlichen Richtungen und bescherten uns eine hackige Kreuzsee. Vor der Nacht entschlossen wir uns das Groß zu bergen – guter Entschluß, denn in der Nacht hatten wir beständige 7Bft mit bis zu 42 Knoten Böen. Zusammen mit den Wellen kein schöner Einstieg, wenn man 2 Monate im Hafen gelegen hat. Mit der stark gerefften Fock ging es mit 7 Knoten an Gran Canaria vorbei, vom Wind vor sich hergetrieben, Piccolina giert und schaukelt, jeden Moment muss man sich festhalten um nicht herumgeschleudert zu werden. Wir sind froh an unserem Leesegel, das an der Salonkoje gespannt ist und wir so zwischen Rückenlehne und Leesegel eingekeilt sind, dass wir beim Schlafen nicht herausfallen können. Es geht von 20° Bblage auf 20° Stblage, mal etwas mehr, mal etwas weniger, in den Schränken klappert und kliert das Geschirr, die Lücken werden nach und nach mit Geschirrtüchern aufgefüllt, aber es ganz abzustellen – keine Chance.Wir schlafen schlecht bei dem Lärm und der Bewegung, wechseln uns öfter ab mit der Wache. Dann in den frühen Morgenstunden schläft der Wind ein. Komplett. Na toll, was vorher zuviel, ist jetzt zu wenig. Wir motoren ein paar Stunden, ziehen dann wieder die Segel auf, baumen die Genua aus, aber viel Fahrt machen wir nicht mehr. Es treibt uns mit 2-3 Knoten vorwärts. Einziger Trost: die Wellen werden kleiner und langgezogener. Piccolina giert immer noch schön von rechts nach links, aber nicht mehr ganz so ruppig, alles wird ruhiger, es ist leise im Boot. Schön. So geht es den ganzen Tag, auch in der Nacht verändert sich kaum etwas. Nachts leistet uns ein fast voller Mond Gesellschaft, es ist unglaublich hell, das Meer schimmert silbern, ein paar helle, angeleuchtete Wolken sind am Horizont zu sehen. Am nächsten Morgen, das gleiche Spiel, wieder ein paar Stunden motoren in der Flaute, dann segeln wir wieder mit ausgebaumter Genua und Groß im Schmetterling mit 3 Knoten den Kapverden entgegen. Das Wetter ist recht sonnig, nur selten kommt ein Wolkenband vorbei, allerdings ohne den erhofften Wind mitzubringen. Die Wellen sind meist niedrig und lang, noch genügend um Piccolina ins Trudeln zu bringen. Aber wir haben uns eingeschaukelt, können uns auch ohne Probleme mal eine Stunde an den Laptop setzen oder kochen. Wobei bei letzterem genau bedacht sein will, wohin man seine Utensilien stellt oder legt, sonst wird die Avocado schon mal zum Wurfgeschoss. An ein scharfes Messer will ich gar nicht denken! Obwohl auf dem AIS (Automatic Identification System) viele Tanker und Frachtschiffe angezeigt werden, bekommen wir wenige in Sicht. Eine japanische Fischereiflotte mit mittelgroßen Schiffen (ca. 50m) kommt uns entgegen, ein Frachter, der uns überholt, funkt uns vorher an, und gibt uns Bescheid, dass er an Backbordseite vorbeigeht. Es ist viel los vor der Küste Westafrikas. Wenn wir weiter in den Westen kommen, wird der Schiffsverkehr sicher weniger werden. Auch die dritte Nacht ist so ruhig wie die zweite. Um elf Uhr geht der Mond auf und läßt den unglaublichen Sternenhimmel etwas verblassen durch seine Helligkeit. Das Wetter ist gut, der Wind lau, die Geschwindigkeit – naja! Aber so lange kein schlechtes Wetter angesagt ist, ist es gar nicht so schlimm. Brauchen wir halt ein, zwei Tage länger. Wir haben genügend zu Essen und zu Trinken, unsere Solarpaneele liefern mehr als genug Strom um tagsüber die Batterien vollzuladen. Am Montag, den 21.April kommen uns Delphine besuchen. Dieses Mal nicht die kleinen Fleckendelphine, sondern etwas größere. Ganz schön zuzuschauen, wie sie unser Schiffchen genau unter die Lupe nehmen, vor oder unter! dem Bug herschwimmen und sich gegenseitig necken. Immer wieder kommen sie zum Boot, bis sie nach zwei Stunden entgültig davonziehen. So schön!!
Jetzt ist es an der Zeit unsere neue Angel auszuprobieren. Mal sehen ob wir die nächsten Tage frischen Fisch zu Essen bekommen.